Archiv 2015-12

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Einen schönen Jahresausklang!

Auch dieses Jahr blieb mir die strapaziöse Christkindlmarkt-Tour nicht erspart. Harry schleifte mich von einer Station zur nächsten, als müsse er eine To-Do-Liste abarbeiten. Am Rindermarkt hielt sich der Menschenauflauf noch einigermaßen in Grenzen. Hätten wir uns bloß dort schon für die Nahrungsaufnahme entschieden, statt uns völlig ausgehungert bis zum Mittelalter-Weihnachtsmarkt am Wittelsbacher Platz vorzukämpfen, wo man sich kaum vom Fleck bewegen konnte. Das Ende vom Lied: Wir besorgten uns Sushi vom Shoya und flüchteten nach Hause. Komisch, dass wir uns jedes Jahr dieselbe Tortur antun, obwohl wir mittlerweile wissen müssten, was uns in der Innenstadt um die Zeit erwartet.
Immerhin konnten wir zwischendurch einen Blick auf ein paar schön dekorierte Schaufenster erhaschen wie auf dieses in der Maximilianstraße. Ich hoffe, dass Ihr die Festtage so entspannt und harmonisch erlebt habt wie diese Familie. Ich verabschiede mich in die Weihnachtsferien und melde mich im Neuen Jahr wieder. 
Bis dahin wünsche ich Euch eine besinnliche erholsame Zeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
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Süße Grüße aus Wien

Wer möchte schon Dosenfutter zu Weihnachten geschenkt bekommen? Ich nicht – es sei denn, es handelt sich um Sachertorte! Eine Bekannte aus Wien schickte mir vor ein paar Tagen dieses ungewöhnliche Präsent mit dem hübsch gestalteten Etikett. Auf der Rückseite kann man sich über die Geschichte der Sachertorte informieren. Sie beginnt, als Fürst Metternich seine Hofküche im Jahr 1832 beauftragte, für sich und seine hochrangigen Gäste eine besondere Nachspeise zu kreieren. Da der Chefkoch krank war, musste der 16-jährige Lehrling die Aufgabe übernehmen und erfand die Grundform der Sachertorte. Wer hätte gedacht, dass sich die Torte zur berühmtesten kulinarischen Spezialität Wiens entwickelt. Ein Buch, das ich in dem Zusammenhang sehr empfehlen kann, ist "Das Sacher, das bin ich und sonst niemand" von Monika Czernin, das ich im Juli vorstellte. Und ich werde mir beim Verzehr der Minitorte vorstellen, ich sitze im Café Sacher.
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Schleichender Freiheitsverlust

Nach „Borgen“ gibt es nun wieder eine skandinavische Serie, in der politische und journalistische Ambitionen eine zentrale Rolle spielen. „Occupied“ basiert auf einer Idee des Thriller-Autors Jo Nesbo, und zeigt uns ein beängstigendes Zukunftsszenario: Jesper Berg setzt auf das Mineral Thorium, um die norwegische Öl- und Gasförderung einzustellen und den Energiemarkt umzukrempeln. Sein ökologisches Programm stößt auf viel Zuspruch – er wird zum Premierminister gewählt. Kurz darauf wird er jedoch von russischen Spezialeinheiten entführt und gezwungen, seinen Kurs radikal zu ändern. Dabei wird er von dem Journalisten Thomas Eriksen beobachtet, der eine Sensationsstory wittert.
Unter dem Druck Russlands und der EU, die von Norwegens Gas- und Ölproduktion abhängig sind, kündigt Berg überraschend an, dass die Förderung von Öl und Gas wieder auf das ursprüngliche Niveau hochgefahren wird. Die Partei und Bevölkerung fühlen sich verraten. Sie ahnen ja nicht, dass Berg keine andere Wahl hat, wenn er einen Krieg vermeiden will.
Spannend an dieser Serie ist vor allem zu beobachten, welche Auswirkung die schleichende Invasion auf die einzelnen Figuren hat. Die Gastronomin Bente hat kein Problem damit, solange sie durch die spendablen Russen ihr Restaurant vor dem Bankrott retten kann. Ihr Freund Thomas erhofft sich als Journalist einen Karrieresprung, der Bodyguard des Premierministers wird Vertrauter der Russen und steigt zum leitenden Ermittler auf. Bei allen anderen wächst die Angst davor, ihre politischen und gesellschaftlichen Rechte zu verlieren. Eine temporeiche und vielschichtige Serie, die bis letzten Donnerstag auf arte ausgestrahlt wurde.
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Suche nach Vergebung

Ich habe schon viel von Jodi Picoult gelesen und weiß mittlerweile, dass ihre Themen alles andere als leichte Kost sind. Ihr Roman „Bis ans Ende der Geschichte“ hat mich definitiv am meisten erschüttert.
Er handelt von Sage Singer, einer Bäckerin in New Hampshire, die versucht, in einer Trauergruppe den Verlust ihrer Mutter zu verarbeiten. Dort lernt sie Josef Weber kennen, der bald Stammgast in ihrer Bäckerei wird. Obwohl er 70 Jahre älter ist als sie, entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen ihnen. Sage stellt fest, dass sie ihm gegenüber sogar mehr über sich offenbart als ihrem Freund Adam. Als Josef jedoch beginnt, von seiner Vergangenheit zu erzählen, erfährt die Geschichte eine dramatische Wende. Als SS-Offizier in Deutschland hat er unaussprechliche Verbrechen begangen und bittet nun Sage, ihm stellvertretend für das jüdische Volk Absolution für seine Verbrechen zu erteilen und ihm zu verzeihen. 
Ist es die Bitte eines Mörders oder der Wunsch eines sterbenden Freundes? Sage gerät in ein moralisches Dilemma, zumal ihre Großmutter Minka den Holocaust selbst erlebt hat. Schließlich wendet sich Sage an die öffentliche Behörde zur Verfolgung ehemaliger Kriegsverbrecher. Die schonungslosen bildhaften Schilderungen von Josefs Gräueltaten sind entsetzlich genug. Als diese unfassbar grausamen Handlungen auch noch aus der Sicht der Großmutter beschrieben wurden, musste ich mich oft zum Weiterhören zwingen. 
Jodi Picoult beweist wieder einmal ihre meisterhafte Erzählkunst, ihr psychologisches Gespür und ihr Talent, Fakten aus verschiedensten Blickwinkeln zu durchleuchten, was durch die wechselnden Stimmen im Hörbuch unterstrichen wird.
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Zeitlose Stücke

Zu den schönsten Einkaufsstraßen in München zählt für mich die Reichenbachstraße. Auf der Suche nach der zuletzt vorgestellten Tasche der Marke Zirkeltraining entdeckten wir einen Laden mit dem witzigen Namen „Delikatessen-089“. Dabei handelt es sich zwar um nichts Essbares, aber man kommt in den Genuss wunderschöner ausgefallener Stücke für seine vier Wände. Der Schwerpunkt liegt auf Tischen und Lampen im zeitlosen Design wie man unschwer erkennen kann, wenn man den Laden betritt. Die Tische in Massivholz stammen von namhaften Herstellern und aus der eigenen Schreinerei. 
Neben Kleinmöbeln wie Schalenstühle im Sechiziger Jahre Stil, Beistelltische und witzige Tischfußsysteme findet man dort auch Geschirr, Spielzeuge und farbenfrohe Accessoires. Neben einer beschreibbaren Tafel und einem Schlüsselanhänger aus Filz fanden wir für eine Freundin, die ein Faible für Schafe hat, ein ausgefallenes schwarzes Exemplar. Wir konnten ja nicht ahnen, dass es sich um ein Ausstellungsstück handelt. „Das Schaf hatte ein Bein verloren“, erklärte uns die Besitzerin. „Dann dachte ich, ich könnte ein politisches Statement daraus machen und taufte es ‚Nahostschaf’ – für mehr Toleranz.“ Ich bin mir sicher, dass es von der Schäfchensammlung unserer Freundin gut aufgenommen wird.
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Turnvater Bernd Dörr

Wo wir schon mal beim Reisezubehör sind: Für das Notebook benötigen wir natürlich eine handliche und robuste Tasche. Das abgebildete Exemplar zum Beispiel hält mit Sicherheit so einiges aus. Das mitgelieferte Zertifikat verrät uns folgende Details: Die Tasche nennt sich 'Matte 13 Retina'. Alter des Leders: 28 Jahre. Alter der Matte: 8 Jahre. Gefertigt von Bernd Dörr am 09.06.15. Da wird der Beamte an der Passkontrolle Augen machen.
Wer hätte gedacht, dass man aus recycelter Turnmatte und gebrauchtem Sportgeräte-Leder so hippe Taschen herstellen kann. Fährt man mit der Hand über den genoppten Kunststoff, werden Erinnerungen wach: Der muffige Geruch in der Turnhalle, schweißtreibende Übungen an Geräten und genadenlose Sportlehrer, die einen gnadenlos triezen. 
An einem verregneten Mittwoch in 2007 entdeckte Bernd Dörr einen Haufen alter Turnmatten und ein paar defekte Turngeräte, die zum Sperrmüll am Straßenrand standen. Sie stammten von einem gerade eingezogenen Reparaturbetrieb für Sporthallengeräte. Das brachte ihn auf die Idee, eine Taschen-Serie mit einem richtig sportlichen Hintergrund auf den Markt zu bringen. Die Marke Zirkeltraining konnte seither mehrere Trainingserfolge verbuchen: Sie wurde mit dem "ispo BrandNew Award Winter '09" in der Kategorie Accessories ausgezeichnet und erhielt 2011 vier Good Design Awards (USA). Eine Marke mit viel Herz, wie der gelungene Film 'Alte Liebe' auf der Eingangsseite zeigt.
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Guter Sound für unterwegs

Heutzutage spart man sich mit einem E-Book Reader viel Gepäck, wenn man auch im Urlaub auf gute Schmöker nicht verzichten möchte. Genauso praktisch finde ich Audio Stadtführer, die gedruckte Reisebücher ersetzen. Auf Webseiten wie Audio City oder shop.audio-city kann man sich Führungen im MP3-Format für die nächste Städtereise herunterladen. Beim letzteren Anbieter wird gleich auf der Portalseite ein Stadtführer für Berlin für 4,99 € angeboten. Wenn das mal kein Zufall ist – als wüssten die, dass wir über Silvester einen Städtetrip dorthin planen. Auch wenn man einmal allein unterwegs ist und beispielsweise während einer Geschäftsreise Zeit für Besichtigungen hat, startet man ganz flexibel eine Audiotour und lässt sich Wissenswertes über Kultur und Architektur erzählen.
Die passenden Kopfhörer dazu findet man zum Beispiel bei Awei, einer Firma aus Hongkong. Die Bluetooth In-Ear Kopfhörer ersparen einem nervigen Kabelsalat. Am iPhone kann man sogar den Akkustand ablesen. 
Für stärkeren Sound unterwegs oder im Hotelzimmer sorgen Mini-Lautsprecher wie der Raikko Dance Speaker. Das kapselförmige Gehäuse gibt's in verschiedenen Farbvarianten und erinnert an ein Miniraumschiff. Damit kann man im Urlaub nicht nur Audioführern und Hörbüchern lauschen, sondern auch seine Lieblingsmusik genießen und vielleicht sogar seine Urlaubsbekanntschaften zu einer kleinen Danceparty einladen. 
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Krimis mit Schuss

Windbeutel aus Bier-Brandteig, mit Brandy bestrichene Lammkeule oder mit Bärwurz aufgepepptes Bärlauchpesto. So einfallsreich wie die Rezepte sind auch die 12 Kurzkrimis in "Promillekiller". Das Autorenpaar Barbara Dicker und Hans Kurz nimmt uns mit auf einen kriminalistischen und kulinarischen Streifzug durch Franken.
Eine Geschichte aus dieser Krimisammlung zu lesen ist fast so, als ob man sich am Abend einen guten Drink genehmigt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn in jeder Story spielt ein Gericht mit einem Schuss Hochprozentigen eine besondere Rolle. Dank dem Rezept am Ende der Geschichte kann jeder, der auf den Geschmack gekommen ist, den Bayerwald-Pesto, den Satansbraten oder die besoffenen Jungfern nachkochen.
Gut gewürzt und mit allerlei Geschmacknuancen versehen sind auch die Krimis, die von Kunsthehlern, Riesenzüchtern und rachsüchtigen Frauen handeln. Besonders amüsant fand ich die Geschichte "Bierwindbeutel oder Steuber im Sturm". Schon der erste Satz "Bei Windstärke 8 sollte man keine Bank überfallen, vor allem, wenn im Sturm auch noch Politiker unterwegs sind", stimmt auf die aberwitzige Geschichte eines unterbezahlten Restaurantgehilfen ein, der mit Fruchtzwergen ausgestattet eine Bank in Bamberg überfallen und seinem Chef eins auswischen will. Auch die Hauptfigur in "Unstrudel oder zwei Mann im Boot" ist auf seinen Vorgesetzten gar nicht gut zu sprechen. Da hilft auch kein Team-Building-Seminar – im Gegenteil: Welch kriminelle Energie und Fantasien in dem gefrusteten Angestellten während einer Kanufahrt mit seinem Chef auf der Saale geweckt werden, ist so herrlich bissig und ironisch beschrieben, dass ich mehrmals lachen musste. Sein angestauter Frust aus dem Büroalltag und der Hass auf seinen Chef verdichten sich zu einem physischen und emotionalen Abenteuer auf engstem Raum, das man durch den lebendigen und humoristischen Schreibstil des Autorenduos hautnah miterlebt. Die Geschichten machen Appetit auf 'Das Bierkochbuch', 'Das Schnapskochbuch' und "Das Weinkochbuch', die ebenfalls aus ihrer Feder stammen. 
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2 Jahre – 197 Orte

Heute feiert YukBook seinen zweiten Geburtstag!
Im vergangenen Jahr konnte ich dank vieler toller Neuerscheinungen meinen fiktiven Reisehorizont um eine ganze Ecke erweitern. Fast hätte ich die 200 Marke geknackt. Vor allem die Bücher „Ein Diktator zum Dessert“ von Franz-Olivier Giesbert, „Astrid Lindgren. Ihr Leben“ von Jens Andersen, die Serie „Lillehammer“ und der Film „Can a song save your life“ haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. 
Noch mehr Spaß macht es natürlich, wenn Ihr mich auf meinen Reisen begleitet. Es freut mich immer wieder, wenn neue Leser mir schreiben, dass ihnen mein Blog gefällt oder ich zufällig entdecke, dass Blogger YukBook in ihren Blogroll aufgenommen haben.
Mein Blog hat mich dieses Jahr auch beflügelt, neue Projekte wie meinen aktuellen Roman oder das Meet Becky Workbook ins Leben zu rufen.
Herzlichen Dank für Euer Interesse und Eure Treue. Ich freue mich auf ein neues spannendes Lese-, Film- und Reisejahr mit Euch.
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