Archiv 2014-03

Vor Entzugserscheinungen wird gewarnt
Den ganzen Tag ist man unkonzentriert und hat nur einen einzigen Gedanken: „Wann kann ich endlich die Fortsetzung sehen?“ So krankhaft ist meine Seriensucht zum Glück nicht – doch es gab schon ein paar grenzwertige Fälle. Dazu zählt die dänische Krimiserie „The Killing“.
Sie hat gewisse Ähnlichkeiten mit dem Politdrama „Borgen“, das ich schon einmal vorgestellt habe. Schauplatz ist Kopenhagen und auch hier geht es um korrupte politische Machenschaften. Bei „The Killing“ steht jedoch ein Gewaltverbrechen im Vordergrund. Kommissarin Lund setzt sich gern über Regeln hinweg, folgt ihrem untrüglichen Instinkt und deckt so von Episode zu Episode einzelne Puzzleteile auf.
Die Spannung wird vor allem durch eine wendungsreiche Dramaturgie und düstere Atmosphäre, durch zwielichtige Figuren und Verstrickungen hochrangiger Politiker erzeugt. Interessant wird es, wenn ein bestimmter Refrain ertönt. Er signalisiert, dass Lund ein neues Indiz entdeckt oder einen neuen Zusammenhang erkannt hat.
Glaubt man, endlich den Täter entlarvt zu haben, wird spätestens in der darauf folgenden Folge der Verdacht wieder in Frage gestellt. Das Warten auf die Fortsetzung und auf die endgültige Auflösung war in dieser einzigartigen Serie wahrlich eine Qual.

Yoga für jede Lebenslage
Was Yoga betrifft, war ich eher ein Spätzünder. Während in meinem Freundeskreis einer nach dem anderen nicht nur voller Euphorie in Yogakurse rannte, sondern manche sogar eine Ausbildung zum Yogalehrer begannen, verspürte ich keinen großen Bedarf nach Körperdehnung und Stressreduktion. Lieber wollte ich Gewichte stemmen und mich beim Kickboxen verausgaben.
Doch dann wurde ich neugierig und kaufte mir eine Yoga-DVD für zu Hause. Mein Fitness-Studio bietet zwar Kurse an, aber wenn ich noch mehr Zeit dort verbringe, springt Harry im Dreieck und der Haussegen hängt schief. Daher erschien mir die DVD "Yoga Everyday" von Ursula Karven mit zehn- bis fünfzehnminütigen Übungen genau das Richtige. Und tatsächlich fand ich immer mehr Gefallen daran, wenn auch nicht jeden Tag, aber in regelmäßigen Abständen herz- und hüftöffnende Steh-, Dreh- und Balancehaltungen einzuüben. Ich konnte es nicht genau erklären, aber nach jeder Session fühlte ich mich einfach pudelwohl. Da musste doch etwas dran sein.
Noch praktischer als die DVD ist das kleine Büchlein "Yoga für dich und überall", das ebenfalls von der Münchner Schauspielerin und Yoga-Botschafterin stammt. Die 60 beschriebenen Übungen kann man jederzeit im Alltag einbauen: im Büro, in der Warteschlange, im Auto oder vor dem Fernseher. Und vor allem sind sie so nett illustriert, dass allein das Blättern die Stimmung hebt.
Mich hat dieser Trend wieder einmal zu einer Kurzgeschichte inspiriert. Hier könnt Ihr das pdf herunterladen.

"Where are we now?"
Meine Schwester macht zur Zeit Urlaub in Marrakech. Sehr beneidenswert. Vielleicht bekommt sie ja etwas mit von der Biennale, die noch bis zum Ende des Monats läuft. Seit 2004 wird dieses Festival veranstaltet, mit dem Ziel, durch die Kunst Brücken zwischen den Kulturen zu bauen.
70 Künstler sind aufgefordert, in den vier Disziplinen Visuelle Künste, Literatur, Film und Darstellende Kunst ihre Beiträge zu präsentieren. Unter dem Leitmotto "Where are we now?" beschäftigen sie sich unter anderem damit, wie künstlerisch geschaffene fiktive Figuren genutzt werden können, um eine eigene nationale Identität zu schaffen.
Marrakech steht schon seit längerer Zeit auf meiner Reise-Wunschliste. Vorerst mussten wir uns mit einem Besuch eines gleichnamigen Restaurants in Haidhausen begnügen. Das orientalische Ambiente im Kellergewölbe und die ausgezeichnete marokkanische Küche gaben uns schon einen kleinen Vorgeschmack auf unsere irgendwann geplante Reise in die Perle des Südens.

Auf dem Friedhof der vergessenen Bücher
Einen Roman, in dem eine aufregende Stadt wie Barcelona und ein Friedhof der vergessenen Bücher die Hauptrolle spielen, konnte ich schwerlich außer Acht lassen. So ließ ich mich vor etwa zehn Jahren das erste Mal von dem Bestseller-Autor Carlos Ruiz Zafón in die katalanische Hauptstadt, die er stimmungsvoll heraufbeschwört, entführen. Den Anfang machte "Der Schatten des Windes", gefolgt von "Das Spiel des Engels" und "Der Gefangene des Himmels".
In allen drei Romanen werden spannende Handlungsstränge in die teils düstere, teils surreale Atmosphäre Barcelonas eingebettet. Durch seine meisterhafte Erzählkunst und bildgewaltige Sprache versteht Zafón es, nicht nur den Figuren, sondern auch den beschriebenen Plätzen, Gassen und Palästen Leben einzuhauchen. Auf den Streifzügen der Protagonisten durch die Stadt meint man, das Stimmengewirr auf den Ramblas oder die Gerüche im Raval Viertel wahrzunehmen.
Dass seine Heimatstadt den Autor geprägt und zum Schreiben animiert hat, spürt man deutlich. Besonders die Architektur Gaudís soll ihn schon in seiner Kindheit zu Schauergeschichten und konstruierten Romanhandlungen animiert haben. Wahrlich schaurig war das Buch "Marina", das ich vor kurzem gelesen habe. Zafón hat die Liebesgeschichte zwischen dem Internatsschüler Oscar und dem geheimnisvollen Mädchen Marina vor den drei Barcelona-Romanen verfasst. Faszinierend, wie Zafón gruselige, fantastische und humorvolle Elemente verwebt und nach und nach das Geheimnis der Hauptfiguren lüftet.
Ich stelle es mir spannend vor, die Stadt einmal mit dem Reiseführer "Mit Carlos Ruiz Zafón durch Barcelona" zu erkunden und die geheimnisvollen Schauplätze mit Zafóns Augen zu betrachten.

Lauf durch die ewige Stadt
Menschenmengen auf der Spanischen Treppe sind ja kein ungewöhnlicher Anblick. Heute wird der Platz und noch viele andere Sehenswürdigkeiten aus einem besonderen Anlass von Einheimischen und Touristen belagert: Zum 20. Mal findet der Rom-Marathon statt.
Die Strecke ist als Rundkurs angelegt und gilt als einer der schönsten Marathonstrecken der Welt. Start und Ziel ist das Kolosseum – dazwischen geht es an vielen historischen Pätzen und Straßen vorbei wie Piazza Venezia, Piazza del Paolo, Pantheon und Trevi-Brunnen.
Wäre ich ein geübter Läufer, würde es mir sicher Spaß machen, die ewige Stadt einmal auf diese Weise zu erleben. Für mich käme eher eine Bladenight in Frage, doch dafür sind die Straßen Roms leider ungeeignet. So werde ich die Gassen und Prachtstraßen wohl weiterhin zu Fuß erkunden.

Zeit für ein Picknick
Während wir unsere Balkone und Gärten für den Frühling fit machen, breiten die Japaner derzeit ihre Decken in den Parks aus. Es ist Kirschblütenzeit und jedes Fleckchen wird genutzt, um in geselliger Runde ein Picknick abzuhalten. Wegen der warmen Temperaturen sind die Knospen etwa zehn Tage früher als gewöhnlich aufgesprungen.
Letztes Jahr hatten wir ein Riesenglück, denn genau während unseres Urlaubs in Tokio standen die Kirschbäume in voller Blüte. Harry war das erste Mal in Japan und ich das erste Mal zur Kirschblütenzeit, so dass das traditionelle „Hanami“, bei dem die Schönheit der Blüte betrachtet und gefeiert wird, für uns beide Premiere war. Allerdings taten auch die Japaner geradezu so, als würden sie zum ersten Mal in ihrem Leben Kirschbäume sehen – sie waren alle völlig aus dem Häuschen. Mit ihren Kameras näherten sie sich einer einzelnen Blüte und verharrten eine halbe Ewigkeit in dieser Position für eine perfekte Aufnahme.
Harry fand es besonders amüsant, dass die Japaner ihre Schuhe auszogen, bevor sie sich auf ihren Decken und Planen niederließen – eben genauso, wie sie es zu Hause gewohnt sind. Uns machte es mehr Spaß, durch die verschiedenen Parks zu schlendern, statt selbst ein Picknick abzuhalten. Am schönsten waren die abends angestrahlten Baumkronen in einer langen Allee nahe am Kaiserpalast.

Das Comeback der Handarbeit
Morgen wird die h&h Cologne eröffnet – eine Messe für textiles Gestalten und Handarbeit. Alljährlich im März trifft sich die Branche in Köln, um sich über neueste Trends und Kollektionen zu informieren.
Das wäre das Richtige für meine Freundin, die seit kurzem das Häkeln und Stricken für sich entdeckt hat. Sie besuchte sogar einen Kurs und zeigte mir eine Reihe von schicken Mützen und Schals, die sie im Winter für ihre zwei Söhne fabriziert hat. „Ich liebe es, in den Wollgeschäften zu stöbern und schöne Wolle auszusuchen“, schwärmte sie. Das Stricken scheint sogar unter Jugendlichen ein Comeback zu erleben.
Das erinnert mich an meine Schulzeit, als ich mich mit Freundinnen zum Teetrinken und Stricken traf. Ich produzierte einen Pullover nach dem anderen, je komplizierter das Muster, desto besser. Allerdings reizt es mich nicht besonders, wieder damit anzufangen.
Worauf ich eher Lust hätte, ist wieder mit Filz zu nähen. Angesteckt hat mich damals meine japanische Kusine. Während wir mit unseren japanischen Verwandten Urlaub in diversen Onsen-Hotels (an heißen Quellen) machten, breiteten wir am Abend unsere Filzstoffe und Nähutensilien aus und fingen an zu schnibbeln. Unser Eifer brachte eine beträchtliche Puppen- und Tiersammlung zusammen. Der kleine Bankräuber ist in Harrys Büro untergetaucht und muss aufpassen, dass er von Harrys Kollegen nicht gefasst wird.
Kürzlich entdeckte ich eine Website, die meine Lust geweckt hat, wieder Filz und Nadel in die Hand zu nehmen. Toll, was für ausgefallene Figuren die Künstlerin zum Leben erweckt. Da könnte ich mir einige Anregungen holen. Etwas Schönes mit den eigenen Händen zu gestalten macht einfach glücklich.

Der schöne Schein der Werbewelt
Eine der ästhetischsten TV-Serien, die ich kenne, ist „Mad Men“. Allein von dem Intro bin ich so begeistert, dass ich es mir jedes Mal von Anfang bis Ende ansehe und versuche, neue Details zu entdecken. Die Serie spielt im New York der 1960er Jahre und handelt von aufstrebenden Angestellten in der Werbeagentur „Sterling Cooper“.
Einer von ihnen ist Don Draper, Creative Director, mit einer dunklen Vergangenheit, der nach außen den perfekten Familienvater mimt. Ähnlich wie bei seinen Kollegen ist jedoch das meiste nur Fassade. Hinter dem durchgestylten Look tun sich Abgründe auf, die den Zuschauer immer stärker in den Bann ziehen und den Suchtfaktor erhöhen. Bestes Beispiel ist die Episode "Erwartungen" in der fünften Staffel, die wie ein Kammerspiel endet und den Zuschauer völlig sprachlos zurücklässt.
Einfach perfekt ist die Dramaturgie in einer anderen Episode, als Don versucht, den Hersteller Jaguar von seiner Agentur und Kampagnenidee zu überzeugen, während seine Kollegin Joan ganz andere Mittel einsetzt, um den Pitch zu gewinnen.
Mimik und Taten sagen in dieser Serie mehr als Worte. Dons Ex-Frau Betty beherrscht den leidenden Gesichtsausdruck von allen am besten, während Peggy Olsen und Pete Campbell ständig zwischen Unsicherheit und Komplexen einerseits, Ehrgeiz und Willensstärke andererseits schwanken.
Die künstlerische Qualität der Produktion finde ich grandios: von der Ausstattung über die Kostüme und Frisuren bis hin zur Kameraführung – jedes Detail sitzt perfekt. Für wahre Fans gibt es eine gelungene Illustrationssammlung mit dem Titel "The illustrated world of Mad Men", die ich mir wohl auch bald zulegen werde. Vorher genieße ich jedoch die lang ersehnte siebte Staffel, die morgen auf DVD erscheint.

Schonungsloses Bekenntnis
In der Reihe „München erlesen“ ist einer der fesselndsten Romane erschienen, den ich bisher gelesen habe: „Wir sind Gefangene“ von Oskar Maria Graf. Ich bekam das Buch zum Geburtstag geschenkt und bin meiner Freundin sehr dankbar, dass sie mich mit einem meisterhaften Schriftsteller bekannt gemacht hat.
Oskar Maria Graf schildert seine dramatische Lebensgeschichte so plastisch, dass ich in jeder Etappe mitgelitten habe. Als Bäckerlehrling in seinem Heimatdorf Berg am Starnberger See wird er ständig von seinem Bruder Max verprügelt und flieht in die Großstadt München. Sein Traum: ein literarisch anerkannter Dichter zu werden und genügend Geld zu verdienen, um frei zu sein.
Sein Kontakt zu der Schwabinger Bohème und den Anarchisten, die sich als verlogen und naiv entpuppen, endet enttäuschend. Beim Militär und in der Psychiatrie steigert er sich nur noch mehr in seinen Zorn. Überall fühlt er sich gefangen und schiebt die Verantwortung für seine Misere auf die Gesellschaft.
Mit der Zeit wird er immer skrupelloser: Er beteiligt sich an der Räterepublik, schmarotzt bei einem Mäzen und handelt auf dem Schwarzmarkt. In jeder Lebensphase schwankt er zwischen Begeisterung, Hoffnung, Wut und Enttäuschung. Seine Absichten und Gefühle schildert er so offen und schonungslos wie kein anderer. Ich hatte fast das Gefühl, den Autor besser zu kennen als so manchen Nahestehenden. Nebenbei erlebt man die chaotische Zeit der Münchener Revolution und Räterepublik hautnah mit.
Auf meinem Nachttisch liegt schon das nächste Buch von Graf „Des Teufels General“, auf das ich sehr gespannt bin.

Leckerbissen für Cineasten
Französische Filme sind nicht jedermanns Sache – besonders wenn man großen Wert auf ein Happy End legt. Ein Film, der den Zuschauer garantiert nicht verstört zurücklässt, ist die schon etwas ältere wunderbare Komödie „Milch und Schokolade“. Es geht um einen Geschäftsführer eines großen Joghurt-Herstellers, dem zwei rachsüchtige Mitarbeiter übel mitspielen.
In der Reinigungsangestellten Juliette findet Romuald nicht nur eine clevere Verbündete, um aus dem Schlamassel herauszukommen, sondern auch seine große Liebe. Bis dahin sind jedoch eine Reihe gesellschaftlicher und beziehungstechnischer Konflikte zu bewältigen.
Wie Romuald sein Leben für Juliette völlig umkrempelt, ist nicht nur rührend, sondern auch sehr amüsant, da die selbstbewusste Juliette genau weiß, was sie will. Ich habe schon viele Filme mit Daniel Auteuil in der Hauptrolle gesehen und bewundere immer wieder sein vielseitiges Talent. Ob Drama, Thriller, Liebesgeschichte oder Komödie – mit seiner ausdrucksstarken Mimik überzeugt er in jeder Rolle. Wie grausam er mit Gefühlen spielt, zeigt er zum Beispiel in dem Drama "Ein Herz im Winter", der zu meinen Favoriten zählt. Für Euch habe ich meine Top Ten der französischen Filme zusammengestellt. Hier könnt Ihr den Flyer herunterladen.

Wo der Hahn kräht
Der Frühling ist nicht mehr aufzuhalten und macht Lust auf Fahrten ins Grüne. Heute gibt es eine Hotelempfehlung ganz anderer Art, falls Ihr mal Richtung Bodensee unterwegs seid. Statt Kunst und Design hat die schnuckelige Pension „Wo der Hahn kräht“ in Salem andere Annehmlichkeiten zu bieten: Eine sehr nette Vermieterin, eine familiäre Atmosphäre und einen hübschen Garten in ruhiger Umgebung fernab vom Trubel am Bodenseeufer.
Für uns war es der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in alle Richtungen: zum Beispiel zu den sehenswerten Orten Heiligenstadt, Meersburg, Überlingen und Konstanz. Besonders Meersburg mit seinen malerischen Fassaden und verwinkelten Altstadtgassen ist sehr idyllisch und hat viele kulturelle Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Wäre die Entfernung nicht so groß, würde ich diesen Freitag ganz spontan zu einer Musiklesung in Überlingen fahren. Drei Künstler widmen sich dem Thema „Reiselust“ und setzenhumorvolle Geschichten rund um das Reisen, Ankommen, Essen und Trinken in Szene. Das kann eine Passage aus dem Reisetagebuch von Michel de Montaigne sein oder Petrarcas philosophischer Bericht von der Besteigung des Mont Ventoux. Es werden Szenerien von Land und Leuten in Italien, Frankreich oder Spanien beschrieben – musikalisch untermalt durch Flöte, Laute, Barockgitarre und Viola. Das klingt nach einer sehr ausgefallenen und vergnüglichen Abendunterhaltung.

Von den Besten lernen
Auf einer paradiesischen Insel seinem Traumberuf nachgehen, reisen, interessante Menschen kennenlernen und viel Zeit mit seiner Familie verbringen. Das klingt wie eine Utopie und doch haben es ein paar wenige Unternehmer geschafft, ihren Alltag so zu gestalten.
Einer von ihnen ist Chris Ducker, der seit 13 Jahren auf den Philippinen lebt, durch die Weltgeschichte reist und in Seminaren und auf seiner Website angehenden Entrepreneuren Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Karriere verrät. Wie ich in seinem Newsletter erfuhr, hat er diese Woche erstmalig zu einem Event mit dem Titel "Tropical Think Tank" geladen. Sieben Berufskollegen und 25 Teilnehmer werden sich in der philippinischen Stadt Cebu zusammenfinden und sich in Vorträgen und Diskussionen über Themen rund um Online-Business und -Marketing austauschen. Bei Cocktails an der Pool Bar, beim Inselhopping auf einer Yacht und Schnorchelgängen kann die Gruppe nebenbei noch Networking betreiben.
Pat Flynn und Natalie Sisson aus San Diego, die mich durch ihre Blogs und unterhaltsamen Podcasts schon vielfach inspiriert haben, sind ebenfalls mit von der Partie. Was der Autor Tim Ferriss vor Jahrzehnten in seinem Buch "The 4-Hour Workweek" als provokantes Arbeitsmodell vorstellte, haben die beiden auf ihre Weise bereits erfolgreich umgesetzt. Natalie Sisson lebt frei nach dem Motto und ihrem Buchtitel "The suitcase entrepreneur – Create freedom in business and adventure in life". Für die meisten ist dies wohl noch Wunschdenken, aber die technischen Voraussetzungen sind immerhin schon gegeben. Fehlt nur noch die zündende Geschäftsidee und Mut zum Risiko. Zu gern wäre ich bei dem Event dabei, um mir mehr Anregungen zu holen.

Bei Jacques um die Ecke
Zum Thema Kundenbindung lassen sich die Firmen ja einiges einfallen. Manches kann nervig sein wie ständige Mailings. Aber es gibt auch positive Beispiele wie Jacques' Weindepot.
Ich bin im Besitz einer Kundenkarte, nutze sie aber viel zu selten. Es ist einfach bequemer, beim wöchentlichen Einkauf im Supermarkt eine Flasche mizunehmen. Letztes Jahr kam ich also auf den Erwerb von sage und schreibe zwei ganze Flaschen San Marzino.
Nichtsdestotrotz bekam ich als Treueprämie sechs hübsche Weingläser und Bonuspunkte geschenkt. Zum Umzug erhielt ich obendrein einen sehr netten Brief, dass für den feierlichen Anlass eine Flasche Prosecco für mich bereit liege.
Die Gelegenheit nutzte ich, um die nächste Filiale aufzusuchen, die erfreulicherweise nur wenige Gehminuten entfernt liegt. Das kundenfreundliche Konzept möchte ich in Zukunft stärker unterstützen. Der ansprechend gestaltete Laden lädt ohnehin ein, das Sortiment näher zu studieren und einige mir unbekannte Tropfen zu kosten. Sollten es mal ein paar Gläschen mehr werden, bin ich ja zum Glück zu Fuß unterwegs...

Unerschütterliche Freundschaft
„Das Wüten der ganzen Welt“ war das erste Buch von Maarten 't Hart, das ich gelesen habe. Und wie so oft war die Begeisterung groß, wenn mir ein Roman wahnsinnig gut gefällt und ich feststelle, dass der Autor noch eine ganze Reihe weiterer Bücher geschrieben hat. So stürzte ich mich im Anschluss auf acht weitere Werke von ihm, wobei mir „Die Netzflickerin“, „In unnütz toller Wut“ und „Der Schneeflockenbaum“ am besten gefallen haben.
Im letzteren berichtet der Ich-Erzähler von der merkwürdigen Freundschaft zu seinem Jugendfreund Jouri. Obwohl ihm dieser ein Mädchen nach dem anderen ausspannt, bleiben die beiden Außenseiter unzertrennlich, bewundern einander und begegnen sich auch nach langen Trennungen immer wieder auf ihrem Lebensweg. Die amourösen, aber verzwickten Abenteuer werden mit viel Humor beschrieben. Der im Titel genannte Schneeflockenbaum steht in einem Wintergarten und erlangt seine besondere Bedeutung, als eine der wechselnden weiblichen Bekanntschaften namens Frederica dort den Ich-Erzähler küsst, nur um Jouri für sich zu gewinnen.
Auch dieser Roman ist wie die meisten von Maarten 't Hart autobiografisch gefärbt. Der Erzähler beginnt nach dem Abitur ein Biologie-Studium an der Universität Leiden und entdeckt seine Liebe zur klassischen Musik während Jouri nach Harvard geht. Der niederländische Autor versteht es, leicht, aber sehr atmosphärisch und tiefgründig zu schreiben und zählt zu meinen Lieblingsschriftstellern. Seine immer wiederkehrenden Themen sind der Calvinismus, Moral und Doppelmoral, klassische Musik und unerfüllte Liebe.

Wann wird der Aufzug repariert?
Es gibt eine Fraktion, die jedes Jahr voller Ungeduld dem Oktoberfest entgegenfiebert, während die andere gar nicht genug vom Fasching bekommen kann. Und nicht zu vergessen jene, die heilfroh sind, wenn beides vorbei ist. Heute haben alle Närrischen die letzte Chance, sich in ein Kostüm zu schmeißen und bis zum Abwinken zu feiern.
Da fallen mir vier wahre Verkleidungskünstler ein, die wenig mit Karneval am Hut haben, aber völlig euphorisch werden, wenn Comic Conventions anstehen. Die Rede ist von den Hauptfiguren der Sitcom "The Big Bang Theory" , über die man sich köstlich amüsieren kann.
Die Vierer-Gang bestehend aus zwei intelligenten Physikern, einem jüdischen Ingenieur und einem indischen Astrophysiker sorgen vor allem durch ihre individuellen Macken und lockeren Sprüche für Lacher. Als Nerds sind sie in ihrem Fachgebiet unschlagbar und in ihren originellen Kostümen machen sie eine gute (Comic)-Figur. Doch außerhalb ihrer Welt scheitern sie kläglich mangels Sozialkompetenz, was der Nachbarin und Freundin Penny schwer zu schaffen macht.
Der Star der Serie ist zweifellos Sheldon, der mit seinen Eigenheiten alle übertrifft. Unglaublich, wie schnell dieser Typ komplizierte physikalische Erklärungen herunterrasseln kann. Mit der hochintelligenten und nüchternen Neurobiologin Amy bildet er ein herrlich schräges Paar. Der äußerst umfangreiche WG-Vertrag, den Sheldon mit seinem Freund Leonard abgeschlossen hat, verdient auch gebührenden Respekt. Wann der defekte Aufzug in ihrem Hochhaus endlich repariert wird, steht allerdings in den Sternen.
No pain, no gain
Mit diesem Spruch treibt uns jeden Freitag unsere Instructorin beim Langhantel-Training "Hot Iron" an. Wer es noch nicht weiß: Das Studio ist mein zweites Zuhause und um meine Lieblingsstunden nicht zu verpassen, tendiere ich dazu, mein Wochenprogramm nach ihnen auszurichten.
Meine „Fitness-Laufbahn“ reicht zurück bis in die Studienzeit. Angefangen habe ich in einem familiären Tanzstudio gegenüber von der Uni, dann wechselte ich in die Just Dance Factory im Lodenfrey-Gebäude, folgte einigen Instructors in das exklusive Prinz (eine Ära, die ich gern als Blütezeit bezeichne) und bin schließlich im Body & Soul gelandet. Die Lage des Studios war selbstverständlich ein maßgeblicher Faktor bei der Wohnungssuche. Glücklicherweise befindet sich die nächste B&S-Filiale nun gleich um die Ecke.
Immer wieder gibt es neue Sporttrends und so wird das Stundenangebot nie langweilig. Nach Low & High Impact, Step, Hip Hop, Tae Bo, Zumba und vielem mehr habe ich letztes Jahr eine neue Leidenschaft entdeckt: Deep Work – ein ganzheitliches funktionelles Training, das Elemente aus Yoga, Pilates und Kraft-/Ausdauertraining kombiniert. Jeden Sonntag und Mittwoch zieht es mich in die Tiefe. Der abrupte Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung und die Sprungübungen verlangen einem ganz schön viel ab. Aber die coole House- und Tribal Musik und das Glücksgefühl am Ende der Stunde, es wieder einmal geschafft zu haben, machen jede Anstrengung wett. No pain, no gain.

Geschichten, die das Leben schreibt
Im letzten Sommerurlaub, als meine Idee, einen Blog zu starten, immer konkretere Formen annahm, saß ich an der Küste von Kreta und surfte nach inspirierenden Büchern. Mich interessierte vor allem, wie ich das Schreiben am besten in meinen Alltag einbauen konnte – denn was gibt es Schlimmeres für einen Blogger, als die Lust am Schreiben zu verlieren?
Und da entdeckte ich genau das Richtige: „Chicken Soup for the Soul (Hühnersuppe für die Seele) – Inspirations for writers“. Das Buch besteht aus einer Sammlung von persönlichen Geschichten, die sowohl ambitionierte Schreiberlinge als auch etablierte Schriftsteller erlebt haben. Kurze Anekdoten wechseln sich mit längeren Erfahrungsberichten ab. Mal sind die Geschichten rührend, mal emotional mitreißend, sie sind witzig oder stimmen nachdenklich – auf jeden Fall sind sie sehr bewegend, motivierend und schön geschrieben.
Jack Canfield, Psychotherapeut, pädagogischer Berater und Trainer in Santa Barbara, Kalifornien, gründete 1993 die „Chicken Soup for the Soul“-Reihe, die mittlerweile über 150 Bücher umfasst. "Chicken Soup for the traveler‘s soul“ und „Chicken Soup for the entrepreneur‘s soul“ kann ich ebenfalls empfehlen. Eines Tages werde ich selbst eine Geschichte über meine Erfahrungen als Bloggerin einschicken.