Archiv 2014-01

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Gefährliche Seilschaften

Politik gehört nicht gerade zu meinen Interessensgebieten. Und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb hat mich die Serie „Borgen – Gefährliche Seilschaften“ von der ersten bis zur letzten Episode gefesselt. Morgen erscheint die letzte Staffel des Politdramas, das ich Euch wärmstens empfehlen kann.
Es geht um Dänemarks Premierministerin Brigitte Nyborg und den täglichen Herausforderungen, denen sie sich stellt. Man fühlt richtig mit, wie sie versucht, ihren verschiedenen Rollen als verantwortungsvolle Politikerin, gute Ehefrau und fürsorgende Mutter gerecht zu werden.
Die Serie gibt einen tiefen Einblick in die Mechanismen von Partei- und Politikbetrieb, die den Zuschauer in ein wahres Wechselbad der Gefühle stürzen. Ich war hin- und hergerissen zwischen Abscheu („Gott, ich würde niemals in der Politk arbeiten wollen!“) und Faszination („Was muss das für ein Gefühl sein, so eine weitreichende Entscheidung für ein Volk zu treffen?“).
Besonders interessant fand ich das Kräftespiel zwischen Politik und Medien. Man erlebt hautnah mit, was es heißt, gute journalistische Arbeit zu leisten.
„Borgen“ ist wieder einmal ein Beweis, dass man auch ohne Gewalt und Action Spannung auf höchstem Niveau erzeugen kann.
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Lauter Erinnerungsträger

Mit jedem Umzug werde ich bedauerlicherweise gezwungen, mich von ein paar schönen Tragetaschen zu trennen. Meine Mutter kann ein Lied davon singen. Als ich ihr beim letzten Umzug half, kam ein monströser Tütenberg zum Vorschein, der sogar meine Sammlung in den Schatten stellte. Sie ist mit meinem Vater viel durch Europa gereist und hat nicht nur ihre Einkäufe, sondern auch die entsprechenden Tüten aufgehoben. Es hängen eben bedeutende Erinnerungen an jedem Einzelstück. Oder das Design gefällt einem so gut, dass man es nicht übers Herz bringt, die Tüte wegzuwerfen. 
Diesmal war ich allerdings radikal und habe nur noch eine überschaubare Anzahl in die neue Wohnung gerettet. Jetzt muss ich nur noch einen geeigneten Platz für sie finden, damit sie nicht versehentlich als Mülltüte missbraucht werden. Ein Garderobenhaken wäre praktisch, wo ich sie aufhängen könnte.
In die Sammlung hat sich übrigens ein GagBag eingeschlichen: „Eine Tüte Literatur“ mit einer von Marcel Reich-Ranicki gesprochenen Buchempfehlung war ein sehr gelungenes Geburtstagsgeschenk.
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Venezianisches Flair

Um diese Zeit machen wir uns üblicherweise Gedanken, wo wir unseren Urlaub verbringen könnten. Vor lauter Umzug und Einrichtungsstress ist die Reiseplanung auf der Strecke geblieben.
Wenn es nach mir ginge, könnten wir den Sommer dieses Jahr auch in unserem neuen Garten verbringen. Das wäre für mich Abwechslung genug. Aber Harry wird wohl kaum auf das Baden im Meer verzichten wollen.
Vielleicht nehmen wir uns dieses Jahr eine andere Ecke von Kreta vor. Letzten Sommer waren wir in Plataniás an der Nordküste, wo es uns sehr gut gefallen hat. Vor allem die gute und entgegen meiner Erwartungen sehr vielseitige Küche wäre ein guter Grund, die Insel noch einmal zu besuchen.
Ein Highlight für mich war, die nahe gelegene Hafenstadt Chania auf eigene Faust zu erkunden. Vom Busbahnhof Chania steuerte ich die Altstadt an und bummelte durch eine belebte Straße in Richtung Venezianischen Hafen. Immer wieder kam ich von Weg ab, weil mich die verwinkelten Seitengassen mit ihren urigen Lokalen und hübsch geschmückten Geschäften nach rechts und links lockten. Wenn man dabei nicht immer wieder seinen Blick nach oben richtete, verpasste man die wunderschönen Häuserfassaden im venezianischen Stil. 
Nach einer kurzen Pause in einem Café mit Blick auf den malerischen Hafen machte ich mich wieder auf den Weg und erreichte das Staddtviertel Splantzia mit sehr viel Flair und üppiger Vegetation. Von dort war es nicht mehr weit zur Markthalle, die allerdings enttäuschend war. Da habe ich schon weitaus schönere in Barcelona oder Madrid gesehen.
Zum Abschluss besuchte ich das Archäologische Museum, das hauptsächlich Vasen, Schmuck, Skulpturen und Mosaiken beherbergte. Das war nicht so meine Welt – mit moderner Kunst kann ich mehr anfangen. Am besten gefiel mir der schattige Garten im Innenhof, in dem ich mich dem strapaziösen Marsch in der Hitze erholen konnte.
Chania ist wirklich eine der schönsten Mittelmeerstädte, die ich bisher gesehen habe. Ich bin froh, dass ich nicht nur die Hop-On Hop-Off Tour gemacht habe, die eher einen Überblick über die Umgebung von Chania und der Nachbarstadt Souda gibt. Ob die viel gepriesene weitere Hafenstadt Kretas Rethymnon wohl auch so sehenswert ist? Eines Tages werde ich es sicher erfahren.
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Manischer Beobachter

Heute tauchen wir in die abstruse Fantasiewelt von Abschaffel ein – einem 30-Jährigen Büroangestellten, der ein tristes Dasein in Frankfurt fristet und ziellos in der Stadt herumläuft. Er versucht die Leere dadurch auszufüllen, dass er banalsten Dingen eine besondere Bedeutung beimisst.
Welch monströse Ausmaße Abschaffels Gedanken über simple Gegenstände oder Situationen annimmt, ließ mich nur den Kopf schütteln. Das Verschwinden eines Briefkastens versetzt ihn beispielsweise in einen Schockzustand.
In der Roman-Trilogie „Abschaffel“ erlebt man Wilhelm Genanzino wieder einmal in Höchstform. Ich kenne keinen Autor, der seine Beobachtungen derart minuziös und ausschweifend beschreibt. Das hatte mich schon in seinem Roman „Die Liebesblödigkeit“ fasziniert. Diesmal treibt er es jedoch auf die Spitze.
Stellenweise ermüden die wiederholenden Beschreibungen seines verrückten Seelenlebens – im ganzen hat mich die Geschichte aber nicht losgelassen, zumal Abschaffel im Laufe der Trilogie eine kleine, aber bemerkenswerte Wandlung durchmacht.
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Mekka der Klassikfans

Heute beginnt die Mozartwoche in Salzburg und wie ich meine Mutter kenne, wäre sie jetzt bestimmt lieber dort als in Düsseldorf. Zu Mozart und Salzburg hat sie eine besondere Verbindung. Es war das Stück „Eine kleine Nachtmusik“, das in ihrer Kindheit ihre Leidenschaft für klassische Musik entfachte. Heute singt sie im Chor und verbringt ihre Zeit am liebsten in Opernhäusern.
Nach Salzburg hat meine Mutter schon zwei Konzertreisen unternommen und ich war live dabei. Während der Salzburger Festspiele 2012 sang der Chor im voll besetzten Salzburger Dom die Cäcilien-Messe von Charles Gounod und begeisterte das Publikum.
Wir verbrachten damals ein Wochenende im Hotel Mozart, das übrigens sehr empfehlenswert ist, flanierten durch die Stadt und beobachteten das Treiben vor dem Festspielhaus. Meine Mutter war nur schwer von dem Ort loszureißen. Wahrscheinlich hoffte sie, einen Blick auf Jonas Kaufmann zu erhaschen, der in der Aufführung "Don Carlo" auftrat.
Im April wird sie mit ihrer Freundin nach München kommen, um deren Lieblings-Opernsänger Aris Argiris in „Don Pasquale“ anzufeuern. Mich freut es, dass meine Mutter sich so für Gesang und Opern begeistert – das hält schließlich jung!
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Den Norden erkunden

Manchmal frage ich mich, wofür ich eigentlich GEZ-Gebühren zahle. Ich sehe mir ja fast nur Serien und Filme auf DVD an. Zur Anschaffung eines Blu-ray-Players bin ich wegen anderer Prioritäten noch nicht gekommen. 
Aber es gibt wenige Ausnahmen: die Kultur- und Reisereportagen der Dritten Programme. Eine Sendung, die ich nur ungern verpasse, ist zum Beispiel die „Nordtour“, die jeden Samstag um 18 Uhr läuft. 
Für mich hat sie genau den richtigen Themenmix. Mal wird eine Tour durch ein hippes Hamburger Stadtviertel vorgeschlagen oder das ausgefallene Design eines neu eröffeneten Hotels gezeigt; mal ein ungewöhnliches Museum, ein neuer Sporttrend oder ein Naturparadies vorgestellt.
Nach jeder Sendung bekomme ich so richtig Lust, die Lokalitäten kennenzulernen, was bei der Entfernung leider nicht spontan möglich ist. Seltsam, dass es noch keine vergleichbare Sendung im Bayerischen Fernsehen gibt – eine echte Marktlücke.
Ich würde gern wieder nach Sylt reisen, wo wir eine Juniwoche in einer schnuckeligen Ferienwohnung verbracht und viele Ausflüge unternommen haben. Die unberechenbaren Wetterumschwünge und der starke Wind, der mich oft beinahe vom Rad geweht hätte, wurden durch die schönen Reetdachhäuser, das besondere Flair in den Ortschaften und die leckeren Fischgerichte leicht wettgemacht.
Reportagen wie die „Nordtour“, die schöne Geschichten über interessante Schauplätze erzählen, haben mich wohl ebenfalls zu meinem Blog inspiriert.
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Zeig's ihnen Alicia!

Ich stelle fest, dass ich immer seltener ins Kino gehe. In letzter Zeit habe ich aber auch nur wenige Filme gesehen, die mich vom Hocker gerissen haben. Ganz anders sieht es mit TV-Serien aus, wo ich immer mehr Produktionen auf sehr hohem Niveau entdecke und mich schon langsam frage, wo ich nur die Zeit hernehmen soll, um sie mir alle anzusehen.
Mich fasziniert vor allem, dass sich die einzelnen Charaktere über mehrere Staffeln viel stärker entwickeln können als in einem zweistündigen Film. Ein gutes Beispiel ist "The Good Wife" gespielt von Julianna Margulies, die mir als Schauspielerin schon in der Serie "Emergency Room" sehr sympathisch war.
Beide Serien spielen in der wunderschönen Stadt Chicago, allerdings sieht man in "Good Wife" nicht ganz so viele Außenaufnahmen wie in der legendären Arztserie. Damals war ich so fasziniert von der Gegend am Chicago River, wo die Ärzte ihre Pausen verbrachten, dass ich unbedingt in diese Stadt reisen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die "Chicago River Architecture Tour" durch die Häuserschluchten zählt zu meinen schönsten Erlebnissen.
Doch zurück zu "Good Wife". Spannend ist vor allem, die Entwicklung der Hauptfigur Alicia Florrick von der betrogenen Ehefrau eines bekannten Staatsanwaltes zu einer selbstbewussten und talentierten Strafverteidigerin in einer renommierten Anwaltskanzlei zu beobachten. Auch wenn sich ihre Fälle in rechtlichen Grauzonen bewegen, schlägt sich Alicia wacker und lässt sich von ihren Konkurrenten nicht aus dem Konzept bringen. 
Die Nebenrollen sind ebenfalls toll besetzt. Alicias Kollegin und Freundin Kalinda hat stets etwas Mysteriöses an sich und trägt durch ihren untrüglichen Spürsinn wesentlich zum Erfolg der Kanzlei bei. Und über den eifririgen Wahlkampfstrategen Eli Gold, gespielt von Alan Cumming, und seine herrliche Ironie kann man sich immer wieder amüsieren.
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Einstiges Partyviertel

Wen es schon einmal gereizt hat, nach Japan zu reisen, wäre dieses Jahr sicher ein günstiger Zeitpunkt. So niedrig stand der Yen schon lange nicht mehr.
Landschaftlich am schönsten ist es natürlich zur Kirschblütenzeit Anfang April. Aber eine so vielseitige Stadt wie Tokio ist auch zu jeder anderen Jahreszeit spannend – außer in der schwülen Regenzeit im Juni. Die Stadt eignet sich gut als Einstieg für Touristen, um sowohl die moderne als auch die traditionelle Seite kennenzulernen.
Bestes Beispiel ist das Stadtviertel Asakusa. Steigt man an der nahe gelegenen gleichnamigen U-Bahn-Station aus, spaziert man zunächst am Ufer des Sumida-Flusses entlang. Am gegenüberliegenden Ufer reihen sich die architektonisch ausgefallenen Hochhäuser wie der Fernsehturm Tokyo Sky Tree oder die Firmenzentrale von Asahi Bier, das auch hierzulande einigen bekannt sein dürfte.
Nach etwa zwanzig Minuten verlässt man die Uferpromenade und es bietet sich ein völlig anderes Bild: Man steht plötzlich mitten in einer weitläufigen Tempelanlage. Bei unserem letzten Besuch im März 2013 zogen wir eine Dose warmen Zitronentee aus den dort üblichen Getränkeautomaten, setzten uns auf eine Parkbank und ließen den Anblick des imposanten Asakusa-Schreins auf uns wirken. Direkt daneben steht der nicht minder beeindruckende buddhistische Tempel Senso-ji, der auf eine 1400-Jährige Geschichte zurückblickt.
Sieht man einmal von den Touristen ab, die mit ihren Kameras herumflitzen, fühlt man sich in das alte Japan und die Edo-Zeit (1603-1868) versetzt, in der dieser Ort und die umliegenden Gassen mit ihren Bars und Restaurants ein beliebtes Vergnügungsviertel war.
Solltet Ihr Euch zu einer Japanreise entschließen, schreibt mir einfach und ich gebe Euch gern noch mehr Ausflugstipps.
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Hommage an einen Journalisten

Ich besuchte kürzlich eine Freundin, in deren Altbauwohnung ich mich sehr gern aufhalte, weil sie einer kleinen Bibliothek ähnelt. In ihren Schmökerecken werde ich immer wieder fündig, so auch diesmal: ich lieh mir das Buch „Erklärt Pereira“ von Antonio Tabucchi aus, das mir bei Amazon wegen der guten Rezensionen aufgefallen und auf meine Leseliste gelandet war.
 
Schauplatz der Geschichte ist Lissabon im Sommer 1938 zur Zeit der Salazar-Diktatur. Die Hauptfigur Pereira, ein Kulturredakteur der Abendzeitung Lisboa, möchte in seinem Leben nichts anderes als seiner Arbeit nachgehen und in seinem Stammcafé Orquídea Omelette essen und gezuckerte Limonade trinken.
 
Die Entscheidung, Monteiro Rossi als freien Mitarbeiter einzustellen, der sich als Widerstandskämpfer entpuppt, verändert sein Leben grundlegend. Rossi und seine Flamme Marta, die Pereira als zwei arme Romantiker ohne Zukunft bezeichnet, aber auch die Gespräche mit seinem Arzt hinterlassen deutliche Spuren bei ihm. Bezeichnend für seine zunehmende Verunsicherung fand ich folgende Passage:
 
„Pereira blickte aus dem Fenster und seufzte. Sie waren in der Nähe von Vila Franca, man sah bereits den langen, gewundenen Lauf des Tejo. Es war schön, dieses kleine, vom Meer umspülte und vom Klima begünstigte Portugal, aber es war alles so schwierig, dachte Pereira.“
 
Bei der Beschreibung seiner Bahnreisen musste ich an eine Begegnung während eines Urlaubs in Lissabon denken. In einer Straßenbahn kam ich mit einem älteren Portugiesen ins Gespräch, der auf die Gemeinsamkeiten der japanischen und portugiesischen Sprache hinwies. Er hatte recht – portugiesische Missionare haben Wörter wie iesu (Jesus) und kirisuto (Christ) nach Japan gebracht. Doch zurück zum Roman.
 
Ich konnte mich stellenweise gut in Pereira hineinversetzen, der sich statt mit Politik viel lieber mit französischer Literatur beschäftigt. Überrascht war ich, dass ich einige Déjà-Vus erlebte. Pereira wird zum Beispiel durch seinen Arzt mit der Theorie vom Bündnis der Seelen konfrontiert. Sie besagt, dass es ein hegemonisches Ich gibt, das stärker als das Ego hervortreten kann. Ähnliches – nur anders formuliert – hatte ich auch bei Shakti Gawain und Susan Jeffers gelesen.
Mit Spannung verfolgt man den subtilen Wandel Pereiras, der am Ende Stellung bezieht und durch seine Tat Mut und Zivilcourage beweist. Zu Recht wurde der in eine Zeugenaussage verpackte und wunderbar geschriebene antifaschistische Roman mit dem Premio Viareggio ausgezeichnet.
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Zischende Brennkessel

Für Skiurlauber in den bayerischen Alpen, die noch auf den großen Schneeeinbruch warten, gibt es interessante Alternativen. Wie wäre es mit einer Besichtigung der berühmten Whiskydestillerie SLYRS in Schliersee?
Ende letzten Jahres beschloss ich, an einer Führung teilzunehmen. Zunächst wurden wir in einem Kurzfilm in die Kunst der bayerischen Whiskyproduktion eingeführt. Gegründet wurde die Destillerie 1999 von Florian Stetter, einem gelernten Bierbrauer.
Anschließend ging es in die SLYRS Erlebniswelt, wo wir die einzelnen Herstellungsprozesse der Reihe nach kennenlernten: Von der Malzaufbereitung über das Maischen, Gären und Destillieren bis hin zur Lagerung in Barrique-Fässern aus amerikanischer Weißeiche.
Auf der Empore der Fasshalle bot sich ein toller Blick auf das Wendelsteinmassiv. Dort fand dann auch die Verkostung des SLYRS Single Malt Whiskys und des SLYRS Liqueurs statt – der lang ersehnte Augenblick für alle Whiskytrinker. Ich selber zähle nicht dazu und konnte mich auch nach der Verkostung nicht sonderlich für den Geschmack begeistern. Mit dem Whiskylikör könnte ich mich noch am ehesten anfreunden.
Im Shop gibt es außerdem alle möglichen Variationen wie Whisky-Fruchtaufstriche, -trüffel und Flachmänner, die hübsch aufgemacht sind und sich gut zum Verschenken eignen. Ich bleibe wohl lieber beim Rotwein, aber die Destillerie fand ich sehr sehenswert.
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Kulinarische Entdeckung in Giesing

Es kann schon mal vorkommen, dass man von Touristen einen guten Restaurant-Tipp in seiner Heimatstadt bekommt. So erging es uns mit dem "Schinken-Peter", den meine Schwester und ihr Freund aus London entdeckt und uns empfohlen hatten. Vor ihrer Abreise besuchten wir gemeinsam das Restaurant in Obergiesing, das sich der traditionellen und bodenständigen bayerischen Küche verschrieben hat. Eine zweite Filiale gibt es anscheinend in Oberhaching, die am 31. Januar mit einem "Candlelight-Killer" lockt.
Der Name hätte mich nicht unbedingt zum Besuch der Wirtschaft verleitet. Doch wir wurden durch eine vielseitige Speisekarte und sehr leckere Gerichte angenehm überrascht. Sehr zu empfehlen sind die Schinkenspezialitäten auf Holzofenbrot, das Schmankerl-Pfandl, das Original Wiener Schnitzel vom Kalb und die vegetarischen Maultauschen. Ein zuvorkommender und freundlicher Service, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und das gemütliche Ambiente sprechen ebenfalls für das Lokal, das schon seit 25 Jahren existiert. Spätestens im Sommer kommen wir wieder, um im schönen Biergarten weitere Spezialitäten zu kosten.
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Mit Witz, Charme und Patrone

Bei diesen fast frühlingshaften Temperaturen kann man sich nicht beschweren. Wer sich noch mehr Wärme ins Wohnzimmer holen möchte, schaut sich am besten die TV-Serie "Burn Notice" an. Sie spielt in Miami und handelt vom ehemaligen Geheimagenten Michael Westen, der versucht herauszufinden, warum ihn die US-Regierung mitten in einem Auftrag fallen ließ. Seine Brötchen verdient er notgedrungen als Privatdetektiv und knöpft in Robin-Hood-Manier korrupten reichen Menschen das Geld ab, um seinen verzweifelten Kunden aus der Patsche zu helfen.
Seine selbst gebastelten sehr wirkungsvollen Gadgets erinnern an MacGyver oder James Bond. Er versprüht jedoch mehr Charme mit seinem verschmitzten Lächeln, seiner erstaunlichen Wandlungsfähigkeit und cleveren Ideen. Sein Spiel mit Akzenten und der Wortwitz kommen wohl nur in der Originalfassung gut herüber.
Mit seiner toughen Ex-Freundin Fiona und dem ehemaligen CIA-Mitarbeiter Sam bildet er ein sympathisches Team, das man bei den oft halsbrecherischen Aufträgen gerne begleitet. Eine Serie, die gute Unterhaltung, Action und eine tolle Kulisse für Michaels Abenteuer bietet. Die Bilder erinnern mich an unsere tolle Reise nach Miami Beach und Fort Lauderdale, wo wir mit einem Ausflugsboot an den luxuriösen Villen und Yachten prominenter Millionäre vorbeischipperten.
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Monteur und Entertainer

An diesem Schauplatz werde ich künftig meine noch stark ausbaufähigen Kochkünste ausüben. Es ist vollbracht – gestern haben wir unser neues Zuhause bezogen. Ich traue mich gar nicht, diese nagelneue Küche anzurühren. Sollte ich sie nicht lieber schonen, sie von der Couch aus betrachten und mir eine Pizza liefern lassen?
Unser redseliger Küchenmonteur hatte sichtlich Spaß beim Aufbau. Immer wieder unterbrach er seine Arbeit, um uns von seiner Tanzleidenschaft, seinen Urlaubsreisen oder Essensvorlieben zu erzählen. "Mir macht's richtig Spaß bei Euch", wiederholte er mehrmals und trank Unmengen von Cappucino. Kein Wunder, dass er nicht an einem Tag fertig wurde wie ursprünglich geplant. Dafür passte am Ende alles perfekt – im Gegensatz zu den zahlreichen Pannen, von denen uns Bekannte schon berichtet hatten.
Nein, es wäre zu schade, diese Küche nicht zu benutzen. Heute Abend schwinge ich den Kochlöffel.
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Dream Big

Den Jahresanfang nutzen viele nicht nur für gute Vorsätze, sondern auch für neue Ziele und Pläne – vielleicht ein guter Zeitpunkt, um über seinen Lebenstraum nachzudenken?
Wenn es eine TV-Serie gibt, die Menschen dazu ermutigt, ihren Traum zu verwirklichen, dann ist es "Glee". Es geht um den Spanischlehrer Will Schuester, der an einer High School in Lima, Ohio, dem Schul- und Tanzchor Glee-Club, in dem er selbst einmal aktiv war, wieder neuen Glanz verleihen möchte. Lauter schräge und als uncool abgestempelte Außenseiter finden sich in der Truppe zusammen, bringen ihre Macken und Stärken ein und entwickeln sich zu wahren Talenten – sehr zum Missfallen der Cheerleader-Trainerin Sue Sylvester. Ihre sarkastischen Sprüche und die Persiflage auf den Perfektions- und Popularitätswahn erinnern an das abgründige Schönheitschirurgen-Drama "Nip Tuck", das ebenfalls vom Glee-Macher Ryan Murphy stammt.
Musikliebhaber werden auf ihre Kosten kommen. In jeder Folge steht ein Künstler oder ein musikalisches Thema im Vordergrund. Sehr gelungen finde ich die Interpretationen von Grease, The Sound of Music, Britney Spears sowie Jane Lynch in Madonnas Vogue-Nummer. Die tollen Tanzeinlagen von Matthew Morrison und die regelmäßigen Gastauftritte berühmter Sänger und Schauspieler wie Olivia Newton-John und Gwyneth Paltrow sorgen für gute Laune. Ich empfehle unbedingt die englische Originalversion.
Das Glee-Fieber ist von den Staaten schon nach Deutschland geschwappt. An der staatlichen Jugendmusikschule in Hamburg und an der Nürnberger Tanzschule "The Walk of Fame" wurden bereits Glee-Clubs gegründet. So etwas hätte ich mir an meiner Schule auch gewünscht – das wäre eine schöne Alternative zum privaten Jazztanz-Unterricht gewesen.
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Keine Macht den Gewohnheiten

Schnell noch die letzten Weihnachtsplätzchen und Pralinenberge verputzen, bevor es losgeht mit den neuen Vorsätzen: Weniger Süßes, weniger Rotwein ... Oder was habt Ihr Euch für dieses Jahr vorgenommen?
Der Mensch und seine Gewohnheiten war für mich schon immer ein faszinierendes Phänomen. Warum tue ich bestimmte Dinge so und nicht anders? Vieles wird einem aus dem Elternhaus mitgegeben. Aber wann kommt der Zeitpunkt, an dem man seine Gewohnheiten überdenkt oder gar ändert?
Man hört ja oft, wenn man älter wird, ändert man sich nicht mehr. Seitdem ich das Buch „Making habits, breaking habits“ von Jeremy Dean gelesen habe, bin ich anderer Meinung. Der Psychologe ist Forscher an der University College London und gibt auch auf seiner Website PsyBlog so manch interessanten Aufschluss über menschliche Verhaltensweisen.
Aus reiner Neugier habe ich ein paar Tipps aus seinem Buch befolgt und einiges hat tatsächlich funktioniert. Zum Beispiel war ich der festen Überzeugung, dass ein Michkaffee am Morgen einfach unverzichtbar ist, um in den Tag zu starten. Da mich die ständigen Kaffeeentzugskopfschmerzen nervten, begann ich statt dessen Obst zu essen. Ich weiß, es klingt nach einem ziemlich faden Ersatz, aber schon nach einer Woche wurde es zur angenehmen Gewohnheit. Wer ein Laster loswerden möchte, könnte sich laut Jeremy Dean leichter tun, indem er die unerwünschte Gewohnheit durch eine konkrete positive Handlung ersetzt.
Ein paar feste Rituale im Alltag wie ein ausgedehntes gemeinsames Frühstück am Wochenende (Harry pflichtet mir nickend bei) oder meine festen Trainingsstunden im Fitness-Studio (jetzt verdreht er die Augen) sind mir wichtig. Aber hin und wieder ungewohnte Dinge in seinen Alltag einzubauen, hat seinen Reiz.
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Wüstentour statt Schnäppchenjagd

Heute wird zum 19. Mal das Dubai Shopping Festival eröffnet und lockt bis zum 2. Februar mit Preisnachlässen, Modenschauen und Bühnenshows in die unzähligen Shopping Malls. Zu gewinnen gibt es Luxusautos und Goldbarren – was sonst. Es ist schon lange her, dass ich in Dubai war, aber das Shopping Festival fand ich eher enttäuschend. Schnäppchen konnte man hauptsächlich in den Gold-Souks und Teppichläden machen, die bei mir nicht gerade im Fokus standen. Außerdem hatte ich zwiespältige Gefühle angesichts der Gigantomanie, die dort herrscht – nach dem Motto, je größer, prunkvoller und teurer desto besser.
Auch die Architektur begeisterte mich nicht so wie in New York oder Chicago. Viel Flair hat dagegen der Dubai Creek, der die Altstadt von der Neustadt trennt. Überquert man den Meeresarm mit einem Abra, dem traditionellen Wassertaxi, hat man einen tollen Blick auf die Skyscrapers, das Treiben am Ufer und die anlegenden handgefertigten Segelschiffe, die sich „Dhows“ nennen. 
Das "Heritage and Diving Village" ist auch ein Besuch wert. Dort bekommt man einen interessanten Einblick in das traditionelle Leben der Beduinenvölker und den Alltag der Fischer und Perlentaucher. Die vielfältige arabische Küche kann man während der „Show Cookings" kosten. 
Ein besonderes Erlebnis war eine Wüstensafari. Freunde aus München, die zwei Jahre in Dubai verbrachten, nahmen uns mit auf eine Tour in ihrem Jeep. Die Landschaft war atemberaubend und gefiel mir weit besser als die immer weiter expandierende Retortenstadt.
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Willkommen im Jahr 2014

Ich wünsche Euch und Euren Familien ein Frohes Neues Jahr, viel Glück und Gesundheit.
Ein Dankeschön an meine treuen Leser! Ich freue mich auf ein neues Bloggerjahr mit Euch und vielen neuen Geschichten.
Eure Yukiko
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