
Höhepunkte der Pariser Druckkunst
Chagall, Picasso, Matisse und Miró – vereint in einer Ausstellung! Klar, dass ich mir das nicht entgehen lassen durfte, wenn ich schon in Düsseldorf war, um meine Mutter zu besuchen. Seit 1. September präsentiert das Museum Folkwang in Essen eine große Auswahl an Druckgrafiken und Künstlerbüchern, die in einer gemeinsamen Schaffensphase entstanden sind, darunter so berühmte Werke wie “Jazz” von Matisse.
Zu meiner großen Freude gab es ein Wiedersehen mit weiteren bekannten Künstlerkollegen wie Henri Toulouse-Lautrec und seinen Werbeplakaten oder Robert Delaunay und seiner Eiffelturm-Serie. Für das Buch “Allo! Paris” von Joseph Delteil – so erfuhr ich – hat Delaunay 20 Lithografien geschaffen.
Absoluter Höhepunkt sowohl für meine Mutter als auch für mich waren Chagalls farbenprächtige Illustrationen der antiken Liebesgeschichte Daphnis und Chloe, zwei Findelkinder, die auf der Insel Lesbos von Hirten aufgezogen werden und sich schon in jungen Jahren ineinander verlieben. Zur Vorbereitung fuhr Chagall zweimal nach Griechenland, wo die ersten Gouachen entstanden. Später wurden die Motive als großformatige Farblithografien bei Mourlot Frères, der führenden Pariser Druckwerkstatt für künstlerische Lithografie, gedruckt.
Während des Rundgangs bekommt man ein Gefühl dafür, wie das Geschäft mit Druckgrafiken zu der Zeit boomte, auch dank Verlegern wie Ambroise Vollard, der Künstlerbücher in Auftrag gab und Malern wie Picasso zu großem Erfolg verhalf. Bis 7. Januar 2024 ist diese tolle Ausstellung zu sehen.

Geführte Meditationen aus Los Angeles
Während des Corona-Lockdowns habe ich mich dank verschiedener Online-Workout-Sessions fit halten können. Neben dem Angebot von meinem Fitness-Studio habe ich auch die Apple Fitness+ App ausprobiert und mich von dem sympathischen Trainer-Ensemble anfeuern lassen. Seit der Öffnung der Studios brauche ich zwar die Online-Trainings nicht mehr, aber ich habe die App trotzdem behalten - wegen der tollen Meditationen!
Auf der Suche nach guten Anleitungen habe ich schon eine Menge YouTube-Videos und Podcasts durchforstet, aber bisher gefallen mir keine so gut wie die von Fitness+. Jeden Montag sind drei bis vier neue Folgen verfügbar, die 5, 10 oder 20 Minuten lang sind und verschiedene Schwerpunkte haben, zum Beispiel Ruhe, Fokus, Bewusstsein, Resilienz, Dankbarkeit, Weisheit oder Schlafen. Meine Favorites sind Sinngebung und Kreativität.
Die wechselnden Trainer begrüßen mich zunächst mit sanfter, sehr angenehmer Stimme aus ihrem Studio in Los Angeles und unterstützen mich dabei, Energie zu tanken, Verbundenheit zu mir selbst und anderen aufzubauen und meine Kreativität auszuleben. Meine morgendlichen und abendlichen Meditationen, die zu einem festen Ritual geworden sind, möchte ich nicht mehr missen.

Ein Leben in 769 Bildern
"Leben? oder Theater?" So hieß eines der bedeutendsten Werke der Malerin Charlotte Salomon und steht zur Zeit im Mittelpunkt des Münchner Lenbachhauses. Das erste Mal las ich über das „Singespiel“ in der 2014 erschienenen Romanbiografie „Charlotte“ von David Foenkinos und war tief bewegt vom Schicksal der in Berlin geborenen und in Ausschwitz ermordeten Künstlerin.
Ungewöhnlich ist vor allem die experimentelle Form dieses gemalten Theaterstücks, das zwischen 1940 und 1942 im französischen Exil entstanden ist. In 769 Gouachen, die jeweils kaum größer sind als ein A4-Blatt, hat Charlotte Salomon unterschiedlichste Lebenssituationen festgehalten, von ihrer Geburt in einem großbürgerlichen jüdischen Elternhaus in Berlin über ihre Beziehung zu ihrer Stiefmutter, einer begehrten Sängerin, und dem Gesangspädagogen Alfred Wolfsohn bis hin zu den politischen Entwicklungen, vor allem die zunehmende Bedrohung durch die Nationalsozialisten.
Wir sehen die Künstlerin mal heiter und verträumt, mal einsam, traurig und verzweifelt. Manch schwebende Figur erinnerte mich an die Bilder Chagalls. Man sollte sich viel Zeit nehmen, denn die Bilder enthalten eine Menge Texte und musikalische Notizen. Auch auf den Wimmelbildern gibt es interessante Details zu entdecken. Die sehenswerte Ausstellung läuft noch bis zum 10. September.

Von Kyudo bis Cosplay
Dieses Jahr findet der alljährliche Japan-Tag Düsseldorf/NRW am 13.5., ein Tag vor Muttertag, statt. Das bedeutet, ich werde vor Ort sein, zumal meine Mutter mit ihrem japanischen Chor einen Auftritt haben und unter anderem bekannte Anime-Songs singen wird. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal auf dem Japan-Tag war. Am Programm und Kulturangebot hat sich jedenfalls nicht viel verändert.
Geplant sind wieder verschiedene Tanz-Performances, Musikgruppen und traditionelle Kampfkünste an mehr als 70 Ständen entlang der Rheinuferpromenade. Als besonderes Highlight wurde die japanische Pop-Künstlerin NAKAMURA Kaho angekündigt, die um 21:45 Uhr auf der Hauptbühne auftreten wird. Schon mit 2 Jahren das Klavierspielen gelernt und spielte 2021 die Lead-Synchronsprecherin und Sängerin im japanischen Anime „Belle“.
Vermutlich werden auch dieses Jahr wieder viele Besucher dem abschließenden Feuerwerk entgegenfiebern. Das Motto lautet diesmal “Die japanischen Jahreszeiten am Düsseldorfer Nachthimmel“. Ich hoffe, dass das Wetter mitmacht und meine Mutter und ich zu später Stunde noch fit genug sind.

Frohe Ostern!
Leider lassen die warmen Frühlingstage noch auf sich warten. Dafür nutze ich das lange Wochenende, um langjährige Freundschaften zu pflegen. Als schöne Einstimmung waren wir Donnerstagabend auf der Geburtstagsfeier meiner Freundin eingeladen. Es war schön, Freundinnen und Freunde wiederzusehen, die ich aus der Studienzeit kenne. Obwohl wir uns seit einer Ewigkeit nicht gesehen haben, war die Vertrautheit gleich wieder da, und wir haben uns fest vorgenommen, uns dieses Jahr öfter zu treffen.
Gestern konnte ich mich nicht entscheiden, zu welcher Trainingsstunde ich im Body & Soul gehe. Ich wollte weder das neue Programm in Korce am Vormittag im Truderinger Studio noch das Zumba Special am Abend in Brunnthal verpassen – also war ich einfach in beiden Stunden! Zumba mache ich nur noch sehr selten, aber wenn man die ganzen Choreografien noch nicht kennt, macht es umso mehr Spaß – besonders, wenn wie gestern eine Tanzfreundin dabei ist, mit der ich mich früher in Hip-Hop-Stunden ausgetobt habe.
Heute Abend werden wir mit einer Freundin, die ich ebenfalls aus der Studienzeit kenne, ein kürzlich eröffnetes italienisches Lokal in unserer Nähe ausprobieren. Ich bin gespannt, an welchen neuen BR-Reportagen sie zur Zeit arbeitet.
Was immer Ihr über Ostern geplant habt – ich wünsche Euch schöne Feiertage mit Euren Lieben!

München im Blütenrausch
Blumen sind eine vergängliche Pracht, doch haben sie seit dem Altertum nichts von ihrer Symbolkraft verloren. „Flowers Forever“ ist daher ein treffender Titel für die Sonderausstellung, die seit 3. Februar in der Hypo Kunsthalle läuft. Gezeigt werden etwa 170 Objekte aus Kunst, Design und Mode, die uns auf eine Zeitreise durch die Kulturgeschichte der Blume mitnehmen.
Gleich zu Beginn des Rundgangs gibt uns eine Weltkarte einen Überblick, wo die Blumen überhaupt herkommen. Stecklinge und Pflanzensamen wurden von Kaufleuten und Forschern um die Welt transportiert oder man begab sich zu ihnen wie die britische Malerin Marianne North. 15 Jahre lang bereiste sie allein die Welt und fertigte mehr als 800 Werke an, darunter wunderschöne Ölgemälde.
Gelungen ist die thematische Bündelung und die Gegenüberstellung von kontroversen Werken. So findet sich gleich neben den botanischen Studien der Forschungsreisenden Maria Sibylla Merian, über die ich erst kürzlich eine Biografie gelesen habe, ein mehrteiliges Werk der Holländerin Patricia Kaersenhout. Sie macht darauf aufmerksam, dass Merian ihr Wissen über Flora und Fauna in Surinam von Sklaven und Einheimischen bezog, und würdigt deren Beiträge, indem sie Merians Zeichnungen entsprechend verfremdet.
Ich wusste gar nicht, dass die Lotusblume schon vor 3000 Jahren von den Ägyptern verehrt und in Kunst und Architektur abgebildet wurde. Heute kennt laut dem amerikanischen Umweltschützer Paul Hawken der durchschnittliche Erwachsene in der westlichen Welt über 1000 Markennamen, aber weniger als zehn lokale, einheimische Pflanzen. Gibt einem das nicht zu denken? Die Künstlerin Tracey Bush kreierte daraufhin originelle Collagen, die Motive aus Verpackungsmaterial mit Umrissen von Blumen verband.
Den Abschluss des Parcours bildet ein Gemeinschaftswerk, für das 180 Münchner 200000 Blumen gesammelt und getrocknet haben. Die britische Künstlerin Rebecca Louise Law hat diese zu einer raumfüllenden Installation zusammengefügt.
Ob eine edle Jugendstil-Vase mit Blumenornamenten von Émile Gallé, eine Satire auf die Tulpenmanie von Jan Brueghel oder ein mithilfe von Algorithmen erschaffener virtueller Blumengarten von Miguel Chevalier – die vielfältigen Objekte brachten mich zum Schwelgen, zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Eine lehrreiche und faszinierende Präsentation, die noch bis zum 27. August zu sehen ist.
Eintauchen in Fridas Kosmos
Über Frida Kahlo habe ich zwei Biografien gelesen: „Frida“ von Maren Gottschalk und „Das Leben ist ein Fest“ von Claire Berest. Ausgestattet mit ein wenig Hintergrundwissen war die Schau „Viva Frida Kahlo“ in Utopia, die ich vorgestern besucht habe, ein besonderes Erlebnis für mich. „Immersive Experience“ nennt sich die 360-Grad-Ausstellung in der ehemaligen Reithalle in Schwabing, die bis zum 10. Februar läuft, und tatsächlich wird man auf eine ganz besondere Art in den Kosmos der mexikanischen Künstlerin hineingezogen.
Bequeme Sitzsäcke laden dazu ein, sich reinzulümmeln und die Projektionen auf bis zu 34 Meter langen und 10 Meter hohen Wänden auf sich wirken zu lassen. Die virtuell inszenierten farbenfrohen Gemälde kombiniert mit Schwarzweißfotografien und visuellen Effekten erzählen von Fridas Kindheit, ihrem schweren Busunfall, der Ehe mit dem Maler Diego de Rivera und seinen Affären. Untermalt wird die multimediale Präsentation durch Latino-Klänge und mit spanischem Akzent gesprochenen Originalzitaten. An einer Stelle beschreibt Frida, wie sie sich zum Ziel gesetzt hat, ihre Schicksalsschläge und ihren Schmerz durch ihre Kunst in etwas Schönes zu verwandeln. Das spiegelt sich zum Beispiel in einem Gemälde wider, in dem aus Blutflecken Blumenblüten werden. Diese Stelle ist mir besonders in Erinnerung geblieben.
Im Fernsehen hatte ich schon Berichte über immersive Ausstellungen in verschiedenen Städten gesehen, zum Beispiel zu Claude Monet oder Vincent Van Gogh, und war etwas skeptisch, ob so ein flirrender Bilderrausch den Kunstwerken gerecht wird. Solange ich die Bilder nicht im Original sehen kann, freue ich mich, dass ich Fridas Leben und Kunst auf diese besondere Art erleben konnte.

Hüte. Hauben. Hip-Hop-Caps.
Modische Accessoires auf Taschen, Gürtel und Schmuck zu reduzieren, wie ich es praktiziert habe, ist eigentlich viel zu schade. Völlig vernachlässigt habe ich die Möglichkeit, durch eine kreative Kopfbedeckung Akzente zu setzen. Wie vielfältig die Möglichkeiten wären, wurde mir in der Ausstellung „Hauptsache - Hüte. Hauben. Hip-Hop-Caps“ (welch gelungener Titel!) so richtig bewusst.
Auf Hauben, die mich an die Serie „Unsere kleine Farm“ erinnern oder Hüte mit Straußenfedern kann ich gut und gern verzichten. Aber einem stilvollen Hut wie auf dem Plakat abgebildet wäre ich nicht abgeneigt. Das Spektrum der chronologisch gereihten Exponate reicht von prächtigen Mitren, vergoldeten Flinderhauben und altägyptischen Haarnetzen über Baretts, Zylinder und Cowboyhüte bis hin zu Kreationen von Dior, Cardin und Philip Treacy. In einem Ankleidesaal probierte ich verschiedene Modelle an und staunte, wie schnell man seinen Typ verändern kann.
Hilfreich ist, dass es fast zu jedem Exponat eine Abbildung eines Trägers in voller Montur samt Kopfbedeckung gibt, so dass man sich die Gesamterscheinung besser vorstellen kann. Die Erklärungstafeln und der Audioguide verraten viel Interessantes über die gesellschaftliche Bedeutung von Hüten, Hauben und Schleiern, die historische Entwicklung und über die Vorlieben von Prominenten wie Ludwig II. oder Otto von Bismarck. Es ist eine unheimlich spannende Zeitreise vom Mittelalter bis zur Gegenwart, die man im Bayerischen Nationalmuseum noch bis zum 30. April unternehmen kann.

Happy New Year!
Ich hoffe, Ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet. Mir hat die letzte Woche, in der ich den eng getakteten Alltag hinter mich lassen konnte, richtig gut getan. Nun sind die Energiereserven wieder aufgetankt, um Wünsche, Ziele und Pläne für 2023 anzugehen. Ich möchte mich dieses Jahr mehr mit dem digitalen Zeichenprogramm Procreate beschäftigen. Das Potenzial des Apple Pencils, den ich mir letztes Jahr zugelegt habe, ist noch längst nicht ausgeschöpft. Außerdem habe ich die nützliche App Freeform entdeckt, mit der man auf einem Whiteboard Inspirationen und Ideen sammeln, skizzieren und kommentieren kann.
So motiviert man auch ins neue Jahr startet, kommt früher oder später der Zeitpunkt, an dem einem Zweifel kommen, ob man noch auf dem richtigen Weg ist. Ein Buch, das mir in solchen Situationen hilft, ist „I could do anything if I only knew what it was“ („Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will“) von Barbara Sher. Sie gibt eine praktische Anleitung, wie wir Zugang zu unseren verborgenen Wünschen und Träumen finden, sie in Ziele verwandeln, die unserem Wesen entsprechen, und sie verwirklichen können. Manchmal will man so viele verschiedene Dinge tun, dass man sich nicht für eine Sache entscheiden kann. Oder man setzt sich ein Ziel, gibt jedoch zu schnell auf. Oder man versucht, ein Ziel zu verfolgen, ist aber nicht mit dem Herzen bei der Sache und weiß nicht, woran es liegt. Kommt Euch das bekannt vor? Dann könnte das Buch einige Tipps liefern.
Wie immer auch Eure Ziele aussehen, ich hoffe, dass Ihr ihnen in diesem Jahr ein Stück näher kommt und wünsche Euch dabei viel Glück, Freude, Gesundheit und Zufriedenheit!

Merry Christmas!
Heute beginnen für viele die lang ersehnten Weihnachtsferien. Die einen machen sich auf den Weg zu ihrer Verwandtschaft, andere reisen in wärmere Gefilde wie meine Fitness-Freundin, die sich auf Beach-Volleyball und Golfen in Portugal freut. Ich genieße seit Donnerstag entspannte Tage bei meiner Mutter ohne Termine und Verpflichtungen.
Hauptsache, Ihr steckt nicht irgendwo fest wie die Protagonisten der norwegischen Netflix-Serie "Ein Sturm zu Weihnachten". 24 Stunden vor Heiligabend stranden wegen eines Schneesturms ganz unterschiedliche Passagiere am Flughafen von Oslo. Der Cast reicht von einem Pianisten über eine verzweifelte Mutter, ein sich ständig streitendes Ehepaar, ein Popstar, ein Pilot bis hin einer Seelsorgerin, deren Wege sich teilweise kreuzen. Obwohl es sich um eine Mini-Serie mit nur sechs Folgen handelt, lernt man nach und nach ihren Charakter näher kennen und kann sich auf ihre persönlichen Geschichten und Probleme einlassen. Ohne Kitsch und Sentimentalitäten erzählt der Filmemacher Per-Olav Sorensen, von dem auch die gelungenen Serien "The Playlist" und "Weihnachten zu Hause" stammen, was passiert, wenn in einer ohnehin hektischen Zeit die Festtagsplanung durchkreuzt wird, und deckt dabei eine große Bandbreite von Themen ab. Sowohl Weihnachtsliebhaber als auch diejenigen, die dem Trubel entfliehen wollen, werden auf ihre Kosten kommen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen, was immer Ihr vorhabt, wunderschöne Weihnachtsfeiertage!

9 Jahre – 535 Orte
Drei Jahre in Folge haben wir keine Reise unternommen – das wäre früher unvorstellbar für uns gewesen. Doch erstaunlicherweise bedaure ich es nicht großartig. Klar wurde ich neidisch, wenn mir Freunde und Kollegen ihre Urlaubsfotos von der philippinischen Insel Mactan oder von schwimmenden Riesenschildkröten zeigten. Doch der Krieg in der Ukraine und die Unsicherheit, wie es mit der Corona-Pandemie weiter geht, dämpfte unsere Reiselust.
Dank vieler spannender Bücher, Serien und Filme bin ich trotzdem viel rumgekommen. Heute feiert YukBook 9-jähriges Jubiläum, und es sind 40 neue Orte dazugekommen. Anfang des Jahres begleitete ich Maria Montessori, die in Rom das erste Kinderhaus gründete, auf ihren Ausbildungslehrgängen quer durch die Welt. Die Biografie über Selma Lagerlöf las sich wie eine Reise quer durch ihr Heimatland. Neben ihrem Werdegang zur Nobelpreisträgerin und Gutsbesitzerin erfuhr ich, was Schwedens Natur, Kultur und Gesellschaft um 1900 ausmachte.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – das hat mich die Industriellentochter und Rennfahrerin Clärenore Stinnes gelehrt. Ihre Weltumrundung führte mich von Frankfurt über Stationen wie Wien, Konstantinopel, Damaskus, die Wüste Gobi, Moskau, Peking, San Francisco und Lima bis nach Berlin und ließ mich in atemberaubende Landschaften und fremde Kulturen und Bräuche eintauchen. Mit Elke Heidenreich reiste ich ebenfalls einmal um die Welt und mit Erica Ferencik bis ans Ende der Welt, nämlich in die Antarktis.
Nicht minder interessant waren die Zeitreisen. Geschichten, die in den 1920er Jahren spielen, haben auf mich eine besondere Anziehungskraft. In „Die Radioschwestern“ erlebte ich die Geburtsstunde des Radios und die Aufbruchs- und Pionierstimmung im damaligen Frankfurt. Die zweibändige Romanbiografie über den Kondensmilchfabrikanten Otto Lagerfeld beginnt im Jahr 1902 in Hamburg und führte mich zu fernen Schauplätzen wie Maracaibo, San Francisco und Wladiwostok.
In den letzten Monaten verschlug es mich ziemlich oft nach Seoul – ja, ich bekenne mich schuldig, dass ich vielen koreanischen Netflix-Serien nicht widerstehen kann. Manch unterirdisch schlechte deutsche Synchronisation hat mich allerdings ziemlich abgeschreckt. Die japanische, englische oder französische Fassung ist häufig besser. So verrückt es klingen mag, häufig entscheide ich mich für Französisch, damit ich fit in der Sprache bleibe. Im Original kommt das Flair natürlich am besten rüber, aber das Lesen der Untertitel ermüdet mich auf die Dauer. Seoul steht jedenfalls ziemlich weit oben auf meiner Reiseliste.
Herzlichen Dank an alle Leser/innen, die mich auf diesen Reisen begleitet haben und an die Verlage und AutorInnen für die Rezensionsexemplare. Ich freue mich darauf, auch im kommenden Blogjahr gemeinsam mit Euch viele neue spannende Schauplätze zu entdecken.

Italienische Köstlichkeiten mit modernem Twist
Nach einem spannenden Tag auf den European Championships im Olympiapark radelten wir abends durch Schwabing, auf der Suche nach einem netten Lokal. Das Anfeuern der Triathlon-Athleten hatte uns hungrig gemacht. Mexikanisch und griechisch essen waren wir erst vor kurzem. So fiel unsere Wahl auf einen Italiener, allerdings der besonderen Art.
Das Bio-Restaurant mit dem ungewöhnlichen Namen "Rò er Bùni" serviert ländlich-italienische Gerichte mit modernem Twist und hebt sich von der Masse der Osterien und Trattorien in München ab. Ursprünglich wollten wir Nudeln bestellen, doch nachdem wir die Speisekarte genauer studiert hatten, entschieden wir uns um – zu ausgefallen und verlockend klangen die Hauptspeisen. Die mit Oliven, Zitronen und Kräutern geschmorte Pollo al Forno löste bei Harry wahre Begeisterungsstürme aus, während ich von den gebackenen Auberginen, gefüllt mit Kokos-Currylinsen und garniert mit Rosmarin-Kartoffeln und Kräuter-Polenta gar nicht genug bekommen konnte. Das hausgemachte Tiramisù, das förmlich auf der Zunge zerging, bildete den krönenden Abschluss.
Auch wenn wir zu dieser kleinen Oase in der Kaiserstraße etwas weiter radeln müssen als zu unseren gewohnten Lokalen in Haidhausen, werden wir sie ganz sicher noch öfter aufsuchen.

Pariser Leben mitten in München
Lust, ein wenig Montmartre-Atmosphäre zu schnuppern ohne zu verreisen? Dann kann ich euch die Ausstellung „La Bohème – Toulouse-Lautrec und die Meister vom Montmartre“ im Münchner Künstlerhaus empfehlen. Die Ausstellung aus dem berühmten Musée d‘Ixelles in Brüssel zeigt das lithografische Lebenswerk von Henri de Toulouse-Lautrec und erweckte das Pariser Leben des Fin de Siècle zum Leben.
Seine Bilder von Tänzerinnen, Rennbahnen, Zirkuszelten oder Theater- und Opernhäusern sind euch sicher schon als Kalender- oder Postkartenmotiv begegnet. Mich hat besonders die Plakatkunst seiner Vorgänger und Zeitgenossen aus den Jahren 1885 bis 1900 begeistert, darunter Eugene Grasset, Henri le Monnier, Théophile-Alexandre Steinlen und Alfons Mucha.
Unterteilt ist die Ausstellung in die Themenbereiche „Rampenlicht. Plakate für das Pariser Nachtleben“, „Lesefieber. Werbung für Bücher und Zeitschriften“ und „Die Welt der Waren. Plakate für Konsum- und Gebrauchsgüter“. Nach einer Druckdemonstration in der Lithografiewerkstatt kann man abschließend im gemütlichen ‚Pariser Innenhofcafé‘ verweilen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 14. August.

Summer in the City
Für unseren Urlaub hätten wir uns keine bessere Zeit aussuchen können. Ein paar Grade weniger hätten mir auch gereicht, aber so kann man besonders die lauen Abende genießen. Unseren Plan, einige Tage in Österreich zu verbringen, haben wir angesichts der Hitze verworfen. Stattdessen nutzen wir das vielfältige Angebot in München, angefangen mit dem Christopher Street Day am letzten Samstag, der an die 375.000 Menschen in die Innenstadt lockte. Großen Anklang fand auch das Feuerwerk im Olympiapark, für deren Choreografie ich einige Verbesserungsvorschläge hätte. Durch Straffung könnte man die Wirkung deutlich erhöhen.
Das Meer vermissen wir schon, aber dieses Jahr nehmen wir vorlieb mit den Badeseen, die wir bequem mit den Rädern erreichen. Wann hat man schon den Feringasee fast für sich allein! Am Mittwoch war es uns allerdings zu heiß, um uns auf die Räder zu schwingen und wanderten in unserem Garten von einem Schattenplatz zum nächsten. Mehr Action war dann am folgenden Tag geboten. So ein verrücktes Programm fällt mir auch nur im Urlaub ein: Um 6:50 Uhr den Tag mit einer Stunde Hot Iron beginnen und abends mit einer Zumba-Stunde abschließen – dazwischen wie ein Touri in der Innenstadt bummeln, in Buchhandlungen schmökern und eine Ausstellung von Toulouse-Lautrec besuchen. Davon berichte ich euch in den nächsten Tagen mehr.

Zwischen Alltag und Aufregung
Nichts bleibt, wie es ist. Selten haben wir dies so stark zu spüren bekommen wie in den letzten zwei Jahren. Daher kommt die Spezialausgabe des Flow-Magazins mit dem Titel „Veränderungen meistern“ gerade recht.
Wandel, Aufbruch, Neuanfang – das sind spannende Themen, mit denen ich mich gern beschäftige. Während manche lieber am Status Quo festhalten, bin ich sehr aufgeschlossen gegenüber Veränderungen. Allerdings muss ich gestehen, dass mir oft der Mut oder der Tatendrang fehlt, um von mir aus die Initiative zu ergreifen und meine Komfortzone zu verlassen. Eine plötzliche Veränderung der äußeren Umstände, z.B. ausgelöst durch eine Pandemie, sehe ich dann als Anstoß und Chance, um eine neue Richtung einzuschlagen. Diesem Thema widmet sich auch das Spezialheft, aber nicht nur. Es stellt neue Arten zu wohnen und zu reisen vor und porträtiert Menschen, die ihre Ideen umgesetzt haben.
Theresa Mai zum Beispiel zog von Wien aufs Land, gründete eine gemeinnützige Genossenschaft mit 40 Mitgliedern und zeigt in Workshops, wie autarkes Wohnen in einem Wohnwagon funktioniert. Auch Stadtplaner beschäftigen sich mit der Frage, wie der nächste Schritt zu mehr Gemeinschaft aussehen könnte. Wir erleben auch ein Comeback der Nachtzüge dank Unternehmern wie Chris Engelsman und Elmer van Buuren, die für ihren European Sleeper Verbindungen zwischen Brüssel, Amsterdam, Berlin und Prag planen. In dem Artikel „Unser Gehirn liebt Neues“ konnte ich genau nachvollziehen, warum ich sowohl Routinen als auch Abwechslung im Alltag schätze.
Der Flow-Redaktion ist wieder ein tolles Heft mit vielen interessanten Porträts, Denkanstößen und Buch-, Podcast- und Serientipps gelungen.

Back in the gym
Angesichts der niedrigen Corona-Inzidenz habe ich mich letzten Monat endlich wieder getraut, ins Fitness-Studio zu gehen. Die relativ hohe Ansteckungsgefahr während eines High Intensity Intervall Trainings in einem geschlossenen Raum hatten mich bisher davon abgehalten. Hinzu kommt, dass das Body & Soul Studio in meiner Nähe nach einer langen Renovierungsphase erst im April wieder geöffnet hat.
Ich hatte mich schon an die Online-Sessions zu Hause gewöhnt und war mir gar nicht sicher, ob mich das Training im Studio so begeistern würde wie früher. Definitiv zu kurz gekommen war das Langhantel-Training. Nachdem ich mir mit schweren Hanteln durch eine ungeschickte Bewegung eine Verletzung am rechten Ellenbogen zugezogen hatte, die ich zum Glück nach zehn Stunden Physiotherapie losgeworden bin, ließ ich lieber die Finger davon und freute mich auf meine erste Hot Iron Stunde nach zwei Jahren Pause.
Wie gut es tat, bekannte Gesichter und Instructors wiederzusehen und mit ihnen im geräumigen Fitnessraum mit neu angeschafftem Equipment zu trainieren! Im Nullkommanichts hatte mich das Studiofieber wieder gepackt, und ich wäre am liebsten jeden Tag hingefahren, um all die versäumten Stunden nachzuholen. Auch wenn mich ihr Online-Programm und das Apple Fitness+ Abo gut durch die letzten zwei Jahre gebracht haben, möchte ich das Studio nicht mehr missen. Ein Special wie "Jane Fonda meets HIIT" macht einfach nur in der Gruppe Spaß!

Die zu kurze Nacht der Musik
Zu meiner großen Freude fand ich vor einer Woche genau das richtige Abendprogramm für meine Mutter, die aus Düsseldorf angereist ist, um einige Tage rund um den Muttertag in München zu verbringen: Die lange Nacht der Musik gestern Abend durfte sie sich als großer Klassik- und Opernfan nicht entgehen lassen.
Eine Tour zu planen gehört eigentlich zu meinen Stärken, doch die Musiknacht stellte mich vor eine Herausforderung ungeahnten Ausmaßes! Obwohl ich minutiös einen Zeitplan erstellt hatte, verlief der Abend etwas anders als geplant.
Los ging‘s um 20 Uhr im Bayerischen Innenministerium, wo der Tenor Manuel Ried und sein Pianist Stéphane Bölingen Lieder zur „Nachtschwärmerei“ zum Besten gaben. Mich interessierte das fachmännische Urteil meiner Mutter, die nicht hundertprozentig von seiner Stimme überzeugt war, doch ein großes Potenzial in ihm erkannte.
Nach zwei Stücken marschierten wir weiter zur Theatinerkirche, ließen uns vom Lichtspiel verzaubern und lauschten der Barockmusik von Monteverdi mit Chor und Orchester. Dort wären wir gern noch länger geblieben, doch die nächsten Programmpunkte warteten bereits. Der Shuttlebus Nr. 92 fuhr uns zur Musikhochschule mit perfektem Timing: Wir kamen gerade rechtzeitig zu einer wunderschönen Violinsonate von Edvard Grieg und einem Klavierkonzert von Rachmaninoff, für mich definitiv das Highlight des Abends!
In extremem Kontrast dazu standen die Elektro Beats in der Isarphilharmonie – nicht (mehr) ganz unser Geschmack, doch in erster Linie wollte ich ja meiner Mutter den Neubau zeigen. Ab da kam unser Zeitplan arg ins Wanken. Ich hatte völlig unterschätzt, wieviel Zeit der Shuttlebus braucht, um die 15 Stationen abzufahren. So haben wir im Gärtnerplatztheater leider die „Zweite kleine Nachtmusik“ verpasst, ebenso das Konzert mit den Nachwuchsstars im Nationaltheater um 23:30 Uhr. Zu gern hätte ich auch den Chor im Müllerschen Volksbad erlebt. Andererseits bin ich normalerweise um die Zeit längst im Tiefschlaf und kann froh sein, dass ich so lange durchgehalten habe.
Eines ist klar: Man muss sich bei der langen Nacht der Musik entscheiden, ob man sich auf zwei, maximal drei Locations beschränkt und dem Musikgenuss den Vorrang gibt oder das umfangreiche Angebot so weit es geht nutzt, überall ein wenig hineinschnuppert und die besondere Atmosphäre in der Stadt genießt. Wir haben uns eindeutig für Letzteres entschieden und hatten einen abwechslungsreichen Abend mit tollen musikalischen und visuellen Eindrücken.

Frohes Neues Jahr!
Ich hoffe, Ihr habt eine erholsame und genussvolle Zeit hinter Euch und reichlich Energie getankt, um mit Elan ins Jahr 2022 zu starten. Leider wird man ja viel zu schnell von diversen Verpflichtungen eingeholt und der Erholungseffekt ist im Nu verflogen.
Um dem vorzubeugen, schafft man sich am besten kleine Ruheinseln im Alltag, zum Beispiel für ein gutes Buch oder die flow, eine Zeitschrift "ohne Eile, über kleines Glück und das einfache Leben", die mir schon oft geholfen hat, zur Ruhe zu kommen. Ich habe mir dieses Jahr das erste Mal eine Sonderausgabe mit dem Schwerpunktthema Selbstfürsorge zugelegt. Darin berichten unter anderem verschiedene Frauen, wie sie es schaffen, das Gleichgewicht zwischen Job und Privatleben zu halten, wobei sie am besten entspannen und über Orte, an die sie sich gern zurückziehen. Ich bin gespannt, was Verena Carl zu berichten hat, die zwölf Monate lang verschiedene Self-Care-Aufgaben ausprobiert hat. Getrude Lok unternahm einen Roadrip von Vancouver Island an die Ostküste und erlebte eine spannende Reise zu sich selbst. Mal sehen, ob bei den vielen Ideen für ungewöhnliche Hobbys und Veränderung, den Urlaubs- und Ausflugstipps vor der Haustür auch etwas für mich dabei ist.
In diesem Sinne wünsche ich Euch einen tollen Start ins neue Jahr und viel Freude und Erfolg bei allem, was Ihr Euch vorgenommen habt!

8 Jahre – 495 Orte
YukBook wird heute neun Jahre alt! 37 neue Orte konnte ich im vergangenen Blogjahr bereisen – wenn auch nur fiktiv. Obwohl im Vergleich zum letzten Jahr vieles wieder möglich war, habe ich mich noch sehr zurückgehalten: keine Reisen außer zu meiner Mutter in Düsseldorf, kein Kino- oder Konzertbesuch, kein Fitness-Studio…
An neuen Eindrücken und Abenteuern hat es jedoch nicht gemangelt dank zahlreicher neuer Bücher, Serien und Filmen. Ich habe sogar völlig neue spannende Gefilde betreten, sowohl zeitlich als auch räumlich. In dem Roman „Neandertal“ entführte mich die kanadische Autorin Claire Cameron in die Steinzeit, in der eine junge Neandertalerin von ihrer Familie verstoßen wird und völlig allein auf sich gestellt ist. In dem Hörbuch „Sprich mit mir“ von T.C. Boyle begegnete ich einem charismatischen Schimpansen, der erstaunlich viele Gemeinsamkeiten mit uns Menschen hat.
Mit Mia Kankimäki wandelte ich auf den Spuren der Hofdame und Schriftstellerin Sei Shônagon, die vor mehr als 1000 Jahren am japanischen Kaiserhof diente. Dank Ruth Kornberger konnte ich die Naturforscherin Maria Sibylla Merian auf ihrer Forschungsreise nach Surinam begleiten.Dörthe Eickelberg machte mich mit mutigen Surf-Pionierinnen aus aller Welt bekannt. Und durch Nadia Wassef lernte ich die Buchbranche in Kairo im allgemeinen und ihre Buchhandlung „Diwan““ im speziellen kennen.
Ich möchte mich bei euch treuen LeserInnen und bei den Verlagen und AutorInnen für die Rezensionsexemplare bedanken. Leider können wir heute genauso wenig wie letztes Jahr um diese Zeit einschätzen, was in den kommenden Monaten auf uns zukommt, doch ich würde mich freuen, wenn ihr mich auch im neuen Blogjahr auf meinen literarischen und filmischen Reisen begleitet.

Frohes neues Jahr!
Für die einen ist Weihnachten die schönste Zeit des Jahres, für die anderen die Sommerferien oder die Wiesn. Ich persönlich mag besonders gern den Jahreswechsel. Man hat das Gefühl, ein völlig unbeschriebenes Blatt vor sich zu haben - 365 Tage, die es nach Gusto zu gestalten und mit neuen Ideen zu befüllen gilt.
Dieses Jahr ist allerdings die Freude stark getrübt. Zu viele Dinge sind noch völlig ungewiss: wann die Infektionszahlen weltweit endlich zurückgehen, wann Kranke, Einsame und existenziell Bedrohte nicht mehr leiden müssen, wann Lockerungen wieder möglich sind und man Freunde treffen, eine Ausstellung besuchen oder verreisen kann.
Trotzdem lasse ich mir die Vorfreude nicht nehmen und werde in den nächsten Wochen eifrig Pläne schmieden: Leselisten erstellen, Schreibideen notieren, neue Themen recherchieren, mit denen ich mich dieses Jahr näher beschäftigen möchte.
Ich wünsche Euch allen einen guten Start, Gesundheit und viel Freude bei allem, was Ihr Euch für 2021 vorgenommen habt!

Frohe Weihnachten!
Bis vor kurzem hätte ich noch nicht sagen können, wie und wo ich Weihnachten verbringen werde. Nun habe ich es zum Glück geschafft und bin nach einer langen Autofahrt in Düsseldorf bei meiner Mutter, die ich ein ganzes Jahr nicht gesehen habe.
Als leidenschaftliche Sängerin, Klassik- und Opernfan trifft die Coronakrise meine Mutter besonders hart. Chor, Tourneen, Klassikonzert, Opern… alles fällt aus – und wer weiß, wie lange noch. So hat sie dieses Jahr hauptsächlich damit verbracht, ihre umfangreiche CD- und DVD-Sammlung zu sortieren und sich mit Kulturgenuss in den eigenen vier Wänden zu begnügen.
In dieser Pandemie tun mir vor allem die älteren Menschen leid, die statt ihre letzten Lebensjahre voll auszukosten, einsam und in großer Ungewissheit um ihre Zukunft bangen. Aber auch die jüngere Generation hat es schwer. Wenn ich mir vorstelle, dass ich in solch einer Zeit allein nach München gezogen wäre, um zu studieren und weder soziale Kontakte knüpfen, Kulturveranstaltungen besuchen, noch sicher sein kann, dass ich einen festen Job bekomme, wird mir ganz anders zumute.
Ich hoffe, dass Ihr, wenn auch eingeschränkt, die Feiertage mit Euren Liebsten verbringen könnt und wünsche Euch ein besinnliches Weihnachtsfest voller Wärme und Geborgenheit.

7 Jahre – 458 Orte
Heute wird YukBook sieben Jahre alt! Anfang des Jahres war noch alles anders: Am Neujahrstag trainierte ich in der brandneuen Filiale meines Fitness-Studios im Werksviertel, probierte im Forum Schwanthaler Höhe das Restaurant „COOA“ aus, besuchte die Tapisserie-Ausstellung „Die Fäden der Moderne“ in der Münchner Hypo-Kunsthalle und ein Winterkonzert des Akademischen Gesangsvereins.
Im März jedoch kam durch den Lockdown das kulturelle Leben völlig zum Erliegen. Ich bin sehr dankbar, dass mein Alltag im Gegensatz zu vielen anderen durch die Corona-Krise wenig beeinträchtigt wurde. Ich bin gesund, habe mehr Arbeit denn je und kann nach wie vor meinen Lieblingsbeschäftigungen wie Lesen, Schreiben, Serien ansehen oder E-Bike fahren nachgehen. Auch mein Fitness-Studio lässt mich nicht im Stich und bietet jede Menge Live-Sessions an, so dass ich mich drinnen und draußen fit halten kann.
Wenn ich auf das vergangene Blogjahr zurückblicke, fällt mir auf, dass ich sehr viele Sachbücher gelesen habe, unter anderem über gesunde Ernährung, Artensterben, Personal Branding und Organisations- und Aufräumtechnik. Während dieser für mich immer noch surrealen Zeit macht man sich natürlich noch mehr Gedanken, ob und wie man seinen Lebensstil verändern und neue Wege gehen möchte. Inspiriert haben mich Autorinnen wie Meike Winnemuth, die ein Jahr an 12 verschiedenen Orten verbracht hat und von ihren Erfahrungen berichtet, die Naturforscherin Elli H. Radinger, die mir Einblick in ein Leben in der Wildnis gab oder Maren Gottschalk, die mir in „Frida“ das Schicksal von Frida Kahlo näherbrachte.
Ganz besonders freue ich mich, dass ich über eine Buchrezension die Violinistin und Schriftstellerin Natasha Korsakova kennengelernt und in ihr eine Seelenverwandte gefunden habe. Sie hat die spannenden Krimis „Tödliche Sonate“ und „Römisches Finale“ geschrieben und konnte noch knapp vor dem Teil-Lockdown ihre musikalische Lesereise erfolgreich abschließen. Noch sind wir nur virtuell in Kontakt, da sie im Tessin lebt, doch ich bin sehr zuversichtlich, dass wir uns bald zu einem Sushi-Essen verabreden können.
Ganz herzlichen Dank an Euch treue Leser/innen und an die Verlage und AutorInnen für die Rezensionsexemplare. Was immer für Veränderungen auch auf uns zukommen werden, ich freue mich auf ein neues Blogjahr mit Euch.

Die Zukunft der Wortkunst
Am vergangenen Sonntag wurde WORTWORTWORT, ein „deutschlandweit einmaliges Literaturfestival für das digitale Zeitalter“, in der Jahrhunderthalle Bochum eröffnet. Kunst- und Kulturschaffende sprechen dort darüber, wie man technische Möglichkeiten der Digitalisierung kreativ und innovativ für das literarische Schreiben und die Vermarktung in der heutigen Zeit nutzen kann. Viele Veranstaltungen und Aktionen finden digital statt, zum Beispiel auf einem eigenen Youtube-Kanal.
Jetzt, wo wir das kulturelle Leben ins eigene Wohnzimmer verlagern müssen, vermehrt E-Books, Tablets, Streamingportale und Mediatheken nutzen und uns im virtuellen Raum treffen, finde ich das Thema und die Form des Festivals besonders interessant.
Sehr gespannt bin ich auf die Vorträge in der kommenden Woche. Am Dienstag, 17.11., berichtet zum Beispiel Julia K. Stein aus ihrem Alltag als Autorin in der digitalen Welt. Im Anschluss beschreibt der Leiter eines Literaturbüros in Unna, wie sich seine Arbeit während der aktuellen Pandemie verändert hat und beantwortet Fragen im direkten Austausch. Am 18.11. stehen Themen wie neue Literaturformate und ihre Produktionsbedingungen, interaktives Schreiben und Autorenschaft Künstlicher Intelligenz auf dem Programm. Das Festival findet bis zum 20. November statt.

Urlaub zu Hause
Eine quirlige Großstadt erkunden, ins glitzernde Meer hinausschwimmen, eine fremde Kultur kennenlernen… All das wird dieses Jahr vermutlich ausfallen. Da hilft nur eins: sich Urlaubsgeschichten ins Haus holen, zum Beispiel mit dem neuen Flow Sommerbuch.
Bisher habe ich diese Reihe immer mit in den Urlaub genommen und am Strand darin geschmökert. Diesen Sommer verlagere ich das Ganze auf meine Liege im Garten und tauche in die Urlaubsgeschichten der Flow-Mitarbeiter ein. Wenn Caroline Buijs von ihrem ersten Urlaub in England erzählt, muss ich an meine ersten Sprachreisen in Cambridge, Oxford und Brighton denken. Das bringt mich auf die Idee, dass ich einmal eine Übersicht anfertigen könnte, welche Art von Urlauben ich bisher schon unternommen habe.
Besonders gut gefallen mir die Tipps für schöne kleine Museen und die persönlichen Skizzenbücher von sieben Flow-Illustratorinnen. Sie erzählen, wie sie die Welt unterwegs gesehen und festgehalten haben und geben den Lesern praktische Tipps. Das Sommerbuch enthält auch ein Zeichenbuch, Notizbuch, Reise-, Touren- und Bücherempfehlungen und ist ein schöner Begleiter durch den Sommer, sowohl zu Hause als auch unterwegs.

To Hell and Back
Ich kann nicht glauben, dass ich schon knapp vier Monate nicht mehr im Fitness-Studio war. Dabei zählte ich zu jenen Verrückten, denen es nichts ausmachte, bei schönstem Wetter in geschlossenen Räumen zu hocken und seinen Lieblingsstunden wie Deep Work, Hot Iron oder Athletic Moves zu frönen. Um möglichst keine dieser Stunden zu verpassen, wurden selbstverständlich alle übrigen Termine danach ausgerichtet.
Anfang März war auf einmal alles anders: Das Studio musste schließen, und notgedrungen verlagerte ich meinen Trainingsort in unsere Wohnung. Ich stellte mir mein eigenes Trainingsprogramm zusammen - hauptsächlich aus meinen Lieblingsübungen versteht sich. Meine Yogamatte freute sich, dass sie auch mal wieder zum Einsatz kam, nachdem ich sie so lange vernachlässigt hatte.
Was die musikalische Untermalung betraf, dauerte es eine Weile, bis ich die optimale Lösung fand. Ich begann mit Podcasts wie 'Podrunner' und 'Motion Traxx', ging über zu Ibiza House Music und ließ dann und wann auch französische Hörspiele und Radiosendungen wie 'Presseclub' im Hintergrund laufen. Parallel schaltete ich einen Intervall-Timer auf YouTube ein, der nach jeder Minute einen Ton von sich gab und mich kurzzeitig von meiner Qual erlöste, bis es nach 10 Sekunden weiterging.
Mit meinem Home-Training war ich ganz zufrieden, doch irgendwie fehlte mir schon die „Community“ von body + soul. Und da entdeckte ich auf deren Website eine Reihe von Workout-Modulen, angeleitet von meinen geliebten Instructors, die einen wie im Studio richtig anfeuern. Mittlerweile habe ich fast alle ausprobiert, von 'Active Reshape' über 'Summer Fit' bis hin zu 'Limitless' und 'To Hell and Back', und habe richtig viel Spaß dabei. Das Studio hat zwar mittlerweile geöffnet, aber unter den jetzigen Bedingungen hole ich mir die body + soul Atmosphäre lieber noch eine Weile ins Haus.

Winterliche Klänge
Bleiben wir doch beim Thema Musik. Die dunkle Jahreszeit ist hoffentlich bald vorbei. Da der Frühling aber noch auf sich warten lässt, könnten wir passend zum Wetter in winterliche Klänge eintauchen - mit dem Akademischen Gesangsverein München (AGV).
Im Großen Saal der Scholastika findet am kommenden Samstag und Sonntag ein Liederabend für Chor und Klavier statt, der laut Ankündigung nicht nur Schnee und Kälte, sondern auch Tiere in mannigfaltigen, poetischen Gewändern präsentiert.
Folgende Komponisten und Stücke stehen auf dem Programm:
Frostiana (Randall Thompson) mit Gedichten von Robert Frost
Die Stimme des Kindes (Hugo Wolf)
Im stillen Friedhof (Hugo Wolf)
Rest (Ralph Vaughan Wiliams)
Animal Crackers (Eric Whitacre)
Sure on this Shining Night (Samuel Barber).
Vielleicht sehen wir uns ja am 29.2. um 20 Uhr oder am 1. März, um 17 Uhr in der Ledererstraße 5.

Asiatische Fusion-Küche
Wieder einmal mussten wir feststellen, dass wir Einkaufszentren nur wenig abgewinnen können – auch nicht dem relativ neuen Forum Schwanthalerhöhe, das immerhin einige schön eingerichtete Geschäfte zu bieten hat. Ein Besuch lohnt sich trotzdem, wenn man mit leerem Magen dort aufkreuzt und zwar wegen "COOA" – ein asiatisches Restaurant gleich am Westeingang, das Fusion Cuisine vom Feinsten bietet.
Lokale, die ellenlange Speisekarten haben, sind mir suspekt, doch die wohlklingenden ausgefallenen Gerichte machten uns doch sehr neugierig. Die Auswahl an Salaten, vietnamesischen Pho- und japanischen Nudelsuppen, Sushi-Kreationen, Fleisch- und Fischgerichten war so groß, dass uns die Entscheidung äußerst schwer fiel. Schließlich bestellten wir zur Vorspeise eine Buddha-Roll bestehend aus Spargel Tempura, Avocado, Mango, Rote-Beete Mayo, Guacamole, Matcha Reis und Tonkatsu Sauce sowie eine Unagi-Rolle. Sie waren nicht nur kunstvoll drapiert, sondern zergingen förmlich auf der Zunge.
Lange schwankte ich zwischen einem Sushi-Burger und einer selbst zusammengestellten Rice Bowl mit Tofu, Gemüse und Erdnuss-Soße als Hauptgang und entschied mich für Letzteres – ebenfalls ein Gedicht. Zu schade, dass für eine Nachspeise absolut kein Platz mehr war. Es hätte nämlich auch süße Sushi-Varianten gegeben, zum Beispiel eine Inside-Out-Rolle mit Erdbeeren, Frischkäse Ananas, Matcha Reis und Mango Maracuja Sauce. Vielleicht hätte ich auch die Tiramisu Mochi mit Sesam-Eis in Frage genommen. Das hebe ich mir für den nächsten Besuch auf.

Nobles Handwerk neu interpretiert
Eine Tapisserie-Ausstellung hätte kaum mein Interesse erweckt, wäre ich nicht über die Namen Picasso, Matisse und Miró im Titel gestolpert. Was hatte die Webkunst mit den Künstlern der Moderne zu tun? Genau diesem Thema widmet sich die aktuelle Schau "Die Fäden der Moderne“ in der Münchner Hypo-Kunsthalle und zeigt großformatige Wandbehänge, die in der Pariser Manufacture des Gobelins und anderen Werkstätten entstanden sind.
Der Rundgang beginnt mit Tapisserien aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Ich war total fasziniert von dem Panorama "Die Pyrenäen" des Künstlers Edmond Yarz. Es hatte solch eine Tiefe und Sogwirkung, dass ich glaubte, mitten in der Berglandschaft zu stehen. In den folgenden Räumen kann man Stück für Stück verfolgen, wie moderne Künstler wie Jean Lurçat die jahrhundertealte Webtechnik durch eigene Interpretationen und Ideen in eine neue Richtung lenkten.
Zu den Highlights zählten für mich die Werke, die nach Entwürfen von Picasso, Matisse und Le Corbusier entstanden sind. Wann hat man schon die Gelegenheit eine Tapisserie wie „Frauen bei ihrer Toilette“ von Picasso zu sehen, die sonst in der französischen Botschaft in Madrid hängt? Noch heute stattet die französische Manufacture des Gobelins staatliche Institutionen mit Tapisserien und Möbeln nach Entwürfen zeitgenössischer KünstlerInnen aus. Die Ausstellung, die noch bis 8. März läuft, solltet Ihr Euch nicht entgehen lassen.

Marcher avec Johan
Dieses Jahr hat mich der Ehrgeiz gepackt: Ich will meine Französischkenntnisse wieder auf Vordermann bringen. Mein sechsmonatiger Aufenthalt in Montpellier liegt weit zurück und mein letzter Besuch des Institut Français in München ebenso. Zum Glück gibt es heutzutage jede Menge Möglichkeiten, seine Kenntnisse wieder aufzufrischen. Da wären zunächst
1) Bücher
Ich könnte wieder einmal in den Romanen von Balzac, Zola oder Flaubert schmökern, die ich einst verschlungen habe und die immer noch ihren festen Platz in meinem Bücherregal haben. Oder mir ein paar aktuellere Bücher als e-Book zulegen. Da ich aber zur Zeit genügend Lesestoff im Haus habe, tendiere ich eher zu
2) Podcasts
Die kann ich im Auto, in der U-Bahn oder bei Haushaltsarbeiten laufen lassen und kosten mich kaum zusätzliche Zeit. Ein Podcast, der mir besonders gefällt, stammt von Johan Tekfak aus Metz. Er hat das sehr gelungene Lernprogramm "Français Authentique" ins Leben gerufen und lädt uns in seinem Podast ein, ihn bei seinen Spazier- und Gedankengängen zu begleiten. Dabei vermittelt er nicht nur Alltagskonversation und nützliche Redensarten, sondern beschäftigt sich auch mit seinem Lieblingsthema Persönlichkeitsentwicklung. Er erzählt zum Beispiel, wie er durch ein regelmäßiges Morgenritual neben seiner Vollzeitbeschäftigung und Familie seinen Podcast realisieren konnte, und nennt Autor/innen, die ihn besonders inspiriert haben. Zu meinem Ritual zählt unterdessen, mir jeden Tag mindestens eine Folge anzuhören, um am Ball zu bleiben.
Weitere Podcasts, die ich sehr empfehlen kann, sind
- Oui Podcast
- innerFrench
- Business de la Connaissance
Eine weitere Fundgrube sind
3) Filme und Magazine auf arte
Ich frage mich, warum ich nicht schon viel eher auf die Idee gekommen bin, eine meine Lieblingssendungen "Stadt Land Kunst" oder auch andere spannende Dokumentationen auf Französisch anzusehen. Da kann man doch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Eine Neuentdeckung für mich ist das Magazin "Karambolage", das ich mir mittlerweile auch regelmäßig ansehe. Dazu im nächsten Post mehr.

Happy New Year!
Neulich saß ich mit Kollegen zusammen, und es kam die unvermeidliche Frage zum Jahresende auf: "Was sind Eure Vorsätze für das Neue Jahr?" Mehr Sport? Weniger Süßigkeiten? Mehr lesen? Weniger fliegen? Bei Licht betrachtet, habe ich in diesen Bereichen schon ein Maß gefunden, mit dem ich ganz zufrieden bin. "Mehr neue Dinge auszuprobieren", rief ich ich spontan aus. Das ist tatsächlich etwas, was ich mir immer wieder aufs Neue vornehme, um dann leider festzustellen, dass ich aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit in alte Routinen zurückfalle.
Dieses Jahr wage ich einen neuen Versuch! Genau genommen habe ich schon letzte Woche damit angefangen, jeden Tag etwas Neues zu testen, und zum Beispiel
– eine Tapisserie-Ausstellung besucht
– den Kurs "Healthy Fitness" in meinem Studio ausprobiert
– in einer neuen Filiale meines Fitness-Studios trainiert
– in der Zeitschrift "t3n" geschmökert, die sich mit der digitalen Arbeitswelt beschäftigt
– ein neues Risotto-Rezept ausprobiert.
Wenn ich so weitermache, bedeutet das 365 neue Erfahrungen im Jahr 2020! Jeden Tag ein kleines oder großes Abenteuer, auf das ich mich freuen kann. Das würde mir gefallen :-)
Wie immer Eure Pläne für das Neue Jahr aussehen – ich wünsche Euch Gesundheit, unvergessliche Glücksmomente und viele neue spannende Erlebnisse!

Munch meets Knausgård
Nach der Leküre von "So viel Sehnsucht auf so kleinem Raum" von Karl Ove Knausgård war ich sehr gespannt auf die Ausstellung Edvard Munch Ausstellung in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Im K20 sind rund 140 selten oder noch nie in Deutschland gezeigte Gemälde, Druckgrafiken und Skulpturen des norwegischen Künstlers zu sehen, die Knausgård persönlich ausgewählt und zusammengestellt hat.
Die Ausstellung ist in vier Themenbereiche gegliedert. Sie beginnt mit "Licht und Landschaft", in der Küsten, Gärten und Menschen bei der Arbeit auf dem Feld zu sehen sind. Wer Munch mit düsteren und gespenstischen Motiven assoziiert, wird überrascht sein, wie groß sein Repertoire an idyllischen und farbenfrohen Landschaftsbildern ist. Im Themenbereich "Der Wald" zeigt Munch vielfältige Ansichten von Bäumen in verschiedenen Jahreszeiten, die eine besondere Faszination auf ihn ausübten. Mir gefällt vor allem der starke Kontrast zwischen dem kraftvollen und imposanten Baumstamm mitten im Bild und die darum herumtänzelnden, nur mit zarten Pinselstrichen angedeuteten winzigen Figuren. Der dritte Raum mit dem Titel "Chaos und Kraft" gewährt Einblick in Munchs Psyche, gefolgt von "Die Anderen" mit zahlreichen Bildnissen von Freunden und Gefährten.
Für mich war es sehr spannend, Knausgårds individuellen Blick auf den Künstler mit eigenen Augen nachzuempfinden und mir zugleich ein eigenes Bild von den Werken zu machen. Die Ausstellung ist noch bis 1. März 2020 zu sehen.

Frohe Weihnachten!
Beim Bummel über die Weihnachtsmärkte und durch Einkaufspassagen entdeckt man so manch nette Schaufensterdekoration. Den Besuch meiner Mutter in Düsseldorf konnte ich diesmal mit ausgiebigem Kulturgenuss verbinden. Am Sonntag stand zunächst die Edvard Munch Ausstellung im K20 auf dem Programm, von der ich Euch in den nächsten Tagen mehr berichten werde. Abends fuhren wir nach Duisburg, futterten uns auf dem Weihnachtsmarkt durch und sahen uns anschließend "Die Fledermaus" in der Oper an. Mehrstündige Opern ermüden mich schnell, aber diese Operette war so beschwingt, witzig und visuell opulent, dass die Zeit im Nu verflog.
Gestern gab es ein Wiedersehen mit zwei Schulfreundinnen in unserem Stammlokal Mosquito und jede Menge zu erzählen. Und was steht bei Euch über die Feiertage an? Ein Weihnachtsmenü vorbereiten, einen geselligen Abend mit der Familie verbringen, skifahren, einen kitschigen Weihnachtsfilm ansehen oder seine Nase einfach in ein gutes Buch stecken, das man schon immer lesen wollte? Was immer Ihr plant, ich wünsche Euch und Euren Lieben frohe Weihnachten und eine besinnliche, erholsame Zeit!

6 Jahre – 428 Orte
Bücher erweitern den Horizont - im wahrsten Sinne des Wortes. So konnte ich dieses Jahr neben unseren Urlaubszielen Graz, Stockholm und Pefkos 63 weitere Orte fiktiv bereisen, darunter Oslo, Helsinki, Glasgow, Delhi, Seoul und Toronto. Und das alles ganz bequem von meiner Couch aus!
In unbekannte Schauplätze einzutauchen und am Schicksal verschiedenster Figuren teilzuhaben, ist immer wieder aufs Neue ein Abenteuer. Dass ich dabei nicht nur neue Orte, sondern auch völlig andere Lebenskonzepte kennenlerne, ist für mich eine besondere Bereicherung.
So bekam ich in "Wir hier draußen - Eine Familie zieht in den Wald" von Andrea Hejlskov einen Eindruck, wie schwer es ist, ein autarkes Leben im Wald zu führen. In "Meine Suche nach dem Nichts" begleitete ich die Journalistin Lena Schnabl auf dem japanischen Pilgerweg rund um die Insel Shikoku und musste ihre Strapazen nur in meiner Fantasie erleiden. Der Literaturklassiker "Das Erwachen" von Kate Chopin, der eine 'rebellische' Frau im 19. Jahrhundert porträtiert, machte mir bewusst, welche Errungenschaften wir Frauen in der heutigen Gesellschaft schätzen dürfen.
Einem praktischen Buch, nämlich "Moodboards", werde ich mich zum Jahreswechsel intensiver widmen, um meine Ziele für das neue (Blog-)Jahr zu visualisieren. Herzlichen Dank an Euch für Eure Treue und an alle Verlage und Autor/innen für die Rezensionsexemplare. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich auch im kommenden Jahr auf meinen Entdeckungsreisen begleitet.

Arena für (Erlebnis-)hungrige
Bodyflying, Klettergarten, Indoor-Surfen ... Action dieser Art kann ich nur wenig abgewinnen. Daher blieb das Angebot der Jochen Schweizer Arena von mir ungenutzt, obwohl sie nur zehn Autominuten von mir entfernt liegt. MIt kulinarischen Genüssen dagegen kann man mich jederzeit locken. Daher freute ich mich über Harrys Einladung zu einem Geburtstagsdinner im Schweizer's Kitchen, der ideale Anlass, ein neues Restaurant auszuprobieren, von dem wir schon viel Gutes gehört hatten.
Statt mich vor Ort überraschen zu lassen, konnte ich es wieder einmal nicht lassen, online die Speisekarte zu studieren und bereits eine Vorauswahl zu treffen. Obwohl das Angebot sehr vielseitig ist – von Wildgerichten über Steaks und Currywurst bis hin zu Fitness-Salaten und asiatischen Wokgerichten – fiel mir die Wahl sehr leicht. Als Vorspeise genehmigten wir uns beide eine Hokkaido-Kürbis-Kokossuppe nach thailändischer Art; zum Hauptgang gab es für Harry Rehrücken, für mich einen Kürbiskern-Chia-Burger mit Süßkartoffel-Pommes. Beide Gerichte schmeckten hervorragend. Auch das Ambiente gefiel uns ausnehmend gut. Der rondellförmige Raum mit bequemen Sesseln, in denen man regelrecht versank, die stilvolle Einrichtung und der dezente Weihnachtsschmuck strahlten gemütliche Wohnzimmeratmosphäre aus.
Gesättigt und höchst zufrieden drehten wir nach dem Essen noch eine Runde in der Arena und sahen den Skydivern im verglasten Windtunnel und den Surfern auf der stehenden Welle zu, die im Gegensatz zu uns, ihren Kalorienverbrauch ordentlich ankurbelten. Das Schweizer's Kitchen kann ich als Restaurant und Location für Events bestens empfehlen – die Erlebniswelten müsst Ihr bitte selbst testen.

Everything is alive
Machen wir uns im Alltag Gedanken, was unsere Kaffeetasse, unser Schreibtisch oder unser Handtuch denkt und fühlt? Sicher nicht. Das könnte aber durchaus interessant sein, wie der Podcast "Everything is alive" zeigt. In jeder Folge wird ein Gegenstand interviewt, zum Beispiel ein Stethoskop, ein Baseball Cap oder ein Gemälde.
Eine Zeitung namens Jennifer - genauer gesagt eine Canberra Times Ausgabe vom 24. Oktober 1988 - erinnert sich zum Beispiel, wie sie von ihrem Käufer zunächst als Regenschutz verwendet, dann unter den Arm geklemmt, schließlich gelesen wurde und auf dem Dachboden landete. Der Interviewer will wissen, welche großen Neuigkeiten und Stories sie enthielt und so entfaltet sich ein interessanter Dialog, der uns in die damalige Zeit versetzt.
In einer anderen Folge schimpft ein U-Bahn-Sitz über seinen arroganten Kollegen schräg gegenüber und wundert sich, warum so häufig Handies und Schmuck, insbesondere Eheringe, vergessen werden.
Sehr berührt hat mich, was im Kopf eines Aufzugs so vorgeht. Wie oft muss er sich langweiligen Smalltalk anhören und hoffen, dass er nicht steckenbleibt. Der Interviewer fragt neugierig, ob sich der Aufzug jemals gewünscht hätte, dass ein Fahrgast ihn nicht verlässt, was tatsächlich einmal vorkam. Er reagiert ganz begeistert, als er die einmalige Chance erhält, sowohl einen Blick in die Außenwelt als auch auf das Treppenhaus zu werfen, von dem er schon so viel gehört hat.
Autor und Produzent des Podcasts ist Ian Chillag, der in Brooklyn lebt. Das Konzept finde ich sehr originell, weil man man den Alltag aus einer ganz ungewöhnlichen Perspektive erlebt. Die Gespräche regen auch dazu an, jedem Gegenstand mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenzubringen, ganz gleich, ob und welchen Nutzen er uns bietet.

Ein Kunde verschwindet
Ich abonniere mittlerweile eine ganze Reihe von Podcasts unterschiedlichster Art: Von Hörbuchempfehlungen, Design- und Kulturthemen, Persönlichkeitsentwicklung in französischer Sprache (so schlage ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe) bis hin zu Funk- und Discomusik. Seit kurzem habe ich die Fiction Podcasts für mich entdeckt. In Deutschland sind sie erst im Kommen, doch im englischsprachigen Raum erfreuen sie sich bereits großer Beliebtheit.
Ein Podcast, der oft unter den Top 25 genannt wird und meine Neugier weckte, ist die britische Serie "The Amelia Project". Hinter dem Namen verbirgt sich eine Agentur, die sich darauf spezialisiert hat, den Tod ihrer Kunden vorzutäuschen. Ob Hausfrau, Politiker oder Agent, jeder Kunde ist willkommen, sofern der Auftrag anspruchsvoll ist.
Elizabeth Barton, Kundin in der ersten Folge, scheint die nötigen Kriterien zu erfüllen. Sie wurde von ihrem Ehemann betrogen und will sich rächen, indem sie einen besonders grausamen Selbstmord inszeniert. Die Agentur schlägt eine Reihe von spektakulären Szenarien vor, doch sie sich lässt nur schwer zufriedenstellen.
Großen Herausforderungen kann der Interviewer der Agentur, gespielt von Alan Burgon, ebenso wenig widerstehen wie heißer Schokolade, die er während seiner Befragungen genüsslich schlürft. Mit seiner herrlich distinguierten Sprechweise und dem typisch britischen Humor bringt er mich immer wieder zum Schmunzeln. Man merkt nicht nur den Machern Philip Thorne and Øystein Ulsberg Brager, sondern auch allen Schauspielern an, dass sie mit großer Begeisterung bei der Sache sind.

Tee für jede Lebenslage
Wer hätte gedacht, dass wir Ende September noch geradezu sommerliche Temperaturen genießen können! Ich hatte mich schon auf kühle Herbsttage eingestellt und vorsorglich unseren Süßigkeitenschrank mit den ersten Lebkuchenvorräten ausgestattet. Passend dazu gibt es neuerdings einen Pukka-Tee, eine echte Neutdeckung.
Bisher war ich ein Fan der Marke Yogi, aber jetzt muss ich feststellen, dass ich immer mehr auf Pukka umschwenke. Den ersten Kontakt hatte ich mit der Sorte 'frauenglück' – wie kann man bei dem Namen widerstehen? Die Mischung aus Cranberry, Rose und süßer Vanille war tatsächlich ein Glücksgriff, so dass ich nach und nach weitere Sorten testete. Für mich hat der Pukka Tee trotz der vielfältigen Geschmacksrichtungen ein dezentes, natürliches Aroma und genau die richtige Intensität. Meine Lieblingssorte ist 'love', eine Mischung aus Rose, Kamille und Lavendel.
Es gibt noch eine ganze Menge Sorten zu entdecken, die in verschiedene Katgorien wie Energie, Digestif, Wärmend, Relax etc. unterteilt sind. Noch genieße ich den schönen Spätsommer, doch für den kalten Herbst bin ich schon mal gerüstet.

Kanadische Maler auf Reisen
Für den Impressionismus habe ich seit jeher ein Faible und lasse selten eine Ausstellung zu dem Thema aus. So zog es mich letztes Wochenende in die Kunsthalle München, wo bis zum 17. November Meisterwerke des kanadischen Impressionismus zu sehen sind. Viele kanadische Künstler waren damals nach Paris gereist, um die ganz moderne Malerei kennen zu lernen, die in aller Munde war. Sie wollten von den großen Meistern wie Monet und Rodin lernen und besuchten Kurse an der École des Beaux-Arts oder an privaten Kunstschulen. William Blair Bruce gründete 1887 in Giverny mit fünf anderen Kollegen sogar eine Künstlerkolonie.
Die kanadischen MalerInnen ließen sich nicht nur von Paris inspirieren, sondern gingen auch gern auf Reisen, malten Regatta- und Strandszenen in der Bretagne, die Lagunen von Venedig oder den kolonialen Alltag in Marokko. Den Bildern, die dort entstanden, widmet sich der erste Teil der Ausstellung. Interessant ist vor allem, wie sie nach ihrer Rückkehr in die Heimat ihre Erfahrungen auf ihre eigene Art umsetzten. Sie malten sowohl Szenen des kanadischen Alltags als auch atmosphärische Winterlandschaften, die das Zusammenspiel von Licht und klirrender Kälte eindrucksvoll einfangen. Von "Die Blütenpfücker" von David B. Milne konnte ich mich nur schwer losreißen. Unter den 36 Malern sind erstaunlich viele Frauen vertreten. Helen Mc Nicoll und Florence Carlyle malten Frauen bei verschiedenen Freizeitbeschäftigungen wie Lesen, Nähen oder Strandspaziergängen.
Der Titel der Ausstellung „In einem neuen Licht“ ist sehr treffend, denn wie die vielfältigen Farbnuancen des Schnees und die Lichtstimmungen in Bildern wie „Winter Afternoon City Street Toronto or Sunday Morning" von Lawren S. Harris (s. Bild) oder „Der Zug, Winter“ von Clarence Gagnon in Szene gesetzt werden, ist ein großes Highlight der Schau. Da ich noch nie in Kanada war, war für mich die künstlerische Reise durch Städte wie Québec, Montréal und die ursprüngliche Natur Kanadas ein unvergessliches Erlebnis.

Holpriger Neustart
Es heißt, man muss Träume visualisieren, um sie zu verwirklichen. Das dachte sich Fiona vermutlich auch, als sie einen Roman über eine erfolgreiche Schriftstellerin schrieb. Die Hauptfigur der Kurzgeschichte "Norderstedt" von Tim Sohr ist fest entschlossen, einen Roman zu schreiben, um den sich die Verlage reißen. All ihre Wünsche hat sie auf ihre Figur Frieda projiziert, die genau wie sie selbst, von Norderstedt nach Hamburg zieht.
Von Beziehungen hat Fiona erst einmal die Nase voll. Wie schnell aus einem kleinen Flirt mit einem Arbeitskollegen ein unkontrollierbarer Sog werden kann, der eine Beziehung ernsthaft gefährdet, hat sie leidvoll erleben müssen. Nun will sie sich auf ihre Laufbahn als Schriftstellerin konzentrieren und schiebt alle Zweifel beiseite. Leider tappt sie in eine Falle und ich bin gespannt, wie sie aus der Nummer wieder herauskommt.
Ähnlich wie der Fiction Podcast "Der Abgrund" von Melanie Raabe wird auch diese Geschichte in kurzen Happen von 15 bis 20 Minuten serviert und lässt sich gut unterwegs oder zwischendurch in einer Pause hören. Der Autor liest selbst – anfangs etwas schnell und hektisch wie ich fand, doch mit der Zeit habe ich mich ganz gut in seinen Rhythmus eingefunden.

Happy Birthday Apple Watch
Meine Apple Watch wir heute genau ein Jahr alt. Ich selbst wäre nicht auf die Idee gekommen, mir eine Smartwatch zu kaufen. Ich dokumentiere zwar wahnsinnig gern alles mögliche in meinem Leben wie gelesene Bücher, Urlaube, denkwürdige Erlebnisse und Ideen verschiedenster Art, aber vorzugsweise analog in schön gestalteten Notizbüchern. Der Trend, seinen Gesundheitszustand, täglichen Kalorienverbrauch oder die Schlafqualität aufzuzeichnen und zu vergleichen, übte dagegen keinen großen Reiz auf mich aus.
Als ich die Apple Watch letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt bekam, freute ich mich dann doch. Zum einen brauchte ich ohnehin eine neue Uhr, weil meine alte einen Sprung im Glas hatte und die Apple Watch gefiel mir optisch ausnehmend gut. Zum anderen war ich fasziniert, wieviel Hightech und Features in so einem kleinen Gehäuse untergebracht sind.
Mein besonderes Interesse galt dem Aktivitätenkreis. Diese Uhr schafft es wirklich, einen Ehrgeiz zu entwickeln, der nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Wie oft sitze ich stundenlang vor meinem Computer und vergesse, mich zwischendurch zu bewegen. Dank der Uhr werde ich nun stündlich daran erinnert, aufzustehen und mich eine Minute lang in Bewegung zu halten. Längst habe ich mir angewöhnt, meinen mittäglichen Spaziergang oder meine Deep Work Stunde im Fitness Studio aufzuzeichnen. Ich war dann doch erstaunt darüber, dass ich in einer Dance oder Zumba Stunde wesentlich mehr Kalorien verbrauche als in einem Functional Training, wahrscheinlich wegen dem Unterschied zwischen Kraft- und Ausdauertraining. Meistens gelingt es mir sogar, alle drei Kreise für Stehen, Bewegen und Trainieren im Laufe des Tages zu schließen. Das kann schon mal bedeuten, dass ich abends mitten in einer Netflix-Serie aufstehe und ein paar Mal um die Kochinsel gehe, damit ich mein Stehziel erreiche. Schon verrückt, wer ‚beherrscht‘ hier eigentlich wen?
Da mich die Vibration bei jeder E-Mail oder Chat-Benachrichtigung stört, habe ich das Gerät meist auf Flugmodus gestellt. So vermeide ich auch peinliche Situationen wie neulich im Supermarkt, als Harry mich per Walkie-Talkie anfunkte. Ich war gerade dabei, eine Tüte mit Orangen zu füllen und flüsterte wie ein Spion in meine Uhr, um nicht aufzufallen. Etwas nervig ist, dass ich nun neben dem Kindle, iPad und iPhone noch ein weiteres Gerät regelmäßig laden muss. Nichtsdestotrotz ist meine Apple Watch ziemlich schnell fester Bestandteil meines Alltags geworden und hat mir bis zum heutigen Tage gute Dienste geleistet.

Sushi und mehr in Schwabing
Wir sind mit einem Paar befreundet, das wir fast ausschließlich zum Sushi-Essen treffen. Diesmal waren wir an der Reihe, ein japanisches Lokal auszusuchen, das wir noch nicht kannten. Meine Wahl fiel auf Bento Box in der Leopoldstraße – eine Gegend, die nostalgische Gefühle in mir weckt. Wie oft war ich während meiner Studienzeit in der Ecke unterwegs und traf mich zum Abendessen in Restaurants, die es heute nicht mehr gibt.
Da unsere Freunde zu spät kamen, hatten wir Zeit, ausgiebig die Karte zu studieren und dabei einen Matcha Hugo zu genießen. Eine Reihe von Makis kann man einzeln bestellen, doch die interessanteren Kreationen kommen in Sechser- und Achter-Sets daher. Besonders geschmeckt haben uns der Weißkohl mit einem cremigen Sesamdressing und die Veggie Tempura Rolls. Auch unsere Freunde schienen sehr zufrieden mit ihren Sesam-Hähnchenspießen und Veggie Crunchy Rolls (Inside Out Rolle mit Avocado, Mango, Paprika, Gurke und Frischkäse). Bei der großen Auswahl an Snacks, Beilagen, Salaten und Hauptgerichten kommen sowohl Fleisch- und Fischliebhaber als auch Vegetarier auf ihre Kosten.
Hervorzuheben sind vor allem die großzügigen Portionen zu moderaten Preisen und das freundliche und zuvorkommende Personal. Es entschuldigte sich dafür, dass die Sushis so lange dauern (in anderen Lokalen wären das übliche Wartezeiten) und servierte uns ein Gericht aufs Haus. Dieses Lokal werden wir uns merken und an einem lauen Sommerabend weitere verlockende Gerichte testen.

Vom Wochenend- zum Horrortrip
Hörbücher haben im Vergleich zu Büchern den Vorteil, dass man sich nebenbei mit ihnen beschäftigen kann – während der Auto- oder U-Bahnfahrt, beim Bügeln oder Joggen. Das kann gleichzeitig aber auch ein Nachteil sein, zumindest gilt das für mich. Ich stelle oft fest, dass ich beim Hören schneller abgelenkt bin, und schon habe ich ein wichtiges Detail verpasst und muss zurückspulen. Es sei denn, die Geschichte ist so spannend wie in dem Hörspiel „Der Abgrund“ von Melanie Raabe.
Hierbei handelt es sich um einen Fiction Podcast von Hörverlag Serials. Im Mittelpunkt des Thrillers steht Vincent, der beim Joggen zufällig eine Schulkameradin wieder trifft und spontan zu ihrem Geburtstagsdinner eingeladen wird. Die Wiedersehensfreude hält sich jedoch in Grenzen. Nicht ohne Grund hat Vincent nach dem Abi seine Heimat verlassen und sich bei Klassentreffen nie blicken lassen. Nun, 15 Jahre später, willigt er ein, die ehemalige Clique auf einen Wochenendtrip nach Sylt zu begleiten, um „eine alte Rechnung zu begleichen“.
Vergangene Animositäten, die in den lebendigen Dialogen deutlich werden, das merkwürdige Verhalten einer Kellnerin, Vincents regelmäßige Alpträume und die Anspielung auf einen Vorfall am Leuchtturm bauen eine enorme Spannung auf. Die Sprecher und das Sounddesign überzeugen ebenfalls. Seit 21. Juni erscheinen auf mehreren Streaming-Portalen jeden Freitag zwei neue von insgesamt zehn Episoden und stehen kostenlos zum Download bereit. Für mich als Podcast-Fan ein tolles Format und eine spannende Entdeckung.

Praktischer Gartenhelfer
Wenn es nach mir ginge, dürfte unser Garten ruhig ein wenig wuchern. Unkraut hier und da würde mich auch nicht groß stören, schließlich gehört es zur Natur. Harry sieht das natürlich ganz anders. Für ihn muss der Rasen tipp topp gemäht und gepflegt sein, weshalb er sich jedes Wochenende mit Inbrunst aufs Mähen stürzt, wohlgemerkt mit einem Handrasenmäher. Das habe etwas Meditatives, sagt er.
Da ich selbst nicht besonders scharf auf diese Tätigkeit bin, überlasse ich ihm gern dieses Terrain. Das bedeutet allerdings, dass auf mich eher Hiwi-Jobs abfallen wie das Kantenschneiden. Eine äußerst mühsame Angelegenheit, da unser Garten fast einmal ums Haus geht. Versteht sich, dass ich in der Zeit viel lieber faul im Gartenstuhl liegen und ein Buch lesen und rezensieren würde.
Abhilfe schaffen konnte ich vor kurzem mit einer längst fälligen Anschaffung: ein handlicher elektrischer Kantenschneider musste her. Ich achte zwar darauf, die Zahl der elektrischen Hausgeräte auf ein Minimum zu reduzieren, doch auf diesen praktischen Gartenhelfer möchte ich nicht mehr verzichten. So bleibt mir auch mehr Zeit zum Lesen und Rezensieren :-)

Plakativ und geheimnisvoll
Bevor ich eine aktuelle Kunstausstellung besuche, google ich meistens den Künstler oder die Ausstellung, und zwar gezielt in "Bilder". So bekomme ich gleich einen Überblick, was mich in etwa erwartet und kann Enttäuschungen vorbeugen. Der Name Alex Katz zum Beispiel sagte mir zunächst nichts. Daher barg der Besuch seiner Retrospektive im Museum Brandhorst ein gewisses Risiko. Bei meiner Vorrecherche konnte ich mich jedoch schnell überzeugen, dass mir sein Stil sehr gut gefiel und ich einige Bilder wie "The Black Dress" sogar kannte.
An jenem Sonntag Nachmittag passte einfach alles: Ich hatte ein ideales Zeitfenster gefunden, um einen Museumsbesuch einzuschieben, fand einen Parkplatz ganz in der Nähe und stellte erfreut fest, dass der Eintritt sonntags nur ein Euro kostete. Interessiert war ich vor allem an seinen ikonischen Frauenporträts, die zeigen, warum Katz als einer der wichtigsten Vorläufer der Pop Art gilt. Sein Gemälde "January 4", das seine Frau Ada mit einer Mütze in knalligem Lila in einem winterlichen Wald zeigt, hat es mir besonders angetan. Zu dieser Spaziergängerin mit selbstbewusstem Blick und stilvollem Outfit fühlte ich auf Anhieb eine enge Verbindung, so als würde ich mich in ihr wiedererkennen oder wiedererkennen wollen.
Katz' Œuvre von den 1950er Jahren bis heute enthält nicht nur Porträts von Freunden, Familien und Szenen des geselligen Miteinanders, sondern auch impressionistische Landschaftsdarstellungen. So kann man beim Rundgang mal in die Natur, mal in das soziale und künstlerische Milieu New Yorks eintauchen. Die vielseitigen Motive hat der Maler sowohl klein- als auch großformatig auf die Leinwand gebannt. Die Ausstellung, die noch bis 22. April läuft, kann ich Euch wärmstens empfehlen.

Frohes Neues Jahr!
Es gibt viele Gründe, sich über den Start eines neuen Jahres zu freuen. Einer davon ist, dass man mit einem nagelneuen Kalender beginnen kann!
Für Nutzer von digitalen Kalendern mag das unspektakulär sein. Da scrollt man halt einen Monat weiter von Dezember 2018 auf Januar 2019, und das war’s. Ein ganz anderes Feeling wird jenen beschert, die die haptische Variante bevorzugen. Man verabschiedet sich feierlich vom alten Kalender, bedankt sich für all die schönen Erlebnisse, die nun im Kopf, im Herzen und in den Wochenseiten archiviert sind, und legt das gute Stück zu den Vorgängern.
Seinen Platz nimmt nun das neue Büchlein ein, der noch nach Druckfrische duftet. Lauter unbeschriebene Seiten, die nun nach Lust und Laune gefüllt werden können – mal abgesehen von einigen Pflichtterminen, die sich wohl nicht ganz eliminieren lassen. Nach langer Suche habe ich endlich den idealen Kalender für mich gefunden und zwar von teNeues. Der Vorteil daran ist, dass er auf der rechten Seite genügend Platz bietet für tägliche Ideen und Inspirationen. Die Blankoseiten zwischen den Monaten und am Ende nutze ich für diverse Notizen wie Leselisten, TV-Tipps oder nützliche Links.
Wie immer auch Euer favorisierter Kalender aussieht, möge er sich mit vielen aufregenden Erlebnissen, neuen Begegnungen, lehrreichen Erfahrungen und Glücksmomenten füllen. Ich wünsche Euch allen ein tolles Jahr 2019!

Mermaid und Supernova
Von außen sieht es einladend aus: das kleine japanische Restaurant „Kokumi“ im Lehel. Die Einrichtung ist modern, stilvoll und ansprechend. Sie passt zu der Speisenauswahl, die neben typisch japanischen Gerichten eine Reihe von Fusion Sushi Rolls als besondere Spezialität anbietet.
Mit Fusion Küche hatten wir ja erst kürzlich im Izakaya in Sendling gute Erfahrungen gemacht. Also bestellen wir nach vegetarischen Gyozas (Maultauschen) und fritierten Hühnchen als Vorspeise eine Auswahl an bunt gemixten Fusion Rolls. Meine Vorspeise ist allerdings so klein portioniert, dass sie nicht wirklich die lange Zeit überbrückt, bis endlich unsere Hauptspeisen serviert werden. Wartezeiten bis zu einer Stunde scheinen hier nicht ungewöhnlich zu sein. Der Service lässt generell sehr zu wünschen übrig. Nicht ein einziges Mal kommt die Bedienung vorbei, um uns ein weiteres Getränk anzubieten oder nach anderen Wünschen zu fragen.
Als die Fusion Rolls endlich eintreffen, stellen wir fest, dass sich das Warten nicht wirklich gelohnt hat. Bei manchen Rolls war der Geschmack des Frischkäses zu dominant, bei anderen allenfalls die Namen wie Mermaid und Supernova und die Mischung aus verschiedenen Fischsorten kreativ, aber geschmacklich nicht überzeugend. Für den gehobenen Preis haben wir schon weitaus raffiniertere und genussvollere Sushis gegessen. Dieses Lokal können wir getrost abhaken und uns aus der großen Auswahl in München den nächsten uns noch unbekannten Japaner vorknöpfen.

Frohe Weihnachten
Weihnachten ist für viele ein Fest der Familie. Kinder fiebern der Bescherung entgegen, Erwachsene dem Fondue, Raclette oder sonstigem Festmahl. Wer keine Lust hat, an den Feiertagen groß aufzukochen, wird sich schwer tun, ein offenes Restaurant zu finden. Verhungern muss aber keiner.
Das Lokal „Zum Hufnagel“ in Perlach zum Beispiel bietet an Heiligabend Frühstück und Mittagessen, am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag sogar einen Weihnachtsbrunch an. Die Karotten-Ingwer-Suppe sowie den Flammkuchen mit Schafs- und Ziegenkäse kann ich besonders empfehlen. Für weihnachtliche Atmosphäre sorgt die rundum gelungene urige Deko, wie wir kürzlich feststellen konnten.
Wo immer Ihr Weihnachten verbringt, zu Hause, bei Verwandten, im Lokal oder auf der Skipiste – Euch allen schöne und entspannte Feiertage!

5 Jahre – 365 Orte
Heute wird YukBook 5 Jahre alt!
Im Mai haben wir die neue mobile Version gelauncht, damit Ihr meine Posts auch in der U-Bahn, im Wartezimmer, auf Reisen oder wo immer ihr unterwegs seid, noch komfortabler lesen könnt :-) Danke Harry für die gelungene Programmierung!
Wieder ist ein Jahr voller aufregender Begegnungen, Reise- und Bucheindrücken vergangen. Sehr bewährt hat sich die Anschaffung eines E-Bikes, mit dem ich den Radius meiner Erkundungstouren erheblich erweitern konnte.
Zu meinen Reise- und Lesehöhepunkten im vergangenen Jahr zählen
– der Städtetrip nach Kopenhagen (bei der Gelegenheit muss ich einen Tipp für eine Doku loswerden, die zeigt, wie raffiniert und zukunftsweisend dänische Architekten Design und Ökologie verbinden: „Nachhaltige Architektur - Dänisches Design”)
– „Schnell dein Leben“ von Sylvie Schenk
– „Nichts, um sein Haupt zu betten“ von Françoise Frenkel
– „Die Büglerin“ von Tonia Schreiber
– „Mit kleinem Gepäck“ von Tamina Kallert
– „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ von Karen Duve (Buchbesprechung folgt in den nächsten Tagen)
Als Weihnachtsgeschenk kann ich den wunderschönen Bildband „Papier“ und das Hörbuch „Der Rhein“ von Elke Heidenreich (Besprechung folgt) empfehlen.
Es ist schön, wenn Autoren und Verlage, die ich noch nicht kenne, auf meinen Blog aufmerksam werden und mir vorschlagen, Bücher aus ihrem Programm zu besprechen, die thematisch sehr gut passen. Auf die Weise konnte ich kürzlich die japanischen Autorinnen Shidzue Ishimoto sowie Uchida Yoshida und ihre bewegenden Lebensgeschichten kennenlernen.
Ich möchte mich bei allen Verlagen und Autoren ganz herzlich für die Rezensionsexemplare und bei meinen Lesern für ihre Treue bedanken. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich weiterhin auf meinen Lese- und Entdeckungsreisen begleitet.

Kulinarisches Urlaubs-Revival
Griechenland zählt dieses Jahr sicher zu den beliebtesten Reisezielen. Während meine Freundin in diesem Sommer Wanderungen auf Kreta unternahm, entspannte ich mich an der Ostküste von Korfu. Zu einem Revival unserer schönen Urlaube verabredeten wir uns kürzlich in der Taverna Limani. Nachdem ich schon einige griechische Lokale in München ausprobiert habe, zählt dieses Restaurant zu meinen Favoriten.
Zum einen wird man vom Personal sehr herzlich empfangen; der Chef begrüßt jeden Gast persönlich. Zum anderen finden sich auf der Karte viele fantasievolle Kreationen. Unser mediterraner Vorspeisenteller zum Beispiel bestand aus Artischockenherzen vom Grill, Babycalamari auf Basilikumpesto, Garnele im Speckmantel und Lachstatar mit Kapern. Zur Hauptspeise aßen wir beide das erste Mal gebratene Rochenflügel – eine Tagesempfehlung des Hauses. Der Fisch war sehr schmackhaft, hätte allerdings etwas weniger Salz vertragen. Den krönenden Abschluss bildeten kandierte Engelshaare mit Vanillecreme und einer Mandelsahneschicht, eine typisch griechische Blätterteignachspeise, die sich Ekmek Kadaifi nennt.
Im Oktober plant meine Freundin erneut eine Reise nach Kreta, diesmal nach Hierapetra an der Südküste. Da traf es sich gut, dass das zufällig die Heimat unserer Bedienung war. Der junge Mann verriet uns viele Insider-Tipps und bat im Gegenzug meine Freundin, kretischen Bergtee mitzubringen. Wir haben also allen Grund, nach ihrem Urlaub erneut im Limani zu speisen.

Sushis, Suppen, Superfood
Feine Sushis kann man im Münchner Westend in einem edlen Ambiente genießen wie im Izakaya. Oder auch in einem einfachen Bistro wie das „SAM – sushi and meat“, eine wahre Entdeckung! Im Sommer sitzt man draußen auf Bierbänken an einer ruhigen Straßenecke und beobachtet die Kundschaft im veganen Restaurant oder im Edeka Express gegenüber.
Als Fan von Udon und Ramen freute sich Harry den ganzen Tag auf eine Nudelsuppe mit Hühnchen, bestellte jedoch versehentlich eine Rice Bowl. Diese war zum Glück so schmackhaft mit Zuckerschoten, Kürbis, Süßkartoffeln und eingelegten Rettichstücken garniert, dass er mit seiner Wahl doch noch zufrieden war. Für mich kamen an diesem lauen Sommerabend nur Sushis in Frage. Sowohl die Rolls mit flambiertem Flussaal, Frischkäse und Avocado als auch die „Veggie Heavens“ mit Mangoscheiben waren ein Gedicht.
Dazu gab es nicht nur ausgefallene Getränke wie das herbe Giesinger Lemondrop Triple, sondern auch jede Menge Lesestoff: Die Wände sind mit japanischem Zeitungspapier tapeziert. Ein Grund mehr, das Lokal noch öfters aufzusuchen und die verlockenden Speisen auf der Karte der Reihe nach auszuprobieren.

Japan meets Südamerika
Ich werde oft gefragt, wo es das beste Sushi in München gibt. Neben Haguruma in der Baaderstraße kann ich nun eine weitere Adresse nennen: das Izakaya im Hotel Roomers im Westendviertel, das letztes Jahr im Oktober eröffnet wurde.
Warum das Lokal „Izakaya“ heißt, ist mir allerdings schleierhaft, denn das Ambiente erinnert ganz und gar nicht an eine Kneipe. Im Gegenteil: Die Einrichtung ist stylish-elegant, man sitzt in schwarzen Ledersitznischen und kann den Köchen dabei zusehen, wie sie japanische Gerichte mit südamerikanischem Touch verfeinern.
Die Speisekarte wird dem Namen des Lokals schon eher gerecht. Es gibt eine große Auswahl an Fisch-Häppchen in verschiedensten Variationen, die man mit Sake, Shochu oder umwerfend guten Cocktails genießen kann. Nach dem Sharing-Prinzip bestellen wir viele verschiedene Gerichte, darunter Usuzukuri vom Wolfsbarsch, gegrillten Lachs, Garnelen in Tempura-Teig und Sushi-Variationen.
Bei circa 20 EUR pro Gericht, die etwa so groß sind wie Tapas, hat man schon eine gewisse Erwartung – und sie wurde erfüllt. Besonders das Sushi mit Unagi und Foie Gras sowie mit Ente und Kohlrabi waren ein umwerfendes Geschmackserlebnis. Ob das an peruanischen Gewürzen lag? Nur der Wolfsbarsch, der fast nur nach Zitrone schmeckte, enttäuschte ein wenig.
Wer gern Sushi und Sashimi isst und sich zu einem besonderen Anlass ein kulinarisches Erlebnis gönnen möchte, für den ist das Izakaya sicher die richtige Adresse.

Magische Scheibe
Schon seit geraumer Zeit liebäugelte ich mit dem Gedanken, mir ein E-Bike zuzulegen. Der letzte Kurzurlaub an der Mosel hat mich dann vollends überzeugt: Allein die Option zu haben, mit motorisierter Unterstützung zu fahren – besonders bei starkem Gegenwind und auf hügeligem Gelände! – macht bei mir schon mental viel aus.Um ehrlich zu sein, bevorzuge ich nämlich eher ausgedehnte Spaziergänge und Kraft-/Ausdauertraining im Fitness-Studio. Aber gerade im Sommer ist es doch toll, wenn man sein Auto stehen lassen und mit dem Rad in die Stadt fahren kann.
Nachdem die Entscheidung getroffen war, blieb nur noch die Frage: ein neues E-Bike kaufen oder mein Mountain-Bike nachrüsten? Ich tendierte zu Ersterem – bis ich vom Copenhagen Wheel, das 2009 im Auftrag der Stadt Kopenhagen am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt wurde. Hier ist alles, was man benötigt, im Hinterrad in einer knallroten Radnabe integriert: Elektromotor, Akku, Steuerelektronik und Sensoren. Verbindet man das Wheel per Bluetooth mit seinem Smartphone, lässt es sich durch eine App steuern. Diese integrierte Technologie, die vielen positiven Erfarungsberichte und das Rückgaberecht überzeugten mich.
Im April bestellte ich das Copenhagen Wheel auf der Homepage des US-Herstellers Superpedestrian; schon zwei Wochen später wurde es geliefert. Die Montage bereitete meinem Freund keine großen Schwierigkeiten. Auch die Verbindung mit der App klappte einwandfrei. Bei der ersten Probefahrt testete ich alle Fahrmodi (Eco, Standard, Turbo) bis auf Exercise und bin rundum begeistert! Der Akku soll etwa 50km halten. In der App kann man nicht nur jede Fahrt im Detail auf einer Karte ansehen, sondern auch für jeden Punkt auf der Strecke abfragen, wie viel Leistung jeweils vom Fahrer und vom Motor kam. Mit 1.750€ ist die Anschaffung nicht ganz billig, doch für mich war es auf jeden Fall die unkomplizierteste und umweltfreundliche Variante.

Ganz und gar nicht zickig
Frühstückscafés gibt es in Haidhausen jede Menge. Parkplätze leider nicht. In der Hoffnung, dass die Lage unter der Woche etwas besser aussieht, beschlossen wir, einen gemeinsamen freien Tag im Café ZimtZicke in der Elsässer Straße zu starten. Und wir hatten Glück: Wir fanden nicht nur auf Anhieb einen Parkplatz, sondern auch einen freien Tisch direkt am Fenster. Das scheint dort gar nicht so einfach zu sein, denn das Café ist sehr klein, und sogar werktags waren alle Tische belegt. Aber gerade das ist das Besondere an dem Ambiente: Man kommt sich vor wie in einem privaten Wohnzimmer, das urgemütlich eingerichtet ist. Die Wände sind voll mit witzigen Deko-Figuren, Bildern und Hirschgeweih, das Mobiliar ein bunter Stilmix aus Holz, Plüschsofa und tiefen Sesseln, die zum Hineinlümmeln einladen.
Nach einem Blick auf die Frühstücksmenüs war die Wahl schnell getroffen: Ein Bonnie- & Clyde-Frühstück passte genau zu unserer Stimmung. Nicht, dass wir einen Banküberfall geplant hätten – der Name weckte einfach unsere Abenteuerlust. Aber nicht nur das: das Frühstück für Zwei eignete sich am besten, um von allem ein bisschen zu probieren: Käse, Schinken, Lachs, Birchermüsli mit Früchten und Pancakes mit Ahornsirup. Damit waren unsere Vorlieben ganz gut abgedeckt. Das alles wurde sehr ansprechend auf einem Etagère serviert und schmeckte köstlich. Das Café ist der ideale Ort, um sich für einen kalten Wintertag zu stärken.

Frohes Neues Jahr!
2018 ist das Jahr, in dem Euer Traum wahr wird! Solltet Ihr noch Zweifel haben, schaut Euch am besten den amerikanischen Film „La La Land“ an. Als er im Kino lief, war ich skeptisch, ob mir das Musical gefallen würde. Ich entdeckte den Film dann zufällig auf Amazon Prime und bin jetzt noch ganz hin und weg.
Die Hauptfiguren Mia und Sebastian verlieben sich ineinander, weil sie beide leidenschaftlich ihren Traum verfolgen: Mia will als Schauspielerin nach etlichen erfolglosen Castings endlich auf der Bühne stehen, der Jazz-Pianist Sebastian träumt von einem eigenen Jazz-Club. Die Story mag simpel klingen, doch in diesem Film stimmt einfach alles: die Chemie zwischen Mia und Sebastian, gespielt von Emma Stone und Ryan Gosling, ihre Gesangs- und Tanzperformance, die Dramaturgie und die Message 'Gib’ niemals deinen Traum auf'. Dem Filmemacher Damien Chazelle gelingt die Balance zwischen starken Emotionen und Romantik einerseits und der harten Realität einer Künstlerkarriere andererseits mit all ihren Idealen, Kompromissen und Opfern. Die in satten Farben getauchten Bilder von L.A. voller Nostalgie und die melancholische Musik von Justin Hurwitz wirken noch lange nach.
Möget Ihr auch so schwungvoll und leichtfüßig in das neue Jahr starten wie Mia und Sebastian und Euch trauen, nach den Sternen zu greifen. In diesem Sinne ein wundervolles, erlebnisreiches 2018!

Authentischer Japaner
Ich werde oft gefragt, ob ich ein gutes japanisches Restaurant kennen. Nachdem uns unser Stammjapaner Kitcho die letzten Male etwas enttäuscht hat, und das noble Emiko bei regelmäßigen Besuchen schnell ein Loch ins Portemonnaie reißt, war ich um eine Antwort verlegen. Nun kann ich guten Gewissens ein Lokal empfehlen, das wir zweimal getestet haben: das Haguruma in der Baaderstraße.
Die Auswahl der Gerichte ist erstaunlich groß: von typischen Vorspeisen wie Edamame und Spinat mit Sesam über Sushi und Sashimi bis hin zu warmen Fleisch- und Fischgerichten, Eintöpfen und Nudelsuppen. Beim ersten Besuch nahmen wir uns die warmen Gerichten vor wie Hühnchen-Spieße in Teriyaki-Soße, fritierte Makrele und Süßkartoffel-Tempura und waren mit der Qualität höchst zufrieden. Beim zweiten Mal kamen die Sushis an die Reihe, und zwar in allmöglichen Variationen. Während unsere Freunde genüsslich einen Riesenteller Maki- und Nigirisushi verzehrten, stellten wir uns einen Mix aus Dragon Rolls (mit Avocado und Aal) und Onigiri Sushi (mit gekochtem Lachs und Gemüse) zusammen. Es war köstlich, allerdings nicht so sättigend, so dass wir die Kombination gleich noch einmal bestellten. Günstig sind die Gerichte nicht, doch der Geschmack ist erstklassig.

Frohe Weihnachten
Dieses Jahr habe ich es endlich geschafft, einen angenehm stressfreien Dezember zu verbringen. Das bedeutete zwar, einige Einladungen abzusagen, aber ich muss auch nicht bei jedem Geschäftsessen, Glühweintrinken oder Weihnachtsfest dabei sein. Je weniger Termine und Verpflichtungen, desto mehr genießt man die übrige Zeit – zum Beispiel indem man nach Geschäftsschluss durch hübsch dekorierte Einkaufsstraßen flaniert und im Schaufenster ein so originelles Abendkleid wie auf dem Foto entdeckt. Damit würde ich auf einer Weihnachtsfeier ganz sicher die Blicke auf mich ziehen. Man könnte das Kleid aber auch samt Puppe erwerben und ins Wohnzimmer stellen – als Christbaumersatz. Gestern als ich in Düsseldorf ankam, habe ich gleich meine Mutter gebeten, mir so was zu nähen. Für sie als Schneiderin müsste es doch ein Klacks sein. Falls sie überhaupt Zeit dafür hat, denn sie hat ja ständig volles Programm – ein Opernbesuch hier, eine Chorprobe da ... Beim nächsten Konzert kann ich wenigstens dabei sein: Am 26.12. gibt der Chor der Landesregierung Düsseldorf wie jedes Jahr ein Weihnachtskonzert in der Tonhalle. Darauf freue ich mich schon.
Euch allen wünsche ich schöne Weihnachten und erholsame Feiertage im Kreise Eurer Lieben.

4 Jahre – 314 Orte
Heute wird YukBook vier Jahre alt. Eine gute Gelegenheit, um mich bei Euch allen für Eure Treue und das positive Feedback zu bedanken! Mein Dank gilt auch den Verlagen, die mich freundlicherweise regelmäßig mit Rezensionsexemplaren versorgen.
Das vergangene Jahr führte mich wieder an viele neue Schauplätze, darunter so exotische wie Kugluktuk, Sichuan oder Kalaw. Ich war jedoch nicht nur in der Weltgeschichte unterwegs, sondern bin mit großer Vorliebe in das Leben anderer Menschen eingetaucht. Ob Astrid Lindgren, Ingrid Bergmann, Fanny Lewald oder Charlotte Berend-Corinth, ihre Biografien sind mindestens so spannend zu lesen wie ein fantastischer Abenteuerroman. Die besten Geschichten schreibt eben das Leben.
Auch Bücher rund ums Schreiben und Lesen schleichen sich immer wieder ganz unauffällig auf meine Leseliste. Die Inhalte mögen sich ähneln, doch sieht jede/r Autor/in das Thema aus einem etwas anderen Blickwinkel und schenkt mir neue Anregungen oder Erkenntnisse.
Ich habe keine Ahnung, in welche Winkel der Erde und der Literaturszene es mich im kommenden Jahr treiben wird. Ich lasse mich überraschen und freue mich, wenn Ihr wieder mit an Bord seid.

Kunst in der Natur
Ein Spaziergang in schönster Natur oder doch lieber ein Museumsbesuch? Wer das Museum Insel Hombroich besucht, kann beides haben! Ich nutzte einen Besuch bei meiner Mutter in Düsseldorf, um einen kleinen Abstecher nach Neuss zu machen und dieses ungewöhnliche Ensemble aus Landschaft, Architektur und Kunst zu erleben.
In den Achtziger Jahren entdeckte der Kunstsammler Karl-Heinrich Müller die Insel Hombroich – den idealen Ort, um seine Vision zu verwirklichen: einen Lebensraum für Tiere, Menschen und Pflanzen zu schaffen – nach dem Motto "Kunst parallel zur Natur". Aus dem verwilderten Park gestaltete der Gartenarchitekt Bernhard Korte eine Park- und Auenlandschaft in einer Balance aus Naturbelassenheit; Bildhauer Erwin Heerich entwarf für das 24 Hektar große Areal zehn begehbare Skulpturen.
Die erste Station beim Rundgang wirft gleich Fragen auf: Man betritt ein würfelförmiges Gebäude, bei dem außen eine Ecke und innen jegliche Exponate fehlen. Was will uns Heerich damit sagen? Da bietet es sich an, an einer Führung teilzunehmen, hinterher eine informative Sendung wie "Museumscheck" in der 3sat Mediathek anzusehen (so wie wir) oder einfach das Objekt auf sich wirken zu lassen. Ich habe mir erklären lassen, dass das Gebäude den Raum zum Thema macht und durch seine Form von innen eine Skulptur, von außen eine Plastik darstellt.
Auf dem Spaziergang kann man die Natur in verschiedensten Formen genießen: mal als englisch anmutenden Landschaftspark, mal wuchernd in seiner vollen Urwüchsigkeit, dann wieder als Blumenmeer in schillernden Farben bevölkert von Bienen und Schmetterlingen. Gespannt wartet man darauf, auf welche Skulptur oder Kunstinstallation man als nächstes stößt. Das Zwölf-Räume-Haus zum Beispiel überrascht durch eine zusammenhanglose Mischung aus archäologischen Figuren, Mobiles von Alexander Calder und Bildern von Yves Klein. Auch im "Labyrinth", wo Figuren aus dem Khmer-Reich auf Bilder von Hans Arp, Lovis Corinth und Kurt Schwitters treffen, liegt die Kunst auch in ihrem Arrangement. Dass zu den einzelnen Werken jegliche Erkärungen fehlen, ist gewöhnungsbedürftig, doch andererseits tut es gut, sich einfach treiben zu lassen und die gelungene Kombination von Kunst und Natur einfach auf sich wirken zu lassen.

Piep Piep Piep
Twitter müsste eigentlich DIE Plattform für mich sein. Kurz und prägnant, das Wesentliche auf 140 Zeichen verdichtet – das ist ganz nach meinem Gusto. Trotzdem habe ich lange Zeit einen großen Bogen darum gemacht und frage mich warum. Wahrscheinlich weil mich die hohe Frequenz abschreckte. Facebook nimmt schon genug Zeit in Anspruch, wenn man in seinem Freundeskreis auf dem Laufenden bleiben will. Brauche ich wirklich noch mehr Social Media?
Und nun habe ich mir doch einen Account eingerichtet und finde zunehmend Gefallen am Twittern. Ausschlaggebend war ein ganz anderes Portal und zwar "LovelyBooks", das geniale Netzwerk, das allen Buchliebhabern bekannt sein dürfte. Seitdem ich dort öfter und länger stöbere, füllt sich meine Pinnwand mit kunterbunten Nachrichten und Stöbergrüßen aus ganz Deutschland, von Schülern bis hin zu Rentnerinnen. Das weckte bei mir die Lust, meine Fühler auszustrecken und wieder mal was Neues auszuprobieren, nämlich Twitter. Hier habe ich das Gefühl, dass ich noch gezielter mit Gleichgesinnten in Kontakt treten und Erfahrungen austauschen kann. Künftig werde ich Euch dort regelmäßig über neue Blog-Artikel und Aktivitäten informieren. Ich freue mich auf viele neue Follower ;-)

Das Architektur-Rätsel geht weiter
Wie auf der Apple WWDC 2017 angekündigt wurde, gibt es eine Fortsetzung des Spiels Monument Valley! Im ersten Teil navigierten wir eine Prinzessin durch das faszinierende Abenteuer-Puzzle, begleitet von störrischen Krähen, die mir jetzt noch in den Ohren klingen. Der zweite Teil erzählt die Geschichte von Ro und ihrer kleinen Tochter, die gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen. Das Spiel lebt wieder von seiner mystischen Atmosphäre und den gelungenen optischen Täuschungen. Durch Drehen und Wenden der Elemente erscheinen ganz unerwartet neue Wege und Perspektiven. Jeder Level, den man erreicht, ist eine Einladung in eine neue magische Landschaft mit unterschiedlichen Architekturstilen und rätselhaften geometrischen Gebilden. Der Augenblick, wo Mutter und Tochter plötzlich getrennt werden, ist so ergreifend, dass ich mich frage, wie ein digitales Spiel allein durch Gestik der Figuren und der Dramaturgie so starke Emotionen auslösen kann. Auch wenn die Levels diesmal nicht so knifflig sind, haben sich die kreativen Entwickler von Ustwo-Games wieder richtig ins Zeug gelegt, um ihre Fans zu begeistern.

Eco und retro
Mein Faible für schöne Bleistifte habe ich sicher schon erwähnt. Ein besonders schönes Exemplar entdeckte ich kürzlich in einer Thalia Buchhandlung in Düsseldorf. So ganz ignorieren kann man die zunehmenden Verkaufsstände in Buchhandlungen mit Dekoobjekten, Taschen und Kaffeebechern ja nur schwer, obwohl man sich eigentlich nur nach Büchern umsehen möchte ... Schon gar nicht, wenn man auf so ein schönes Schreibwerkzeug stößt wie den STABILO GREENgraph. Die stilvolle Farbkombination im Retro-Look und die klassische Kantenform mit Matt-Lackierung haben es mir angetan. Der Bleistift mit HB-Mine ist nicht nur schön, sondern zu hundert Prozent aus FSC®-zertifiziertem Holz hergestellt.
Ich bin mir sicher, dass der GREENgraph auch von der „pencil lady“ Caroline Weaver, von der ich kürzlich berichtete, entdeckt und in ihrem Bleistil-Eldorado in New York würdevoll aufgenommen wurde. Dieser Stift kombiniert mit einem schlichten Muji Notizheft zählt nun zu meinem ständigen Begleiter und wandert auch in die Reisetasche nach Spanien. Gut, dass ich mir gleich einen Dutzend als Reserve zugelegt habe.

Frohe Weihnachten
Heutzutage wird man schon so früh auf Weihnachten eingestimmt, dass an den Feiertagen schon fast die Luft raus ist. Einerseits genieße ich die Adventszeit, vor allem wegen der schönen Deko und Beleuchtung; andererseits bin ich froh, wenn Lebkuchen, Pfeffernüsse und Stollen allmählich aus den Küchenschränken verschwinden.
Dieses Jahr werde ich wieder ein paar entspannte Tage bei meiner Mutter in Düsseldorf verbringen und mich mit ehemaligen Schulfreundinnen treffen. Ein besonderer Höhepunkt erwartet mich am 26.12. in der Tonhalle, wo das alljährliche „Festliche Konzert“ vom Chor der Landesregierung stattfindet. Natürlich ist meine Mutter mit von der Partie sowie einige andere Chöre aus Hilden und Wuppertal. Das Programm liest sich überaus vielversprechend: Vivaldi, Gounod, Tschaikowsky, Händel … Ich bin mir sicher, dass der Dirigent und Moderator Franz Lambrecht – ein wahrer Entertainer – zu den einzelnen Stücken wieder interessante und amüsante Geschichten zu erzählen hat.
Ich wünsche Euch allen frohe Weihnachten und schöne erholsame Tage mit Euren Lieben.

3 Jahre – 257 Orte
Heute feiert YukBook seinen dritten Geburtstag!
60 neue Schauplätze konnte ich live oder durch Romane, Kurzgeschichten, Filme, Ausstellungen und kulinarische Genüsse ‚bereisen’. So verschlug es mich unter anderem nach Peking, Damaskus, Stockholm, Honolulu und Philadelphia.
Das waren meine Highlights im vergangenen Blogjahr:
Der aufregendste Städtetrip: Montpellier
Der stärkste Roman: ‚Porträt einer Ehe’ von Robin Black
Der beste Film: ‚Spotlight’
Die beeindruckendste Ausstellung: ‚Wunder der Natur’ im Gasometer Oberhausen
Das schönste Lokal: Mongkok in München
Das leckerste Frühstück: Café Dinzler in Irschenberg
Ich danke Euch ganz herzlich für Eure Treue und freue mich auf viele neue Geschichten und Abenteuer mit Euch im kommenden Jahr.

Saturday Night Fever
Passend zu der neuen Jacke habe ich nun auch die ideale Gute-Laune-Musik für den Winter. Nachdem ich den Soundtrack „Last Days of Disco“ schon zig Mal rauf und runter gespielt habe, suchte ich nach einer neuen Compilation – und fand „Pure… disco/funk“. Mit den 68 Songs auf 4 CDs holt man sich „the funkiest disco music“ ins Haus oder ins Auto und fühlt sich in die wilden Jahre der Disco-Ära und in Nachtclubs wie das berüchtigte Studio 54 in New York versetzt.
Zu meinen Lieblingssongs zählen „Give it Up“ von KC & The Sunshine Band, „Rock the Boat“ von Hues Corporation und „Love Really Hurts Without You“ von Billy Ocean. Da fällt es einem schwer, still zu sitzen. Die Serie „Pure…“ bietet übrigens noch eine ganze Reihe von Musikrichtungen, zum Beispiel Hip-Hop, Filmmusik, Brazil und sogar keltische Musik.

Das Herz berühren
Eine gute Adresse für hervorragende Cocktails war früher die Hong Kong Bar in der Kapuzinerstraße. Seit etwa zwei Jahren befindet sich dort ein Lokal mit ähnlich klingendem Namen: „Mongkok“. So heißt auch ein belebtes Stadtviertel von Hong Kong. Die reichhaltige Auswahl an Cocktails ist geblieben und auch das Essen steht dem Vorgängerlokal keineswegs nach, wie wir kürzlich feststellen konnten.
In letzter Zeit stört mich der hohe Lärmpegel in Restaurants, der jegliche Unterhaltung am Tisch erschwert – zuletzt im Sushi-Lokal Sansaro. Diesmal ergatterten wir erfreulicherweise einen ruhigeren Platz gegenüber der Bar und konnten es uns in komfortablen breiten Polsterstühlen bequem machen. Beim Studieren der Speisekarte fiel mir gleich die große Auswahl an Dim Sums auf, für die ich eine Schwäche habe. „Dim Sum“ heißt wörtlich übersetzt „das Herz berühren“ und steht in China ganz allgemein für traditionelle Spezialitäten, die als Snack gereicht werden. Hierzulande assoziiert man vor allem mit Gemüse oder Fleisch gefüllte gedämpfte Teigtaschen aus der kantonesischen Küche.
Da ich das Gericht selten selber zubereite, stellte ich mir gleich eine ganze Mischung verschiedener Sorten zusammen: Bereits die Wan Tan Suppe als Vorspeise enthielt neben Seealgen Teigtaschen. Dann folgte ein bunter Dim Sum Mix mit Füllungen wie Tofu, Shiitake, Lotuswurzel, Ente, Schweinefleisch, Chinakohl und Shrimps. Dazu gab es knusprig frittierte Süsskartoffeln in scharfer Szechuan Mayonnaise. Meine Freunde verließen sich lieber auf bewährte Klassiker wie knusprige Ente in Kokosmilch mit Gemüse aus dem Wok und beobachteten belustigt, wie sich die Bambuskörbe vor mir türmten. Alles schmeckte sehr deliziös. Es waren eben lauter kleine Leckerbissen, die das Herz berühren.

Back to the roots
Passend zu dem Buch, das ich gerade über das Künstlerpaar Franz und Maria Marc und ihrer Begegnung mit den BRÜCKE-Künstlern gelesen habe, nutzte ich die Gelegenheit, eine aktuelle Ausstellung im Buchheim Museum zu besuchen. Sie zeigt unter dem Titel „Brücke und die Lebensreform“, welchen Einfluss die Lebensreformbewegung im 19. Jahrhundert auf die BRÜCKE-Künstler Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein und Otto Mueller hatte.
Die Lebensreform war eine Reaktion auf die verschlechterten Lebensbedingungen durch zunehmende Industrialisierung und rapide Verstädterung. Immer stärker verbreitete sich die Auffassung, dass die beengten Wohnverhältnisse, die unwürdigen Arbeitsbedingungen, die einseitige Ernährung und die Luftverschmutzung den Menschen krank mache. Eine Rückkehr zu einfachen und naturnahen Lebensweisen sei notwendig, so die Vertreter der neuen Bewegung. Was sie darunter verstanden, wird in dieser Ausstellung deutlich. Die Brücke-Künstler zeigen die Menschen in der Natur beim Tanzen, Turnen und Sonnenbaden und den einfachen Lebensstil der Bauern und Fischer. Die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft, die Hinwendung zu vegetarischer Ernährung, Naturheilkunde und östlichen Weisheiten nahm schon damals ihren Anfang.
Das Interesse der Brücke-Künstler galt besonders dem bewegten Körper, der in verschiedensten Variationen beim Gesellschaftstanz, Kunsttanz, bei der Gymnastik oder Akrobatik dargestellt wird. Interessant ist auch, wie sie ihre Ateliers mit selbstgebauten Möbeln, Decken, Gebrauchsgegenständen sowie Gemälden und Skulpturen durchgestalteten und in ein Gesamtkunstwerk verwandelten. Dort wurde nicht nur gearbeitet, sondern auch mit Freunden diskutiert, gefeiert und getanzt. Ich hätte mir noch etwas mehr von den farbintensiven expressionistischen Gemälden wie dem „Totentanz“ oder „Harem“ von Ernst Ludwig Kirchner gewünscht. Trotzdem fand ich die Sonderschau, die noch bis zum 9. Oktober läuft, sehenswert, da sie zeigt, wie eine gesellschaftliche Strömung, die heute mehr denn je den Zeitgeist widerspiegelt, von den Expressionisten interpretiert und künstlerisch umgesetzt wurde.

Bilderbücher aus Stoff
Kissen, die mit Wunschmotiven bedruckt wurden, habe ich schon öfters gesehen. Eines prangt auf der Couch meiner Schwiegermutter. Noch origineller finde ich aber, wenn ein Kissen eine ganze Geschichte erzählt. Die Künstlerin Sylvia Benda macht es möglich. Aus dicht gewebten Patchworkstoffen und winzigen Stoffresten näht sie 50 mal 50 Zentimeter große Kissen, die sich wie ein Bilderbuch lesen.
Welche Geschichte das Kissen erzählt, liegt ganz im Auge des Betrachters. Mal sind Bilder von Tieren, Märchenfiguren oder Prinzessinnen zu sehen, kombiniert mit Bildern von Landschaften, Jahreszeiten oder Fahrzeugen. Bis zu 70 Einzelteilen sind in ein Kissen eingenäht und bieten reichlich Stoff, um die Fantasie anzuregen und eine spannende Handlung vor seinen Augen entstehen zu lassen. Vielbeschäftigte Eltern könnten ihren Kindern sicher auch mal ein Kissen mit Lieblingsmärchen als Ersatz für eine Gute-Nacht-Geschichte in die Hand drücken.
Sylvia Benda nähte ihre Geschichtenkissen hauptsächlich ehrenamtlich für krebskranke Kinder, verkauft sie aber auch hin und wieder auf kleinen Märkten. Wer möchte, kann sich von ihr ein Kissen mit seinem Wunschthema nähen lassen.

Hot Spot für Hot Pots
Eine Freundin von mir macht gerade Sightseeing in China und ist vor ein paar Tagen in Peking gelandet. Neid! Ich war leider noch nie dort und tröstete mich einstweilen mit einem kulinarischen Kurztrip: Gestern probierte ich mit Freunden das erste Mal die Fire Dragon Lounge in München aus. Spezialität dieses chinesischen Restaurants in der Paul-Heyse-Straße ist ein Feuertopf, in dem man wie beim Fondue Fleisch, Gemüse oder Meeresfrüchte in einer scharfen Brühe gart. Die Hot-Pot-Tische mit eingelassener Kochplatte haben die Chefs in China anfertigen lassen. Ähnlich wie das Grillen hierzulande gilt der Feuertopf in Asien als ein höchst geselliges Essen, bei dem jeder sich selbst bedienen und verschiedene Gerichte probieren kann. Das Gargut ist an einem üppigen Buffet angerichtet und reicht von Edamame, Spinat, Rettich, Austernpilzen über Kartoffeln und Nudeln bis hin zu Fischfilets, Garnelen, Muscheln und Oktopussen. In dünne Scheiben geschnittenes Lamm- und Rindfleisch runden das Programm ab, so dass wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Und dann die guten Würzsoßen! Egal, was ich probierte, es schmeckte alles frisch und köstlich. So kommt man in den Genuss authentischer chinesischer Küche! Kein Wunder, dass die Fire Dragon Lounge bei Chinesen so beliebt ist. Das Lokal erstreckt sich über zwei Ebenen und war rappelvoll. Für noch mehr Asia-Feeling sorgt Karaoke, das samstags zu späterer Stunde statt findet. Es war ein genussreicher Abend, bei dem auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kam.

Italien an 4 Tischen
Dass man keine 466 Quadratmeter wie im Eataly braucht, um italienisches Feeling aufkommen zu lassen, zeigt das „Quattro Tavoli“ im Münchner Dreimühlenviertel. Das winzig kleine Restaurant wirkt von außen unscheinbar – außer vermutlich im Sommer, wo auch draußen serviert wird. Die Einrichtung ist urig: Second-Hand-Stühle nicht nur als Sitzmobiliar, sondern auch als Wanddeko, bunt gewürfelte Accessoires wie Koffer, Spiegel, Fernseher und Reklameposter zieren das Lokal im Wohnzimmer-Stil.
Maurizio Cinesi, einer der Besitzer des Lokals, trägt lange Dreadlocks und ist in seiner Heimat als Sänger und Liederschreiber bekannt. Seine Leidenschaft für Musik ist kaum zu überhören – lauthals schmettert er die alten italienischen Schlager aus der Musikanlage mit. Nachdem er uns die Spezialitäten des Tages aufgezählt hat, bestellen meine Freundin und ich Gemüselasagne und Nudeln in einer Auberginensoße mit Pinienkernen – beides schmeckt vorzüglich. Für alle, die es familiär und authentisch mögen und sich nach Urlaubsfeeling sehnen, ist dieser gemütliche Italiener genau das Richtige.

Italien auf 4600 Quadratmetern
Seltsam, dass sie mir auf meinen Reisen noch nie aufgefallen ist: die „Eataly“-Kette, die weltweit 27 Filialen betreibt, unter anderem in Istanbul, Chicago, Tokio und Los Angeles. Und seit 27. November erstmals in Deutschland – genauer gesagt in der Münchner Schrannenhalle am Viktualienmarkt.
Mein erster Eindruck nach dem ersten Rundgang an einem Samstagnachmittag: Optisch ist alles aus einem Guss – eine deutliche Verbesserung zu dem vorherigen Mischmasch aus Käfer, Butlers und Milka. Die Gänge und Imbiss-Stände sind gut gefüllt. Neugierige begutachten Feinkost-Produkte wie Trüffelcreme, Parmesan, Panetone und Risotto-Reis in dekorativen Verpackungen. Ob sie nur schauen oder auch kaufen? Die hohen Preise sind eher abschreckend, doch schließlich geht es nicht um den Kauf von Lebensmitteln, sondern um das Erlebnis italienischer Genusskultur.
So finden sich auf dem Feinkostmarkt auch Schauwerkstätten, eine Kochschule und jede Menge Gastro-Stände. Fans von Kochsendungen sind nun live dabei und können zusehen, wie Brot gebacken, Mozzarella hergestellt und Nudeln geknetet und geformt werden.
Hinter Eataly steht ein Delikatessenhändler aus Alba mit dem klangvollen Namen Oscar Farinetti, der wohl recht häufig in italienischen Talk-Shows zu sehen ist. 2003 gründete er sein Unternehmen in Turin und ist seitdem auf Expansionskurs. Nach München sind Neueröffnungen in Moskau und New York geplant. Es soll sogar eine Buchhandlung geben, die ich noch nicht gesichtet habe. Ich hoffe, sie haben nicht nur italienischsprachige Bücher.

Ein Lebenswerk tourt um die Welt
Nach vielen Stationen wie Montreal, New York, San Francisco, London und Paris hat die Modeausstellung „Jean Paul Gaultier / From the Sidewalk to the Catwalk“ zum Glück auch ihren Weg nach München gefunden. In der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung ist das umfangreiche Lebenswerk des berühmten Modeschöpfers zu sehen.
Der berühmte spitze BH, den Madonna auf ihrer „Blond Ambition“ trug und für Furore sorgte, darf in dieser Schau natürlich ebenso wenig fehlen wie das Meerjungfrauenkleid, das Marion Cotillard für eine Oscarverleihung wählte oder die spektakulären Bühnenkostüme von Kylie Minogue und Beyoncé. Ob Weltraumcorsagen, Bustierkleider oder Matrosenpullover – stets wird Gaultiers Hang zur Verspieltheit, seine Detailversessenheit und das Gespür für edle Stoffe deutlich. Kaum zu glauben, dass er sich das Zeichnen und Entwerfen von Mode selbst beigebracht hat.
Die Ausstellung ist thematisch gegliedert und zeigt eine Vielfalt, die ich nicht erwartet hätte. Ein Raum widmet sich Gaultiers Faible für das Korsett, ein anderer zeigt, wie er sich von der Tierwelt des Dschungels zu Kreationen mit Federn und Fell, Krokodil- und Schlangenhaut inspirieren ließ. Raffinierte Videoprojektionen erzeugen eine Mimik auf den Gesichtern der Schaufensterpuppen, als seien sie lebendige Wesen. Auch die bewegten Puppen auf dem Laufsteg fand ich gelungen. Überhaupt ist die Art der Inszenierung mindestens genauso interessant wie die Exponate selbst. Noch bis zum 14. Februar kann man das toll choreographierte Kunstwerk erleben.
Freund und Konkurrent
Es ist erst wenige Wochen her, dass ich die Gelegenheit hatte, das Bauhaus-Archiv in Berlin zu besuchen. Zu den Meistern dort zählten Paul Klee und Wassily Kandinsky. Welch ein Zufall, dass sich eine Ausstellung im Münchner Lenbachhaus genau diesen zwei Künstlern widmet, genauer gesagt, ihrer Freundschaft und ihren wechselseitigen Einflüssen.
1911 lernten sich die beiden in Schwabing kennen, wo sie in nächster Nachbarschaft wohnten – elf Jahre später sahen sie sich als Lehrer am Bauhaus in Weimar. Dies war der Beginn einer sehr bereichernden Freundschaft. Dabei war ihre Kunstauffassung sehr gegensätzlich. Kandinsky pflegte systematisch zu arbeiten, seine Kunst war durch Klarheit und Logik bestimmt. Er hatte verschiedene Künstlervereinigungen wie „Der Blaue Reiter“ gegründet, der sich Paul Klee anschloss. Kandinskys expressive Bilder aus Murnau steckten den Zeichner Klee an, einen freieren Umgang mit Farbe zu wagen.
1926 zog die Lehrstätte nach Dessau um und Klee und Kandinsky teilten sich ein Doppelhaus, das als Modell in der Ausstellung zu sehen ist. Sie diskutierten über Kunst, schenkten sich gegenseitig ihre eigenen Werke und feierten mit ihren Ehefrauen Feste. Der wechselseitige Einfluss schlug sich in ihren Bildern nieder. Klee malte zunehmend konstruktiver und geometrischer während Kandinsky mit biomorphen Formen experimentierte. So hätte ich bei dem Werk "Entre-Deux" nicht auf Kandinsky, sondern auf Klee getippt.
Der unterirdische Kunstbau des Lenbachhauses bietet den idealen Rahmen, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer Werke zu betrachten. Die schwebenden Elemente und figürlichen Formen in Klees Phantasiewelten kommen genauso gut zur Geltung wie Kandinskys großflächige abstrakte Gebilde in explosiven Farben. Dieses Wochenende ist die letzte Chance, die außergewöhnliche Schau zu besuchen.

Einen schönen Jahresausklang!
Auch dieses Jahr blieb mir die strapaziöse Christkindlmarkt-Tour nicht erspart. Harry schleifte mich von einer Station zur nächsten, als müsse er eine To-Do-Liste abarbeiten. Am Rindermarkt hielt sich der Menschenauflauf noch einigermaßen in Grenzen. Hätten wir uns bloß dort schon für die Nahrungsaufnahme entschieden, statt uns völlig ausgehungert bis zum Mittelalter-Weihnachtsmarkt am Wittelsbacher Platz vorzukämpfen, wo man sich kaum vom Fleck bewegen konnte. Das Ende vom Lied: Wir besorgten uns Sushi vom Shoya und flüchteten nach Hause. Komisch, dass wir uns jedes Jahr dieselbe Tortur antun, obwohl wir mittlerweile wissen müssten, was uns in der Innenstadt um die Zeit erwartet.
Immerhin konnten wir zwischendurch einen Blick auf ein paar schön dekorierte Schaufenster erhaschen wie auf dieses in der Maximilianstraße. Ich hoffe, dass Ihr die Festtage so entspannt und harmonisch erlebt habt wie diese Familie. Ich verabschiede mich in die Weihnachtsferien und melde mich im Neuen Jahr wieder.
Bis dahin wünsche ich Euch eine besinnliche erholsame Zeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Süße Grüße aus Wien
Wer möchte schon Dosenfutter zu Weihnachten geschenkt bekommen? Ich nicht – es sei denn, es handelt sich um Sachertorte! Eine Bekannte aus Wien schickte mir vor ein paar Tagen dieses ungewöhnliche Präsent mit dem hübsch gestalteten Etikett. Auf der Rückseite kann man sich über die Geschichte der Sachertorte informieren. Sie beginnt, als Fürst Metternich seine Hofküche im Jahr 1832 beauftragte, für sich und seine hochrangigen Gäste eine besondere Nachspeise zu kreieren. Da der Chefkoch krank war, musste der 16-jährige Lehrling die Aufgabe übernehmen und erfand die Grundform der Sachertorte. Wer hätte gedacht, dass sich die Torte zur berühmtesten kulinarischen Spezialität Wiens entwickelt. Ein Buch, das ich in dem Zusammenhang sehr empfehlen kann, ist "Das Sacher, das bin ich und sonst niemand" von Monika Czernin, das ich im Juli vorstellte. Und ich werde mir beim Verzehr der Minitorte vorstellen, ich sitze im Café Sacher.

Zeitlose Stücke
Zu den schönsten Einkaufsstraßen in München zählt für mich die Reichenbachstraße. Auf der Suche nach der zuletzt vorgestellten Tasche der Marke Zirkeltraining entdeckten wir einen Laden mit dem witzigen Namen „Delikatessen-089“. Dabei handelt es sich zwar um nichts Essbares, aber man kommt in den Genuss wunderschöner ausgefallener Stücke für seine vier Wände. Der Schwerpunkt liegt auf Tischen und Lampen im zeitlosen Design wie man unschwer erkennen kann, wenn man den Laden betritt. Die Tische in Massivholz stammen von namhaften Herstellern und aus der eigenen Schreinerei.
Neben Kleinmöbeln wie Schalenstühle im Sechiziger Jahre Stil, Beistelltische und witzige Tischfußsysteme findet man dort auch Geschirr, Spielzeuge und farbenfrohe Accessoires. Neben einer beschreibbaren Tafel und einem Schlüsselanhänger aus Filz fanden wir für eine Freundin, die ein Faible für Schafe hat, ein ausgefallenes schwarzes Exemplar. Wir konnten ja nicht ahnen, dass es sich um ein Ausstellungsstück handelt. „Das Schaf hatte ein Bein verloren“, erklärte uns die Besitzerin. „Dann dachte ich, ich könnte ein politisches Statement daraus machen und taufte es ‚Nahostschaf’ – für mehr Toleranz.“ Ich bin mir sicher, dass es von der Schäfchensammlung unserer Freundin gut aufgenommen wird.

2 Jahre – 197 Orte
Heute feiert YukBook seinen zweiten Geburtstag!
Im vergangenen Jahr konnte ich dank vieler toller Neuerscheinungen meinen fiktiven Reisehorizont um eine ganze Ecke erweitern. Fast hätte ich die 200 Marke geknackt. Vor allem die Bücher „Ein Diktator zum Dessert“ von Franz-Olivier Giesbert, „Astrid Lindgren. Ihr Leben“ von Jens Andersen, die Serie „Lillehammer“ und der Film „Can a song save your life“ haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Noch mehr Spaß macht es natürlich, wenn Ihr mich auf meinen Reisen begleitet. Es freut mich immer wieder, wenn neue Leser mir schreiben, dass ihnen mein Blog gefällt oder ich zufällig entdecke, dass Blogger YukBook in ihren Blogroll aufgenommen haben.
Mein Blog hat mich dieses Jahr auch beflügelt, neue Projekte wie meinen aktuellen Roman oder das Meet Becky Workbook ins Leben zu rufen.
Herzlichen Dank für Euer Interesse und Eure Treue. Ich freue mich auf ein neues spannendes Lese-, Film- und Reisejahr mit Euch.

Funny CrEATions
Wer sich als Designer inspirieren lassen möchte, begibt sich online auf die Suche – oder überlässt die Suche anderen, zum Beispiel dem Team von Klonblog. Hinter dieser Website, die ich kürzlich entdeckte, verbergen sich Designer, Texter, Fotografen, Redakteure etc. aus Berlin, die ausgefallene, informative und innovative Ideen und Neuigkeiten für die Leser zusammentragen. Ob Werbung, Lifestyle, Logos, Videos oder Fotografie – in den verschiedenen Kategorien wird man sicher fündig.
Vieke Künstler scheinen ein Faible für Lebensmittel zu haben. Mein Arrangement aus Müslizutaten kann leider nicht ganz mithalten mit den kleinen Kunstwerken, die ich entdeckte. Nady Nadhira aus Malaysia zum Beispiel peppt ihre witzigen Zeichnungen mit Süßigkeiten und Knabbersachen auf. Ihre Zeichnung „Eat or be eaten“, in der kleine Monster von einem Pacman-förmigen Keks verfolgt werden, ist schlicht und doch originell. Das Gleiche funktioniert auch mit Fundstücken aus der Natur. Kerstin Hiestermann macht es vor.
Farbintensiver wird es bei dem Fotografen Dan Cretu. Er kombiniert Lebensmittel mit Gegenständen und setzt seine neu geschaffenen Objekte mit seiner Kamera in Szene. Auf Klonblog werde ich sicher öfters mal vorbeischauen. Und Silvester sind wir dann ganz in der Nähe der Macher. Berlin, wir kommen!

SumSum und MischMisch
Jedes Mal, wenn wir in der Münchner Innenstadt an der Synagoge vorbeigehen, nehmen wir uns fest vor, einmal koscher essen zu gehen. Leider mussten wir feststellen, dass das Restaurant Einstein am Sankt-Jakobs-Platz samstags geschlossen ist.
Doch es gibt noch mehr israelische Restaurants – zum Beispiel das Schmock in Schwabing, auf das letzten Samstag unsere Wahl fiel. Durch die Bar im Eingangsbereich, die an ein typisches Szenelokal erinnert, gelangt man zum elegant eingerichteten Restaurant, geschmückt mit Orchideen, Stuck an der Decke und mit gedämpftem Licht.
Zu koscheren Lebensmitteln zählen Säugetiere, die Paarhufer und Wiederkäuer sind. So finden sich unter den israelischen und arabischen Spezialitäten hauptsächlich Rindfleisch, Huhn und Fisch, aber kein Schweinefleisch. Ein Schild am Eingang weist allerdings darauf hin, dass nicht streng koscher gekocht wird. So werden auch schon mal Suppen und Salate mit Meeresfrüchten serviert.
Wir probierten herzhafte Kartoffel-Dal-Latkes, ein typisch jüdisches Gericht, in einer Minzsoße sowie zarten Kalbsrücken mit Rosenkohl, Schwarzwurzel und Trüffelkartoffeln. Die Beilagen sind ein wenig gewagt, da rote Beete, Grünkohl und Rosenkohl nicht gerade zu den beliebtesten Gemüsesorten zählen. Doch durch die einfallsreiche Kombination, zum Beispiel mit halbrohem SumSum (Sesam) Tuna oder MischMisch Bulgur, werden sicher auch Skeptiker angenehm überrascht. Zum Nachtisch genehmigten wir uns eine Lorbeer Crème Brulée mit zarter Kruste. Die Portion hätte etwas größer sein können, aber im Schmock ist nun mal Qualität statt Quantität angesagt. Das unterbesetzte Personal wurde in dem gut besuchten Lokal leider nicht dem gehobenen Preisniveau gerecht.

Launch von Meet Becky
Mein Blog YukBook.me war der erste Schritt, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Ein Projekt ganz nach seinen eigenen Vorstellungen und Interessen ins Leben zu rufen und zu erleben, wie es wächst, fand ich so spannend, dass es mich dieses Jahr zu einer neuen Idee inspirierte: das Meet Becky Workbook.
Das Self-Coach-Workbook hilft dabei, seine wahren Träume und Talente zu entdecken und seine Potenziale zu entfalten. Es ist ein modular aufgebautes Arbeitsbuch, das den Leser schrittweise begleitet – von der Selbstreflexion und Ideensammlung über den Start eines eigenen Projekts bis hin zur Entwicklung einer Geschäftsidee. In den vergangenen Jahren habe ich mich vor allem mit den Themen Potenzialentfaltung, Kreativität und Selbstverwirklichung beschäftigt und mein Wissen und meine Erfahrungen in einem handlichen Arbeitsordner zusammengefasst.
Ab heute ist das Workbook auf MeetBecky.com erhältlich.

It's Tea Time
Der Abschied vom Sommer fällt schwer, doch ein paar herbstliche Genüsse können die Stimmung wieder aufhellen. Zum Beispiel eine gute Kürbissuppe oder die leckeren Tees der Marke Yogi Tea. Oder man kombiniert gleich beides.
Vor ein paar Tagen entdeckte ich nämlich ein Rezept für eine Kürbissuppe mit Rooibosaroma, das ich heute ausprobieren möchte. Gerichte mit Tee aufzupeppen ist ja total angesagt. So kann man eine Currywurst-Sauce oder einen Bohneneintopf mit Rooibostee würzen, Dressings und Brote mit Gewürztee oder grünem Tee verfeinern und Früchtetee mit Cocktails oder Cremespeisen mixen.
Zu den bekanntesten Büchern zählt „Köstlich kochen mit Tee“ von Tanja & Harry Bischof, in dem die Autoren exotisch klingende Rezepte wie Grünteenudeln mit gerösteter Paprika, Lammbolognese in Salbeitee oder Jasmintee-Panna cotta vorstellen. Aber auch viele Hersteller wie Cilia bieten mittlerweile auf ihren Webseiten eine spezielle Rubrik für „Kochen mit Tee". Vertraute Gerichte sollen so eine neue Note bekommen, heißt es. Praktisch ist zumindest, dass man in der Regel ein paar Teesorten vorrätig hat. Zum Kochen sind die Yogi Tees aber viel zu schade. Den trinkt man lieber pur, zum Beispiel die leckere Sorte Schoko zum Nachmittagskuchen.

Ring frei für Radler
Letzten Samstag entschlossen wir uns spontan, eine Teilstrecke der Münchner Radlnacht mitzufahren. Das Bühnenprogramm mit den Newcomer-Bands „Bigband Dachau“ und „Stray Colors“ startete schon am Nachmittag am Odeonsplatz. Wer wollte, konnte sich jetzt schon warm strampeln, indem er auf einem Strom erzeugenden Fahrrad die Musikanlage antrieb.
Um 20:30 fiel dann endlich der Startschuss. Etwa 10.000 Teilnehmer fuhren im Corso los. Das heißt, erst hieß es schieben, denn bis sich die Menschentraube auf ihre Räder schwingen konnte, dauerte es eine Weile. Doch dann lief es erstaunlich gut. Ähnlich wie bei der Blade Night war es ein tolles Gefühl, keine Rücksicht auf Autofahrer oder Fußgänger nehmen zu müssen. Trotz der vielen Radler hatte man genügend Abstand und fand sogar Lücken, um zu überholen.
Im gemütlichen Tempo ging es Richtung Altstadtring-Tunnel, dann die Isar entlang, über die Theresienwiese, durch die Paul-Heyse-Unterführung, zum Königsplatz, zur Ludwigstraße und zurück zum Odeonsplatz. Wir klinkten uns zwischendurch aus, weil sich die Gewitterwolken immer bedrohlicher über uns verdichteten. Und tatsächlich kamen wir gerade rechtzeitig vor einem heftigen Platzregen zu Hause an.
Die nächste Radlhauptstadt-Veranstaltung mit dem Titel „Radl&Fashion“ findet am 17. September in der Muffathalle statt.

Eine Echse mit vielen Gesichtern
Letzten Samstag entdeckten wir in Giesing einen guten Italiener für laue Sommerabende: das „Gecco“ in der St.-Martin-Straße. Mittags tummeln sich vor allem Geschäftsleute aus der Umgebung in der geräumigen Trattoria und auf der begrünten Terrasse. Der Pizzaofen ist angeblich so groß, dass er im Minutentakt Pizzen ausspuckt, um die hungrige Kundschaft zu bedienen.
Am Abend verändert das Lokal sein Gesicht. Dann tritt die Baratmosphäre in den Vordergrund und erst zu späterer Stunde trudeln die Gäste ein, um einen Drink zu schlürfen oder sich vor ihrem Kunstpark-Ost-Besuch zu stärken. Die Inneneinrichtung in warmen Beige- und Brauntönen mit stilvollem Mobiliar und auffälligen Holzpaletten an der Decke ist sehr einladend.
Das Personal ist freundlich und sehr aufmerksam. Auch die Auswahl an Pizzen, Pasta und Salaten lässt kaum Wünsche offen. Meine Pizza Contadina mit Spinat, Steinpilzen, Artischocken und Parmaschinken war ausgezeichnet. Auf den Extrawunsch Knoblauch hätte ich allerdings verzichten sollen. Der Koch meinte es etwas zu gut, so dass ich mir nach dem Essen vorkam wie eine wandelnde Knoblauchzehe. Wären wir anschließend noch tanzen gegangen, hätte ich die Tanzfläche garantiert für mich allein gehabt.

Das Auge trinkt mit
Es heißt, das Cover eines Buches beeinflusse die Kaufentscheidung maßgeblich. Ähnlich geht es mir mit Weinetiketten. Bekomme ich Post von Weinhändlern, interessieren mich meistens die schönsten Flaschen.
So entdeckte ich auch den Weißwein der Familie Bésinet. Jean und Cécile Bésinet hielten verschiedene Ansichten ihres Weingutes und die Stimmungen unterschiedlicher Epochen in Gemälden fest. Zu Ehren des 40. Jubiläums stattete Jacques Weindepot den Le Bosc Chardonnay mit einem Motiv aus dieser Bildersammlung aus: Demoiselle du Bosc, von Frühlingsböen umtost.
Noch besser schmeckt mir der Ventenac blanc, der aus einer ungewöhnlichen Mischung besteht: Chenin Blanc, der aus der Loire stammt, und Colombard, der im Departement Gers beheimatet ist. Die Familie Maurel hat diese beiden Sorten ins Languedoc importiert, weil sie die Zitrusfrucht-Noten des Colombard und die Struktur des Chenin Blanc kombinieren wollten. Seitdem ich ein halbes Jahr in Montpellier verbracht habe, trinke ich die Weine aus diesem Anbaugebiet besonders gern.
Zu ihrem Jubiläum stattete die Familie Maurel letztes Jahr die Flaschen als Sonderedition aus. Das Motiv aus den wilden 1920er Jahren versetzt einen richtig in Partylaune. Anscheinend erinnerte Maurel das Bild der Aufbruchstimmung an die 1970er, das Jahrzehnt, in dem er sein Weingut aus der Taufe hob.
Ich wünsche Euch einen schönen lauen Sommerabend — je nach Gusto mit einem erfrischenden Bier oder einem fruchtig-spritzigen Wein.

Frischluft fürs Gehirn
Die Natur entfaltet ihre ganze Frühlingspracht und lädt ein zu Spaziergängen und Wandertouren. Wem Gehen allein zu langweilig ist, kann nebenbei sein Gehirn auf Trab bringen und zwar mittels BrainWalking.
Brainstorming habe ich schon etliche Male praktiziert, aber BrainWalking? Davon hatte ich noch nie gehört. In einer Fernsehreportage erfuhr ich, dass man darunter einen Erlebnisspaziergang versteht, der Sinneswahrnehmung und Konzentration mit Bewegung in der Natur verknüpft.
Die Gehirnexpertin Stefanie Probst zum Beispiel bietet regelmäßig Brain Walking Touren in Hamburger Parkanlagen an. Der 60- bis 90-minütige Spaziergang beginnt mit einer Aufwärmübung, bei der die Teilnehmer im Grünen flanieren und dabei Buchstaben mit ihren Händen ertasten. Auf die Weise werde das Gehirn schnell durchblutet und das Konzentrationsvermögen im Alltag gesteigert, erklärt Stefanie Probst. In einer weiteren Übung spielt sie verschiedene Geräusche hintereinander ab und die Teilnehmer sollen sich so viele wie möglich merken.
Dass die Kombination von Denksport und Bewegung gutes Gehirntraining ist, hatte ich schon mal gehört. Es wäre schön, wenn die Aerobic- und Stepstunden mit ziemlich anspruchsvollen Choreographien, die ich in meiner fanatischen Fitnesszeit fast täglich absolviert habe, auch meinen Alterungsprozess etwas aufhalten konnten. Führt man seinem Gehirn on the top noch frische Luft zu, bringt man seine mentale Fitness wohl regelrecht auf Hochtouren. Die nächste BrainWalking-Tour im Hamburger Stadtpark findet am Sonntag, 24. Mai, statt.

Das sinkende Schiff
Letzten Samstag verabredeten wir uns mit Freunden bei unserem Lieblingsjapaner „Kitcho“ in der Wurzerstraße. Das heißt, es war unser Lieblingsjapaner. Nach unserem enttäuschenden Abendessen werden wir uns wohl dort nicht mehr blicken lassen, obwohl uns das familiäre Ambiente immer gut gefallen hat.
Es begann damit, dass wir auf unsere geliebten Makis mit Aal verzichten mussten mangels Masse. Statt dessen bestellten wir also Makis mit Lachshaut, wobei die Bedienung auch hier erst in die Küche sprinten und die Verfügbarkeit prüfen musste.
Kurze Zeit später wurde uns mitgeteilt, dass die vorhandenen Zutaten nur für eine Portion Tempura (Gemüse und Meeresfrüchte fritiert) statt der bestellten zwei reiche. Als schließlich die Edamame – gekochte Sojabohnen, die sich als schmackhafte und gesunde Eiweißbomben hierzulande auch immer größerer Beliebtheit erfreuen – ebenfalls aus waren, verging uns allmählich der Appetit.
Bei unserem letzten Besuch war gegen neun Uhr der Reis alle, was wir noch ganz lustig fanden und darüber schmunzelten. Diesmal kamen wir uns regelrecht unerwünscht vor, nach dem Motto „Hoffentlich bestellen die Gäste nichts. Unser Vorrat ist eh alle.“
Zum Glück gibt es ja mehrere Alternativen in München – zum Beispiel die „J-Bar“ in der Maistraße, die uns eine Bekannte empfohlen hat und die wir demnächst testen werden.

Vom Gast zum Grillmeister
Grillzubehör in den Supermarkt-Auslagen, Grill-Tipps im Radio und Fernsehen... es besteht kein Zweifel: Die Grillsaison ist offiziell eröffnet. Wie gut, dass Harry sich schon bei winterlichen Temperaturen mental und praktisch darauf vorbereitet hat - und zwar im Steakhouse "Grill & Grace" in Laim. Das Besondere an dem Lokal: Der Gast wird selbst zum Grillmeister. Zunächst bekommt man seine Bestellung, in Harrys Fall ein zartes Rinderfilet in einer Pappschachtel serviert. Dann wird das gute Stück auf einen großen Lavasteingrill gelegt und mit fachmännischer Unterstützung nach eigenem Gusto gegart.
Schon witzig, wie sich die Gäste um den Grill versammelten und ins Gespräch kamen, während die verschiedenen Fleischsorten vor sich hin brutzelten. Dabei geht man doch eigentlich auswärts essen, um nicht selbst kochen zu müssen. Vielleicht liegt der Reiz in der geselligen Atmosphäre oder darin, dass man die Garzeit selbst auf die Sekunde genau bestimmen kann. Außerdem ist es die ideale Übung und Einstimmung auf die hoffentlich nicht allzu ferne Grillsaison.
Ich selbst entschied mich für einen Burger aus der Küche mit weniger Fleisch, Kimchi-Weißkraut, leckeren Pommes und genoss die gute Auswahl an internationalen Bieren wie Pilsner Urquell und Miller Genuine Draft. Nach dem großen Andrang zu urteilen, scheint das Konzept – ähnlich wie die Kette Vapiano, die auf Selbstbedienung setzt – gut anzukommen. Sollte also das Wetter in nächster Zeit mal nicht mitspielen, besteht für eingefleischte Grillfans kein Grund zur Verzweiflung.

Virtuelle Ostereier
Es kommt mir so vor, als hätten wir schon seit zwei Monaten Ostern, wenn ich überlege, wie lange mich schon die Schokohasen in den Supermarktregalen anlächeln. Vorhin überlegte ich, wie ich eigentlich als Kind Ostern verbracht habe. Natürlich zählten die Geschenke zu den Highlights und man freute sich auf die Feiertage wie auf Weihnachten. Es gab aber noch mehr Gemeinsamkeiten: Ich erinnere mich deutlich an einen Baum – nein, keine Weihnachtstanne, sondern ein Baum aus Pappe mit drei Etagen und vielen runden Ausschnitten. Mit meiner Mutter bepinselte ich ein ausgeblasenes Ei nach dem anderen und bestückte den Baum, bis er komplett gefüllt war.
Ob Kinder heutzutage auch noch Eier bemalen? Vielleicht sind sie längst schon auf Apps umgestiegen wie "Pictus Ostern", mit der man Eier und Osterhasen digital ausmalen kann. Auch bei dem Spiel "Bäckerei: Ostern Plätzchen", kann man sich kreativ austoben, indem man Plätzchen, Eier und Osterhasen fantasievoll dekoriert. Keine Teigreste in der Küche, keine Farbkleckse auf dem Esstisch ... so manch gestresste Eltern wären sicher ganz froh drüber. Aber all das gehört doch zu einem typischen und geselligen Osterfest einfach dazu. In diesem Sinne wünsche ich Euch allen frohe und kreative Osterfeiertage.

Entrümpeln mit System
Kürzlich machte ich virtuelle Bekanntschaft mit Colleen aus Newcastle. Alle, die sich wie ich den alljährlichen Frühjahrsputz vorgenommen haben, könnten in ihrem Blog 365 Less Things nützliche Tipps finden. Es gibt ja etliche Bücher und Blogs zum Thema Wohnung entrümpeln und Ordnung halten. An Colleens Blog gefällt mir, dass sie wöchentlich eine neue Idee veröffentlicht.
Einen ihrer Ratschläge versuche ich, möglichst konsequent umzusetzen: Sich jeden Tag von einem überflüssigen Gegenstand in der Wohnung zu trennen. Nach einem Jahr 365 Dinge weniger zu besitzen, die man eh nie gebraucht hat, ist für mich eine sehr erstrebenswerte Vorstellung. Ich kann nur hoffen, dass Harry in nächster Zeit nicht dauernd irgendetwas vermisst ... Oft ist es ja so, dass man auf einmal genau das braucht, was man gerade weggeworfen hat. Bisher fahre ich so auf jeden Fall viel besser als mit meiner alten Methode: Ordnungssysteme aller Art anzuschaffen und Erinnerungsstücke und Gerümpel aus dem Sichtfeld verschwinden zu lassen.
Auch wenn sie Ordnungssysteme heißen und in verschiedensten Varianten und hübscher Optik daher kommen: Ordnung schaffen sie nur in begrenztem Maße. Also mein Tipp: Lieber Sachen entsorgen als irgendwo einräumen. Das gilt besonders, wenn man wie ich einen minimalistischen Lebensstil schätzt.

Wir kochen uns ein Magazin
Kochshows kennt man aus Fernsehen und Live-Events zu Genüge, doch wer hätte gedacht, dass sie sogar in Software-Präsentationen Einzug halten. Adobe ist wieder auf Tour und lädt auf den "Adobe Digital Marketing Days 2015" unter anderem zum Live Cooking ein. In München verwandelte sich die Bühne des Carl-Orff-Saals im Gasteig in mehrere Kochstationen. Der Chefkoch führte mit seinen Gehilfen vor, wie man in sieben Schritten unter Einsatz von verschiedenen Zutaten der Adobe Creative Cloud und Marketing Cloud eine Kampagne anlegt und ein digitales Magazin fabriziert.
Im Gegensatz zu Tim Mälzers Show konnten wir das Ergebnis leider nicht verköstigen, aber immerhin wurden appetitanregende Häppchen in Form von Keynotes dargereicht, die über die neuesten Trends im Mobile und Cross Channel Marketing informierten. Interessant und auch ein wenig erschreckend fand ich den Vortrag von Professor Dr. Heinemann der Hochschule Niederrhein. Er stellte Beispiele von Lebensmittel- und Klamottenläden vor, die bereits völlig ohne Verkäufer auskommen. Eine Jeans, die man anprobieren möchte, bringt einem ein Roboter in die Umkleidekabine. Händler seien gezwungen, in Zukunft mehr Geld in Digitales Marketing zu investieren und ihre stationären Läden mehr oder weniger als Showroom zu nutzen.
Dass ein Softwareriese wie Adobe, dessen Layout- und Bildbearbeitungsprogramme aus der kreativen Gestaltung nicht mehr wegzudenken sind, sein Paket in Richtung Digitales Marketing erweitert hat, überrascht kaum. Sicherlich hat es Vorteile für Unternehmen, wenn die einzelnen Bausteine ineinander greifen, wie die Referenten von Credit Suisse und HUK Coburg uns wiederholt nahelegten. Bedenklich finde ich allerdings, dass man sich zunehmend von einem einzigen Hersteller abhängig macht.

Schnellster Vertikal-Sprinter gesucht
Wolltet Ihr schon immer mal zu Fuß auf den Olympiaturm? Dann solltet Ihr die Gelegenheit am kommenden Samstag nutzen. Der Radio Gong 96,3 veranstaltet von 9:30 bis 12:00 Uhr zusammen mit dem Olympiaturm den alljährlichen Turmrun 2015. Zu gewinnen gibt es den Vertikal-Sprinter Pokal sowie Mitgliedschaften im Fitness-Center body & soul.
Ein beitragsfreies Jahr in meinem Studio wäre schon verlockend, aber 1.230 Stufen hochhechten! Das ist schon hart für jemanden, der im Erdgeschoss wohnt. Wer alle Treppen schafft, kann mit Morning Man Mike Thiel die höchste Party der Stadt in 180 Metern feiern. Die Aussicht begeistert mich und meine ausländischen Besucher, die ich – wohlgemerkt mit dem Aufzug – regelmäßig zur Plattform führe, immer wieder.
Wer sich der sportlichen Herausforderung stellen möchte: Heute (9. März), 15 Uhr, ist Anmeldeschluss.

"Licht ist mehr als Beleuchtung"
... nennt sich diese farbenfrohe Installation, die man letztes Wochenende in München bewundern konnte. Osram ließ die Außenfassade des Deutschen Museums zum Auftakt des „Internationalen Jahrs des Lichts 2015“ erstrahlen. Die von der UNESCO ausgerufene weltweite Initiative soll durch verschiedene Aktivitäten die Bedeutung von Licht und optischen Technologien für unser Leben und unsere Zukunft hervorheben.
Schon im Januar verwandelte sich ein Gebäude in München in ein Kunstwerk. Auf der Fassade des 114 Meter hohen HVB-Towers, Münchens dritthöchstem Bürogebäude, war sieben Tage lang eine malerische Installation zu sehen.
Mit dem Lichtprojekt am Deutschen Museum konnte gleich ein weiteres Event gefeiert werden: die Eröffnung des Planetariums nach zweijähriger Bauzeit. Zu der neuen Ausstattung zählen eine 15-Meter-Projektionskuppel, ein Sternenprojektor mit modernster Glasfastertechnik und sechs Digitalprojektoren, die dem Publikum nicht nur eine Sternen-Show präsentieren, sondern sie gleich auf eine virtuelle Reise durchs All mitnehmen.

Musik- und Kunstgenuss
„Hören wir zur Abwechslung mal Klassik Radio?“ „Nee, bloß nicht das Klaviergeklimper.“ „Schade, dann halt Lounge.“
Mit diesem Wortwechsel läuten wir meist das Wochenende ein. Zum Glück gibt es im Internet allein in den Rubriken Easy Listening und Lounge eine riesige Auswahl, dass wir mit großer Wahrscheinlichkeit einen Radiosender finden, der uns beiden gefällt.
Zu unseren Favoriten zählt zum Beispiel Art Web Radio, der uns aus Bordeaux mit groovigem Sound versorgt. Ganz wichtig: ohne Werbepause. Es war schon ziemlich befremdend, als neulich ein cooler Sender mit spacigen Klängen ständig durch Werbung für Schweinebauchhälften bei Netto unterbrochen wurde.
Interessant an Art Web Radio finde ich das Konzept, Musik mit Kunst und Ausstellungen zu verbinden. Künstler werden aufgefordert, ihre Werke in digitaler Form einzureichen. Wer Glück hat, findet seine Zeichnung oder Fotografie auf der Website artwebradio.com wieder. Außerdem werden allerlei Infos über aktuelle Ausstellungen, kulturelle Events, Konzerte und ausgefallene Hotels geboten.
Weitere Internet Radiosender, die ich Easy Listening Hörern empfehlen kann, sind:
- Absolute Vintage Radio
- Café Cody
- FM Chillout Lounge
- Ambient & Lounge-
- Deluxe Lounge Radio
In diesem Sinne wünsche ich Euch ein schönes Wochenende und viel Spaß beim Chillen.

Erfolgsrezept aus 80 Zutaten
Am Wochenende nutzte ich unseren Bummel über den Viktualienmarkt dazu, meinen Müslivorrat aufzufüllen. Was ich zum Frühstück nicht mehr missen möchte, ist das Espressomüsli von mymuesli.
Die Erfolgsgeschichte dieser Marke liest sich wie ein Märchen. Drei Studienfreunde fuhren mit dem Auto zu einem Badesee und hörten eine einfallslose Müsliwerbung im Radio. Das brachte sie auf die Idee, Müsli zum Selbermixen im Internet anzubieten. Aus 80 verschiedenen Bio-Zutaten, von Buchweizenflocken über Gojibeeren bis hin zu Paranusskernen, kann sich der Kunde sein Lieblingsmüsli zusammenstellen.
Schon kurz nach der Gründung im Jahr 2007 erhielten sie anscheinend so viele Online-Bestellungen, dass sie die Packungen nächtelang selbst abfüllen mussten. Mit dem ganzen Drumherum – peppige recyclebare Dosen, customized Varianten für Figurbewusste, Sportler und Kinder sowie einladende Läden zum Probieren – gelang es dem Trio, aus einem unspektakulären Produkt wie Müsli ein Konsumerlebnis zu schaffen. Respekt. Wobei man bei manchen Namen wie „Aktivschönmuesli“, „Highperformancemuesli“ und „Prinzessinnenmuesli“ schon schmunzeln muss.
Alles nur ein Marketinggag oder überzeugt auch der Geschmack? Getestet habe ich bisher die Sorten Himbeer, Blaubeer, Matcha und Kakaosplitter, doch mein Favorit bleibt Espresso. Die mit Zartbitterschokolade überzogenen Espressobohnen und weißen Schoko-Dinkelbällchen peppen mein Basismüsli mit frischen Früchten richtig schön auf. So habe ich das Konzept von mymuesli für mich erweitert und mein eigenes Lieblingsmüsli kreiert.

Dem Glück auf die Sprünge helfen
Dieses Wochenende beschäftigen sich in der Universität Witten/Herdecke 300 Kongressteilnehmer mit dem Thema „Glück –zwischen Sein und Haben“. Für meine Freundin ist es ein besonderer Event, denn sie wird dort zum ersten Mal einen Workshop halten.
Die Veranstaltung richtet sich an Familienunternehmen und geht der Frage nach, welche Rolle „Glück“ in Betrieben spielt. Können Unternehmer durch gezielte Vorbereitung und der eigenen Intuition glückliche Zufälle nutzbar machen? Unter welchen Bedingungen macht Arbeit Freude und dient der Entwicklung persönlicher Fähigkeiten?
Ich hatte vor zwei Wochen das Vergnügen, meine Freundin bei einem Übungs-Workshop im kleinen Kreis zu erleben. Unter dem Titel „Mythen und Wege zum Glück“ gab sie einen interessanten Einblick in Erkenntnisse der Psychologie und Gehirnforschung.
Überrascht hat mich, dass die Neigung, ob wir uns glücklich oder unglücklich fühlen, zu 40 % genetisch bedingt ist. Ich erinnere mich an meinen Vater, der mir als Lebensziel immer wieder eintrichterte „Be happy“. Dabei war er selbst sehr grüblerischer Natur und tat sich mit seinem eigenen Lebensmotto offensichtlich schwer.
Fest steht: Die Glücksforschung boomt – besonders in den USA, wo sogar Fernstudiengänge in „Science of Happiness“ angeboten werden. Aber auch hierzulande beschäftigen sich immer mehr Menschen mit dem Thema Glück und Zufriedenheit im Leben – ich selber zähle dazu und habe etliche Bücher darüber gelesen. Mich würde sehr interessieren, welche Impulse die Kongressteilnehmer aus den 35 Workshops und Vorträgen von Glücksforschern mitnehmen.

Ein Zarentee erobert die Welt
Es gibt einen Tee, den man allein wegen des originellen Dosendesigns kaufen möchte: der KUSMI TEA. Die farbenfrohen barocken Metalldosen lassen bereits eine lange Tradition vermuten, die in Russland ihren Ursprung nahm. Pavel Kousmichoff, der Sohn einer russischen Bauernfamilie, verließ im Alter von 14 Jahren sein Heimatdorf und ging nach Sankt Petersburg, um Arbeit zu finden. Er konnte weder lesen noch schreiben und fand in einem Teegeschäft eine Anstellung als Botenjunge. Als der Geschäftsführer seine besonderen Fähigkeiten entdeckte, beschloss er Pavel zu fördern und führte ihn in die Geheimnisse russischer Teemischungen ein.
Als Pavel die Tochter eines bedeutenden Papierhändlers heiratete, schenkte ihm sein Chef einen Teeladen mit einer kleinen Wohnung in der Sadovaia-Straße. Dies war die Geburtsstunde des Teehauses P. M. Kousmichoff im Jahre 1867. Das Teehaus entwickelte sich schnell zu einem der größten Russlands und wurde Hoflieferant des Zaren.1917 gründete sein Sohn Vietcheslav, der sich zuvor in London mit englischem Tee beschäftigt hatte, das Haus Kusmi-Thé in Paris. In den folgenden Jahren eröffnete das Unternehmen Büros in New York, Hamburg, Konstantinopel und Berlin.
Heute bietet das Teehaus neben russischen Mischungen viele andere Sorten wie Rooibos, Kräuter- Wellness-Tees. Probiert habe ich bisher „Prinz Wladimir“, der 1888 zu Ehren von Waldimir dem Großen kreiert wurde. Es ist eine ungewöhnliche Mischung aus Earl Grey, Zitrusfrüchten, Vanille und Gewürzen, aber mit 14 € für 125 Gramm meiner Meinung nach überteuert.

Auf zum "besten Griechen"
Als „bester Grieche in München“ wird das Lokal Mystikon auf TripAdvisor gepriesen und schafft es auf Platz 11 von 2.830 Restaurants. Das machte uns neugierig. Nach unseren letzten Sommerurlauben in Platanias und Rethymnon entschlossen wir uns zu einem kulinarischen Kreta-Revival.
Die einladende und geschmackvolle Einrichtung des Lokals entschädigt für die mühsame Parkplatzsuche rund um den Walchenseeplatz. Auch das freundliche und zuvorkommende Personal sorgt dafür, dass man einen angenehmen und entspannten Abend verbringt.
Die Speisekarte enthält neben klassischen Gerichten auch nicht typisch griechische Tagesangebote wie Hähnchenbrust in Baconmantel oder Kalbsragout mit Auberginen. Wir teilten uns einen gebackenen Schafskäse mit Feldsalat und eine Fischplatte mit Lachsfilet, Scampi und Calamari. Beides schmeckte hervorragend. Die Portionen waren so üppig, dass an die verlockenden griechischen Desserts nicht zu denken war. Unser Fazit: Die guten Bewertungen können wir nur bestätigen.

Unbeschriebenes Blatt
Ein besonderer Augenblick zum Jahreswechsel ist für mich der Start eines neuen Kalenders. Während die meisten schon längst digital unterwegs sind und Outlook, Google, Evernote und Konsorten verwenden, kann und will ich auf meinen gedruckten Jahreskalender nicht verzichten. Und zum Glück stehe ich damit nicht allein da, denn die Auswahl ist immer noch beträchtlich.
Nachdem ich 2014 ein gebundenes, auf alt getrimmtes und edel verziertes Büchlein hatte, entschied ich mich dieses Jahr für einen praktischen Spiral-Kunstkalender, den ich in einem Museumsshop entdeckte.
Die vielen unbeschriebenen Seiten, die es zu füllen gilt, mit Ideen, Notizen, Plänen, Projekten und schönen Erinnerungen – dieses aufregende Gefühl kann mir kein noch so ausgefeiltes PC-Programm geben.

Frohes Neues Jahr!
Nach dem chinesischen Mondkalender steht das Jahr 2015 unter der Regentschaft des Holzschafes (oder Ziege; "Yang" steht für beides).
Das Schaf zeichnet sich durch seinen friedliebenden Charakter, einen hohen Moralanspruch und Harmoniebedürfnis aus. Ihm werden auch ein feinsinniger Geist und Sinn für Ästhetik nachgesagt. Vor allem die schönen Künste wie Malerei, Schriftstellerei und Design werden vom Holzschaf profitieren. Sind das nicht schöne Aussichten für uns Blogger und Schreiberlinge?
In diesem Sinne wünsche ich Euch ein gesundes, friedliches und kreatives Jahr 2015!

Frohe Weihnachten
Habt Ihr auch das Gefühl, dass die Christkindlmärkte von Jahr zu Jahr voller werden? Der besondere Zauber, der über den beleuchteten engen Gassen und den festlich dekorierten Buden liegt, war für mich angesichts der Menschenmassen schnell verflogen.
Die Märkte sind für mich dieses Jahr eigentlich abgehakt, aber eine Ausnahme mache ich noch: Mit meiner Mutter werde ich an den Feiertagen zum ersten Mal den Dortmunder Weihnachtsmarkt besuchen. Dort steht mit einer Höhe von 45 Metern und rund 48000 Lichtern der angeblich größte Weihnachtsbaum der Welt.
Als kleines Geschenk für meine treuen Leser habe ich eine Weihnachtsgeschichte bereitgestellt. Vielleicht erkennt sich der eine oder andere darin wieder.
Ich wünsche Euch und Eurer Familie erholsame und besinnliche Festtage.

Exquisite Geschmackserlebnisse
Lust auf Tataki Thunfisch mit Hokkaido Kürbis? Oder Softshell Crab Rolle auf Wasabicreme? Gepaart mit Sweet Potato Dangos in einer Teriyaki Soße und Kokosschaum? Wem schon das Wasser im Mund zusammenläuft, dürfte im EMIKO auf seine Kosten kommen.
Das Restaurant befindet sich im kleinen, aber feinen LOUIS HOTEL am Viktualienmarkt und verbindet die traditionelle japanische Küche mit moderenen internationalen Küchenkulturen aus Metropolen wie London, New York, Hong Kong oder Mexico City. Aber ich muss gleich vorwarnen: Dort zählt Qualität statt Quantität. Um richtig satt zu werden, muss man ziemlich tief in den Geldbeutel greifen. Die Portionen sind sehr übersichtlich, dafür wird man mit optischen Kunstwerken und exquisiten Geschmackserlebnissen belohnt. Hinter dem „Sharing“-Prinzip steht der Gedanke, verschiedene kalte und warme Gerichte am Tisch zu teilen und gemeinsam die ausgefallenen Kreationen zu genießen.
Auch die Cocktails überraschen mit exotischen Aromen wie Ingwer, Thaibasilikum, Pflaumenwein oder Sake. Wer sich an Silvester etwas Besonderes gönnen möchte, liegt mit dem 8-Gänge-Menü, das 10 Gerichte und ein Mitternachtsfeuerwerk enthält, sicher nicht verkehrt.

Surreale Entdeckungsreise
Vor Jahren, als ich mir meinen ersten iPod anschaffte, erlag ich eine Zeit lang meiner Spielsucht. Meine Vorliebe galt den Dash-Spielen, in der es auf Schnelligkeit ankommt: Wie eine Verrückte flitzte ich durch Restaurants und bediente Kunden, briet Burger, füllte Supermarktregale auf oder hielt ein Hotel in Schuss.
Zum Glück ließ die Sucht nach und ich konnte mich wieder sinnvolleren Dingen widmen. Nach sehr langer Pause wurde ich vor kurzem wieder schwach. Schuld ist ein Freund, der mir von „Monument Valley“ und seiner wunderschönen Optik vorschwärmte – und das zu Recht.
In diesem kniffligen Spiel, das von einer Londoner Spieleschmiede stammt, steuert man die Prinzessin Ida durch eine magische Welt. Mit jedem Level gelangt man in ein neues Monument mit surrealer Architektur und unmöglicher Geometrie, die zuweilen an den Künstler M. C. Escher erinnert.
Mich begeistert vor allem das ästhetische Design und die minimalistische Darstellung der Natur wie die kantigen Berge und Wellen, die dennoch so echt aussehen. Man zieht und dreht an Wegen und Treppen und wandert staunend durch farbenfrohe Paläste und Tempel. Das Timing war gut, denn auf meinem neuen iPad Air 2 ist die Optik ein besonderer Genuss.

1 Jahr – 124 Orte
Genau ein Jahr ist es nun her, dass mein Blog online gegangen ist. Von Schauplatz zu Schauplatz ließ ich mich treiben. Die Bilanz: 124 Städte, an denen ich spannende Geschichten erlebt oder interessante Locations entdeckt habe.
Vor lauter Bloggen ist das Geschichtenschreiben leider etwas zu kurz gekommen. Das soll sich im kommenden Jahr ändern.
Es hat mir großen Spaß gemacht, besondere Momente und Eindrücke festzuhalten und sie mit Euch zu teilen.
Lieben Dank an meine treuen Leser/innen. Ich freue mich auf ein neues Bloggerjahr mit Euch!

Bier, Praline oder eine Geschichte?
Neulich sah ich an einer Tankstelle einen Bier-Adventskalender! Was es nicht alles gibt... Da nasche ich doch lieber täglich eine leckere Praline. Oder lasse mich vom Bücherstadt Kurier überraschen. In der heutigen Ausgabe könnt Ihr eine Kurzgeschichte von mir über einen sehr erfinderischen Kalendermacher lesen. Viel Spaß!

Bringt Farben in die Tristesse
Man stelle sich die heutige Modewelt ohne Schals vor. Eine ziemlich triste Angelegenheit. In der Stadt würden einem nur dunkle Parker und Wollmäntel begegnen, allenfalls eine auffällige Daunenjacke. Aber nicht nur die farbenfrohe Optik hat meine Vorliebe für Tücher und Schals geweckt. Die wohlige Wärme um den Hals tut einfach gut, fast so, als könnte man in seine Kuscheldecke eingewickelt in die Kälte losziehen. Sicher hat meine Mutter mich auch angesteckt, die auf unseren gemeinsamen Einkaufstouren Mühe hat, nicht vor einem Schalständer stehenzubleiben. Es macht einfach Spaß, immer wieder neue Farben ins Spiel zu bringen und mit einem Handgriff seinem Outfit einen neuen Look zu verpassen.
Kürzlich entdeckte ich die Website Scarves.net, auf der man sich nette Anregungen holen kann, wie man seine Schals trägt. Es gibt eine ganze Bibliothek von verschiedenen Bindetechniken. Statt meinem üblichen "Boho Loo Type" könnte ich zur Abwechslung mal "Carmen Miranda" oder "Girly Windsor" ausprobieren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Bewegende Menschenbilder
Charakteristisch für die Künstler der Weimarer Republik ist eine nüchterne und realistische Wiedergabe der Wirklichkeit. Doch die Werke von George Grosz oder Rudolf Schlichter sind nicht nur sachlich und kühl. Ihre eindringlichen Porträts laden zu einer spannenden Begegnung mit verschiedenen Persönlichkeiten dieser Epoche ein und berühren den Betrachter. Besonders gefallen haben mir die ausdrucksstarken Porträts von Bertolt Brecht und Oskar Maria Graf, die doch ein völlig anderes Bild vermitteln als Fotografien.
Motive von Radiohörern und -bastlern wurden ebenfalls gern genommen, um die immer enger werdende Verbindung zwischen Mensch und Technik aufzuzeigen. Nicht sehr appetitlich, aber beeindruckend fand ich das Gemälde "Operation", für die Christian Schad eine Blinddarmoperation, der er einmal beigewohnt hatte, mit Freunden nachstellte.
Friedrich Nietzsches „Menschliches. Allzumenschliches“ hat der Ausstellung seinen Titel gegeben. Seine Philosophie hat viele Expressionisten, besonders Otto Dix, stark beeinflusst. Sie erschien ihnen als Befreiung, weil sie die Objektivität der Wirklichkeit als reine Illusionen erklärte. So spiegeln sich die Katastrophenahnungen und der Rückzug aus der Wirklichkeit in die Welt des Geistes auch in vielen expressionistischen Werken wider. Die Ausstellung machte mich neugierig auf Nietzsches Buch für "freie Geister". Zur Zeit bin ich bei Nummer 15 von insgesamt über 1000 Aphorismen und stelle fest, dass seine Ansichten wie "Wer Neues schaffen will, muss sich von alten Glaubenssätzen lösen" noch heute aktuell sind.

Schatztruhe am Lenbach-Palais
Ein sehr schöner Laden, der ebenfalls zum Stöbern und Schmökern einlädt, ist das "KOKON" am Lenbachplatz. Dort findet man ein recht ungewöhnliches Sortiment bestehend aus Möbeln, Antiquitäten, Floristik, Stoffen, Dekomaterial und Büchern.
Die Idee geht auf ausgiebige Orientreisen Helmut Ronstedts zurück. Er beschäftigte sich mit den Traditionen des Wohnens und Lebens in Regionen wie Anatolien oder Rajasthan und brachte viele handwerkliche Produkte, Souvernirs und Trophäen mit nach Hause. Die fanden wohl so großen Anklang in der Heimat, dass daraus eine Geschäftsidee entstand.
Auch heute liegt der Fokus auf authentische Möbel, Wohntextilien und Accessoires aus Asien, Europa und Südamerika. Unter dem Motto "Natur & Design" verarbeitet KOKON Naturmaterialien wie Holz, Rattan, Leder und Stein zu modernen Designstücken. Wer sich gerne im 'Mix und Match' übt, ist hier genau richtig. Das Schlendern durch die kleinen Wohn- und Dekowelten ist ein wahres Vergnügen. Ein Freund von mir besucht regelmäßig vor Weihnachten das Untergeschoss, um sich Inspirationen für schöne Tischdekorationen zu holen. Ich bin gespannt, was für einen Stilmix er sich dieses Jahr einfallen lässt.
Meine bevorzugte Abteilung ist die Bücherecke im Erdgeschoss, die eine ansprechende Auswahl an Romanen, Reisebüchern und Städteführern bietet. Wenn ich etwas mehr Zeit mitbringe, kann ich mich noch im ersten Stock bei den Bildbänden, Kunst- und DIY-Büchern austoben und zum Abschluss in das gemütliche Café einkehren.

Kunstgenuss im Zauberschloss
Vier Jahre dauerte der Um- und Neubau des Lenbachhauses nach Plänen von Foster + Partners. Entstanden ist ein interessantes Spannungsverhältnis zwischen Alt und Neu.
Den prunkvoll gestalteten Altbau haben wir Franz von Lenbach zu verdanken. Der gefeierte Porträtmaler prägte im späten 19. Jahrhundert den Mythos von München als Kunststadt entscheidend mit. "Ich gedenke mir einen Palast zu bauen, der das Dagewesene in den Schatten stellen wird ..." lauteten seine Worte und es folgten sogleich Taten. Gemeinsam mit dem renommierten Münchner Architekten Gabriel von Seidl ließ er in der Nähe vom Königsplatz ein großzügiges Atelier mit Wohnhaus errichten. Es diente dem Künstlerfürsten als idealer Ort für Empfänge und Feste – ein Gast bezeichnete es gar als "Zauberschloss". Viele Gesellschaftsgrößen suchten Lenbachs Villa auch auf, um sich porträtieren zu lassen.
Der neue Zugang zum Lenbachhaus ist nicht zu übersehen. Dafür sorgt Thomas Demands Schriftskulptur LENBACHHAUS. Im Atrium hängt seit 2012 als besonderer Blickfang Olafur Eliassons "Wirbelwerk" aus poliertem Metall und farbigem Glas von der Decke.
Heute beherbergt das Lenbachhaus unter anderem die weltweit größte Sammlung zur Kunst des "Blauen Reiter". Sehr sehenswert ist auch die Abteilung "Neue Sachlichkeit", die sich seit Juli 2014 mit einem neuen Schwerpunkt präsentiert. Dazu in Kürze mehr.

Treff für Schwabinger Bohèmiens
Der Jugendstil brachte um 1900 nicht nur bunte Hausfassaden nach München – auch mit Inneneinrichtungen wollte man ein Gesamtkunstwerk schaffen. Das Lokal "Golden Twenties" in der Arcisstraße war lange Zeit für seine opulente Dekoration bekannt. Große Bilder und Spiegel mit verschnörkeltem Rahmen sowie bunte Emaille-Werbeplakate schmückten das einstige Brunchlokal. Seitdem die Wirte Mario Loddo und Massimo Simone die Gaststätte übernommen haben, ist sie eher klassisch italienisch eingerichet und ein beliebter Treff für Künstler und Studenten.
Gespeist haben wir kürzlich in der angeschlossenen Pizzeria, die sich klein, gemütlich und rustikal präsentiert. Während Harry stets auf seine geliebte Reginella schwört und sich allenfalls auf eine Variante mit Parmaschinken und Rucola einlässt, freue ich mich immer über saisonale Angebote und ausgefallene Kreationen. Diesmal fiel meine Wahl auf eine Pizza von der Tageskarte belegt mit Spinat, Mascarpone, Kartoffel-Carpaccio und gerösteten Pinienkernen. Ein Gedicht! Obwohl wir einen Pizzastein besitzen, gelingt die Pizza zu Hause einfach nicht so gut wie beim Italiener.

Häuser auf der Heide
Als ich neulich in Haidhausen unterwegs war, fiel mir auf, dass mir erstaunlich viele Touristen über den Weg liefen. Der Stadtteil am östlichen Isarhochufer muss als sehenswertes Trendviertel einen festen Platz in Reiseführern gefunden haben. Und recht haben die Autoren, denn das über 1200 Jahre alte Viertel, das sich einst "Haidhusir" (Häuser auf der Heide) nannte, hat viel Charme mit seinen einladenden Cafés wie den Preysing Garten, Kneipen und ausgefallenen Boutiquen.
Besonders viel Flair hat das Franzosenviertel, wo die meisten Wohnhäuser aus der Zeit vor 1914 stammen. Über die wandelreiche Geschichte könnte man sich im Haidhausen-Museum in der Kirchenstraße informieren. Mir persönlich würde eher die "Probiertour Haidhausen" liegen, die am Brunnen am Weißenburger Platz beginnt und am Wiener Platz endet. Bei sonnigem Wetter sitzt man dort gern zwischen den Buden bei einer Weinschorle mit Blick auf die backsteinerne St. Johann Baptist-Kirche, das Wahrzeichen Haidhausens. Auch mein Rundgang kürzlich endete an diesem lauschigen Platz bei einem leckeren Bioeis.
Kinolounge für besondere Anlässe
An einem freien Tag picke ich mir gern ein Stadtviertel heraus und gehe auf Erkundungstour. Unter dem Motto "Streifzüge durch München" möchte ich Euch in den kommenden zwei Wochen besonders schöne Ecken, interessante Locations und Neuentdeckungen vorstellen.
Vorgestern hatte ich zum Beispiel endlich die Gelegenheit, die Cinema-Lounge im Hotel Bayerischen Hof, von der ich schon viel gehört hatte, kennenzulernen. Zur Zeit läuft dort die französische Tragikomödie "Ein Sommer in der Provence". Mein Filmerlebnis war jedoch ganz anderer Art. Ich hatte eine Einladung zu einer Vortragsreihe über Trends im E-Commerce. Keine schlechte Idee, den überschaubaren Kinosaal mit kuscheligen Loungesofas und Wohnzimmeratmosphäre für ein Business-Event zu mieten. Eine Lesung könnte ich mir dort auch gut vorstellen.
Man konnte sich so tief in die Kissen lümmeln, dass man aufpassen musste, nicht einzuschlummern. Zum Glück machten die Referenten aus Norddeutschland, England und USA ihre Sache gut. In kurzweiligen Vorträgen und witzigen Kurzfilmen präsentierten sie interessante Beobachtungen und Fakten über Kaufentscheidungen im Onlinegeschäft, Entwicklungen im Mobile Marketing und ungenutzte Potenziale im Kundenfeedback. Als Pausensnack wurde passenderweise Popcorn gereicht.
Es fiel mir schwer, mich am Ende aus meinem gemütlichen Sitz herauszuschrauben. Gern hätte ich noch bei Drinks und Desserts ein wenig Networking betrieben. Aber Harry drängte, nach Hause zu fahren, um das EM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Irland zu sehen. Also tröstete ich mich mit dem Gedanken, dass ich jederzeit zu einem Kinovergnügen wiederkommen kann.

Flanieren wie ein König
Man muss eigentlich nicht erst darauf warten, Besuch zu bekommen, um sich Sehenswürdigkeiten in der Umgebung anzusehen. Schloss Nymphenburg habe ich mit Bekannten und Verwandten schon zu Genüge besichtigt. Das Schloss Schleißheim dagegen kannte ich noch nicht, hatte aber schon viel davon gehört. So entschloss ich mich an einem freien Tag spontan zu einem Tagesausflug.
Die Gründung der Schlossanlage Schleißheim geht auf Herzog Wilhelm V. von Bayern zurück, der zwischen 1598 und 1600 einen Gutshof und ein Herrenhaus errichten ließ. Schleißheimer Bier und Käse wurden dort produziert. Ab 1617 ließ Herzog Maximilian das Herrenhaus durch das heutige Alte Schloss ersetzen, das zwischenzeitlich als Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums dient.
Weitaus imposanter ist jedoch das Neue Schloss, das Kurfürst Emanuel in Anlehnung an die Schlösser in Wien und Versailles zwischen 1701 und 1726 errichten ließ. Und das sieht man dem Schloss mit seiner wunderschönen Fassade wahrlich an. Ebenso beeindruckend ist der Schlosspark, einer der wenigen kaum veränderten Gärten der Barockzeit. Henrico Zuccalli, der auch am Bau der Münchner Theatinerkirche beteiligt war, entwarf das Grundkonzept für den Park mit seinen Kanälen, das später von Dominique Girard umgesetzt wurde. So entstand ein prunkvolles Parterre mit Zierbeeten, Hecken, Fontänen und Skulpturen.
Vom neuen Schloss flanierte ich durch den Park mit Blick auf das Schloss Lustheim am anderen Ende. In dem kleinen Jagd- und Gartenschlösschen fanden einst prächtige Feste und Tanzvergnügungen statt. Die prunkvolle Architektur und das majestätische Ambiente versetzten mich gleich in eine erhebende Stimmung.
Rund um das Schloss-Ensemble führt der Klausenweg, der von Wilhelm V. als Pilgerweg angelegt wurde. Ein Spaziergang auf diesem historischen Pfad durch die weitläufige Natur wäre mal eine interessante Alternative zum Englischen Garten oder den Wegen an der Isar.

Neueröffnung am Maximiliansplatz
Auf dem Weg von der Pinakothek der Moderne zum Künstlerhaus stieß ich kürzlich auf das Restaurant "8seasons", das am Maximilansplatz neu eröffnet hat. Es goss in Strömen und ich war dankbar, so eine einladende Location zu finden, wo ich einen kleinen Mittagssnack zu mir nehmen konnte.
Im Eingangsbereich stehen gemütliche Ledersessel vor einem Kamin und vor aufeinander geschichteten Holzscheiten, so dass man sich am liebsten gleich dort mit einem Aperitif niederlassen würde. Ich wurde vom Personal herzlich begrüßt und gleich mit mehreren Zeitschriften versorgt, da ich allein unterwegs war.
In diesem Ambiente fühlte ich mich wohl: hohe Decken, stilvolle dunkle Möbel und weiße Wände, weiträumig und doch gemütlich. Ich machte es mir auf den großzügig auf der Bank verteilten Kissen bequem und wählte ein Mittagsmenu, das mir sofort zusagte: ein gemischter Salat gefolgt von Lachssteak in Honigthymiankruste auf Gemüse und zum Abschluss ein Himbeerparfait. Dabei beobachtete ich die eintrudelnden Geschäftsleute, erfreute mich an den schönen Details der Inneneinrichtung und blätterte in den Zeitschriften "Grazia" und "Interview", von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Erstaunlich, wieviele Fach- und Publikumszeitschriften es am Markt gibt.
Hin und wieder machte ich mir Notizen für YukBook und kam mir vor wie eine Restaurantkritikerin. Das Personal war so aufmerksam und zuvorkommend, dass ich schon fast den Verdacht hatte, es laufe ein interner Wettbewerb um den besten Service.
Nebenan befindet sich eine ebenso geräumige, sehr stylish eingerichtete Lounge, wo ich mich gern einmal mit Freunden zu einem Cocktailabend verabreden würde.

Zuckersüßer Hochzeitstrend
Geheiratet hat übrigens noch jemand in meiner Familie und zwar Harrys Neffe am letzten Samstag. Die kirchliche Trauung fand in der St. Kastulus Kirche in Puchschlagen statt, die so versteckt lag, dass wir sie beinahe nicht gefunden hätten.
Nach der sehr schönen, nicht zu getragenen Zeremonie fuhr die gesamte Hochzeitsgesellschaft ins Gasthaus Lachner in Schwabhausen. Dort lockte nicht nur ein Sektempfang und ein üppiges Kuchenbuffet, sondern auch eine sehr hübsch dekorierte Candy Bar, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen entzückte. Man klärte mich auf, dass eine Süßigkeitenbar voll im Trend liege und auf keiner Hochzeit fehlen dürfe.
Neu für mich war auch der Wechsel in die Weinstube während der Brautentführung. Statt gediegener Konversation im Festsaal, so wie ich mir den Nachmittag zwischen Kuchen und Abendessen vorgestellt hatte, wurde in der Hütte nach ein paar amüsanten Wettbewerben fetzige Rockmusik aufgedreht und wild auf den Bänken getanzt wie auf der Wiesn.
Als großer Fan von traditionellen Stadt- und Weinfesten erlebte das junge Brautpaar auch ihren schönsten Tag des Lebens als ein auf sie zugeschnittenes rundum gelungenes Volksfest.

Grenzgänger zwischen Europa und Asien
Im Anschluss an "Der Farbenmensch Kirchner" besuchte ich an dem Tag, den ich zu meinem Kunstgenuss-Tag erklärt hatte, eine weitere Ausstellung, die noch bis zum 18. September läuft: "Hundertwasser – Hasegawa. Orient & Okzident" im Künstlerhaus München. Sie zeigt eine interessante Gegenüberstellung der beiden Künstler des 20. Jahrhunderts und die gegenseitigen Einflüsse japanischer und europäischer Kultur in der modernen Kunst.
Friedensreich Hundertwasser hielt sich Anfang 1960 in Japan auf, um die Kunst des japanischen Farbholzschnitts zu studieren. Fast zur gleichen Zeit studierte Shoichi Hasegawa europäische Kunst in Paris und entwickelte sich zu einem Meister der Druckgrafik. "My expression lies between Orient and Occident" soll er einmal gesagt haben. Seine Impressionen aus Frankfurt, Córdoba und Tokio haben mir in der Ausstellung besonders gefallen.
Noch eindrucksvoller finde ich aber nach wie vor die Werke von Hundertwasser. Zum ersten Mal sah ich seine japanischen Farbholzschnitte. In einem Film konnte ich außerdem erfahren, warum in seinen Bildern ornamentale Spiralen, Labyrinthen und biomorphe Formen derart dominant sind. "Die gerade Linie ist gottlos und unmoralisch", behauptet der Künstler. Die Spirale dagegen ist für ihn der Beginn des Lebens. Eine besondere Rolle in seinen Werken spielt auch das Element Wasser, das ihn immer wieder anzog – in Form von Regen, Wassertropfen oder Tränen. Bei Regen konnte er anscheinend am besten arbeiten. Wer Wohnungen malt, die an der Unterseite der Wälder hängen und sein Bild auch noch so bezeichnet, muss schon eine außergewöhnliche Fantasie haben.

"Keiner hat diese Farben wie ich"
Liebhaber der Klassischen Moderne kommen in München dank vieler Sammlungen zum Beispiel der Städtischen Galerie im Lenbachhaus auf ihre Kosten. Letzte Woche besuchte ich die Ausstellung "Der Farbenmensch Kirchner" in der Pinakothek der Moderne und war hin und weg.
Mit einfachen Formen und klaren Farben das unmittelbar Erlebte und die reine Empfindung wiedergeben – dies haben sich Expressionisten wie Kirchner auf die Fahne geschrieben. "Keiner hat diese Farben wie ich" schrieb der Mitbegründer der Künstlergruppe 'Die Brücke'. Im Oktober 1911 zog er von Dresden nach Berlin und stellte damit die Weichen für seine künstlerische Laufbahn. Das Erlebnis Berlin war für ihn so aufrührend, dass sein Schaffen in den nächsten Jahren den Höhepunkt seiner gesamten expressionisten Werke erreichte. Genau diese Bilder, in denen Kirchner den modernen Rhythmus der Großstadt, das rastlose Straßen- und Menschengewirr, die Eisenbahnen, Brücken und das künstliche Licht so ausdrucksstark wiedergibt, gefallen mir am besten.
Was ich nicht wusste: Kirchner nutzte seine Ateiliers nicht nur als Arbeits- und Wohnstätte, sondern gestaltete sie durch exotische Möbel, Skulpturen und Textilien zu einem Gesamtkunstwerk. Die Inneneinrichtung seines Bergateliers in Davos, das als Treffpunkt der Künstler Bohème und als Inspirationsquelle für sein Schaffen diente, kann man in einem seiner Gemälde bewundern. Geprägt durch die Farbwelten des Hochgebirges, die er täglich von seinem Atelier aus sah, entwickelte er eine besondere Vorliebe für Blau-, Rosa- und Violetttöne.
Obwohl man meinen könnte, dass die Expressionisten unmittelbar und impulsiv gearbeitet haben, wird dies in dieser sehenswerten Ausstellung widerlegt. Röntgen- und Infrarot-Aufnahmen machen Unterzeichnungen und Übemalungen sichtbar und zeigen, dass Kirchner seine Bilder genau geplant und systematisch aufgebaut hat.

Gestrickte Erinnerungen
Ich habe deutliche Fortschritte gemacht, was das Ausmisten alter Sachen betrifft. Trotzdem fällt es mir noch schwer, mich von bestimmten Stücken zu trennen, wenn sie mit schönen Erinnerungen verbunden sind. Mein neuer Trick: Ich hebe nur noch Fotos von platzraubenden Andenken auf.
Während es draußen wieder einmal stürmte, wütete ich mit gleicher Kraft in unserem Keller und stieß auf diesen aparten Strickpullover. Er zählt nicht zu meinen Glanzstücken, erinnert mich aber an die geselligen Nachmittage, die ich mit meinen Schulfreundinnen verbrachte. Eine Kanne Tee aufgesetzt und schon ging‘s los mit dem Geklapper und Geschnatter.
Das Spannendste am Stricken war das Stöbern in den Wollgeschäften. Wie man sieht, hatte ich eine Schwäche für Mohair, das fast in jedem meiner Pullis mal mehr mal weniger vertreten war. Ein ganz individuelles Muster zu entwerfen, war ein höchst kreativer Akt. Meine Familie und Ex-Freunde wurden natürlich großzügig mit meinen Erzeugnissen bedacht. Sobald ich beim letzten Ärmel angelangt war, ließ meine Begeisterung allerdings merklich nach und ich sehnte den Abschluss herbei – nur um ins nächste Wollgeschäft zu rennen und das nächste Projekt in Angriff zu nehmen.

Mückenalarm
Meine Freude am Badminton ist etwas getrübt. Als Harry und ich uns nach Feierabend zu einem kleinen Match verabredeten, stellten wir fest, dass wir nicht allein waren. Ständig wurden wir von Fliegenschwärmen belästigt, die uns an einem langen Ballwechsel hinderten. Und das ausgerechnet jetzt, wo wir so tolle Fortschritte machten.
Fliegen allein wären ja harmlos, aber ich verließ das Spielfeld mit einem Mückenstich am Schienbein, der am nächsten Tag die Maße meines Badmintonschlägers annahm. Meine komplette untere Beinhälfte war geschwollen. Meine Hausärztin verschrieb mir ein Antibiotikum, das ich nur sehr widerwillig einnahm – man kennt ja die Nebenwirkungen. Am meisten war ich natürlich geknickt, weil ich mein Fitnesstraining für einige Zeit streichen musste.
Ich frage mich, wie so ein winziges Tier ein solches Drama auslösen kann. Mit Mücken stehe ich seit jeher auf Kriegsfuß. Was habe ich nicht schon für üble Hautausschläge hinter mir. Aber ich lasse mich von den kleinen Monstern nicht unterbuttern und sage ihnen den Kampf an. Das entsprechende Mittel (angeblich stärker als Autan) habe ich mir schon zugelegt.
Match nach Feierabend
Wir haben seit kurzem eine neue Freizeitbeschäftigung, die wir spontan in unseren Alltag einbauen können: Speed Badminton. Eine kleine Grünanlage, die nur wenige Schritte von unserer Haustür entfernt ist, eignet sich ideal dafür. Da ich nicht so gern Fahrrad fahre, ist jede Alternative, mich draußen sportlich zu betätigen, willkommen. Und Badminton hat mir schon in der Schule Spaß gemacht.
Allerdings ist die Schulzeit ziemlich lange her und seitdem habe ich keinen Schläger mehr in der Hand gehabt. Entsprechend verlief auch unser erstes Spiel. Immerhin traf ich, aber oft kam der Ball zu hoch oder zu tief. Setzte ich zu einem Hechtsprung an, fehlten immer noch ein paar Zentimeter. Wie beruhigend, dass auch Harry einige Anlaufschwierigkeiten hatte. Beim zweiten Mal stellten wir uns schon geschickter an und schafften deutlich längere Ballwechsel.
Die Hauptsache ist, es macht Spaß und man kommt ins Schwitzen. Zum Glück haben wir uns für Federball statt Frisbee entschieden. Es ist abwechslungsreicher und man kann mehr an seiner Technik arbeiten – zum Beispiel an meiner Rückhand, die noch viel Übung verträgt.

My garden is my castle
Wer mich kennt, wird mich kaum als Outdoor-Freak bezeichnen. Umso erstaunlicher, dass ich seit unserem Umzug fast jede Gelegenheit im Freien verbracht habe. Im Gegensatz zu unseren Nachbarn, die ständig auf Achse sind und diverse umliegende Seen und Biergärten ansteuern, erreiche ich mein Ausflugsziel – unseren Garten – in nur wenigen Schritten.
Zum Wohlbefinden tragen die wachsende Zahl von Blumenstöcken und Accessoires bei, die wir zur Einweihung von unseren Freunden bekommen haben. Heute sende ich herzliche Grüße an meine treue Leserin Lisa, die uns bunte Geschirrtücher und zwei schöne Outdoor-Kerzen geschenkt hat. Vergeblich wartet sie darauf, dass ich ein Foto von Harry beim Geschirrtrocknen poste, aber mit dieser Szene kann ich leider immer noch nicht dienen. Ich muss sie bis dahin mit diesem Stilleben vertrösten.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es mir im Winter ergehen wird. Monatelang kein Chillen auf der Terrasse. Ich bräuchte einen mobilen Wintergarten, den man leicht auf- und abbauen kann. Und für Harry müssen wir uns eine Beschäftigung einfallen lassen, denn das Rasenmähen wird ihm ganz schön abgehen.

Fusion Dessert
Die Grillsaison ist in vollem Gange. Neben Fischfilets, Steaks, Gemüsespießchen und Maiskolben darf eine leckere Nachspeise natürlich nicht fehlen. Mit einem Tiramisu liegt man selten falsch. Sehr gut kam neulich bei meinen Gästen ein Beeren-Tiramisu an. Diese Variante ist cremig wie die klassische Variante, leichter (Eier werden durch Joghurt ersetzt) und sommerlich, denn bei der derzeitigen Beerenvielfalt kann man richtig aus dem Vollen schöpfen.
Anfang des 19. Jahrhunderts bereiteten Köche aus Modena und Venetien erstmals eine Biskuit-Schichttorte mit Mascarpone-Füllung zu. Die Schichttechnik verleitet Experimentierfreudige zu allerhand ausgefallenen Variationen. Kürzlich entdeckte ich im Internet ein Rezept für ein Birnen-Matcha-Tiramisu – frei nach dem Motto 'Asia meets Europe'. Für Matcha-Eiscreme und -Müsli kann ich mich absolut begeistern. Warum also nicht das süßsahnige Dessert mit dem frischherben Geschmack des japanischen Grüntees kombinieren?
Das Rezept hat eine weitere Besonderheit: Die Mascarpone wird durch Cashewkerne (lecker!), Sojasahne (auch nicht schlecht) und Haferdrink (aha, interessant...) ersetzt. Hier dürften Veganer angesprochen sein. Wie ich mich kenne, werde ich das Rezept ohnehin nach meinem Gusto abändern und unsere Gäste demnächst mit einer neuen Kreation überraschen.

Kunst auf der Haut
Ich bewundere Menschen, die gut zeichnen können. Der Erwerb des Buchs "How to draw anything" von Mark Linley hat mich in meinen Zeichenkünsten leider nicht merklich weitergebracht. Es ist schon schwer genug, etwas Ansehnliches auf dem Papier zustande zu bringen. Da muss ich sagen 'Hut ab', wenn eine Künstlerin wie Eva-Maria Schulz die tollsten Motive aufs Gesicht zaubert.
Letzten Freitag begeisterte Eva-Maria auf einem Sommerfest von Panasonic an die hundert Mädels und Buben mit ihrer Schminkkunst: Ob Bagger, Pferdekopf, FC Bayern Emblem oder Seepferdchen – für jedes Kind ließ sie sich etwas Fantasievolles einfallen oder passte ein Wunschbild farblich auf die Kleidung ab. Als nach etlichen Stunden der Andrang endlich etwas nachließ, konnten auch ein paar faszinierte Erwachsene wie ich der Versuchung nicht widerstehen und begaben uns in ihre geschickten Hände.
Dabei haben wir nur einen Bruchteil ihres Handwerks kennengelernt. Die freischaffende Künstlerin lebt südöstlich von München, ist aber viel unterwegs. Gestern reiste sie nach Pörtschach am Wörthersee zum World Bodypainting Festival 2014. Letztes Jahr belegte sie dort als beste Deutsche den 17. Platz und gewann auch auf anderen Wettbewerben viele Auszeichnungen. Ich drücke ihr für die Weltmeisterschaft fest die Daumen.

Auf Erkundungstour
Nach einem Umzug nutzt man gern jede Gelegenheit, um seine neue Umgebung näher zu erkunden. Daher schlug ich am Wochenende einen ausgedehnten Spaziergang Richtung Trudering vor. Unser Ziel: die Truderinger Festwochen, die seit letzten Freitag bis zum 1. Juni laufen.
Meine Erwartungen waren nicht sonderlich groß, aber als wir ankamen, konnte ich mir doch ein „Ist das etwa alles?“ nicht verkneifen. Das war das kleinste Volksfest, das ich je gesehen hatte. Ein Mini-Festplatz mit einer Handvoll Fahrgeschäften, Schieß- und Imbissbuden und einem Festzelt, das auch nur spärlich gefüllt war. Ich hielt vergeblich Ausschau nach abzweigenden Wegen und weiteren Schaustellern. Das war ja alles äußerst überschaubar.
Immerhin stießen wir unterwegs auf eine schöne Parkanlage, individuell gestaltete Gärten und interessante Kunstobjekte. Mal sehen, wohin uns unsere nächste Entdeckungstour führen wird.

Entspannt frühstücken dank Kids-Lounge
Wir treffen uns gern mit Freunden in gemütlichen Frühstückscafés. Damit sind wir natürlich nicht die Einzigen und staunen immer wieder über den Riesenandrang an Wochenenden. Ohne Reservierung geht da gar nichts.
In letzter Zeit haben wir unsere Tradition leider etwas vernachlässigen müssen. Für unsere Freunde war es einfach unmöglich, entspannt ihr Frühstück einzunehmen und gleichzeitig ihre Kiddies im Auge zu behalten. Diese sausten lieber durch das Lokal, statt brav an ihren Brezen zu knabbern. Wollte man gerade zu einem unterhaltsamen Bericht ansetzen, wurde man durch ein energisches "Tille, Du kommst sofort hierher!" unterbrochen und schon verlor man den Faden und wandte sich enttäuscht seinem Müsli zu. Von einem geselligen Austausch konnte kaum die Rede sein.
Aus diesem Grund suchte ich gezielt nach einem Frühstückscafé mit Beschäftigungsmöglichkeiten für Kleinkinder – und wurde fündig! Das Café Kaiser Otto im Glockenbachviertel, das nur Produkte aus ökologischer Herkunft verarbeitete, schien für meine Biofreunde genau das Richtige zu sein. Erfreulich war vor allem, dass das Lokal an Wochenenden eine Kids-Lounge und Kinderbetreuung anbot. Das ansprechend gestaltete Interieur und das vielseitige Frühstücksbuffet zu einem sehr fairen Preis hat uns alle überzeugt. Definitiv ein Geheimtipp für Familien mit Kindern, die auf ein geselliges und schmackhaftes Frühstück nicht verzichten möchten.

Interessante Reisvariation
Wenn ich einmal die Gelegenheit habe, nach Vietnam zu reisen, bin ich in der Kaiserstadt Hue sicher gut aufgehoben. Die Küche dort gilt als die beste Vietnams.
Einen kleinen Einblick in die vietnamesische Küche bekam ich kürzlich im Restaurant "Rice", dessen greller Schriftzug mir beim Vorbeigehen schon öfters aufgefallen war. Sonst wirkt es von außen eher unscheinbar. Innen hat Loan Ngo Thuy Bich ihr kleines Lokal am Europäischen Patentamt sehr puristisch und urban eingerichtet.
Als Vorspeise probierte ich mit Wasserkastanien gefüllte Dim Sum Taschen, weil ich die Kombination exotisch fand. Das erwartete große Geschmackserlebnis stellte sich jedoch nicht ein. Ganz anders die Hauptspeise. Während meine Freunde allesamt ein Hühnchencurry mit Zitronengras und Süßkartoffeln bestellten, entschied ich mich bewusst für ein Gericht, das ich noch bei keinem Thailänder gegessen hatte: mit Fleisch und Gemüse gefüllte, knusprig angebratene, klein geschnittene Frühlingsrollen auf Reisbandnudeln. Sowohl Reisnudeln als auch Frühlingsrollen zählen ja zu den Grundnahrungsmitteln in Vietnam.
Als Fan von japanischen Nudelsuppen und -gerichten wie Soba, Ramen und Udon sind mir Buchweizen- und Weizenmehlnudeln vertraut. Die vietnamesischen Reisnudeln kombiniert mit feinen Gurken- und Salatstreifen, die die Schärfe der Frühlingsrolle leicht abmilderten, waren für mich eine überraschende Neuentdeckung, die ich zu Hause sicher einmal nachkochen werde. Das Gericht hat mich neugierig gemacht auf die vielen vietnamesischen Lokale, die in München anscheinend immer größeren Anklang finden.

"Sleek. Sexy. Powerful."
Mit diesem Slogan wirbt ein neuer Fitnesstrend aus Hollywood, der angeblich Stars wie Kirsten Dunst und Hillary Duff begeistert: Piloxing. In unserem Fitness-Studio wurde neulich ein Piloxing-Special angeboten und ich war natürlich dabei. Schließlich wollte ich wissen, wie eine Kombination aus Pilates, Schattenboxen und tänzerischen Elementen aussehen soll. Zumal ich mit allen drei Richtungen etwas anfangen kann. Lange Zeit trainierte ich regelmäßig Tae Bo, bis mir die immer gleichen Box- und Kickbewegungen zu langweilig wurden. Vielleicht schaffte Piloxing mehr Abwechslung?
Viveca Jensen, die ein Studio in Los Angeles betreibt, sieht ihre Erfindung als ganzheitliches Training, das die körperliche und mentale Kraft stärken und die Körperwahrnehmung verbessern soll. Es spricht besonders die tiefliegende Muskulatur an, der ich ja seit meinem regelmäßigen Deep Work Training meine besondere Aufmerksamkeit schenke.
Mein Fazit nach der Probestunde: Die Musik war mir zu hektisch, aber das abgewechslungsreiche und flotte Training macht Spaß, bringt mich zum Schwitzen und bereichert auf jeden Fall das Stundenangebot. Toll, dass sich in der Fitness-Szene ständig etwas tut. So kommt nie Langeweile auf.

Ein Strauß Buntes
Was für eine schöne Location für eine Kunstausstellung mit Autorenlesung: Letztes Wochenende lud der Künstlerkreis KK83 München-Pasing zu seiner großen Frühjahrsausstellung in das Schloss Blutenburg ein. Die Veranstaltung wird heuer zum vierten Mal gemeinsam mit dem Verein der Freunde Schloss Blutenburg e.V. ausgerichtet, der dieses Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert.
Dieses Jahr präsentierten sich 10 Autoren und 24 Bildende Künstler mit ihren Werken, darunter Anne Hagelstein, die ich aus einer Autorinnengruppe kenne. Ihre künstlerischen Interessen sind sehr vielseitig: Sie schreibt, malt, singt und spielt Theater.
"Mich inspiriert die Vergänglichkeit der Natur", sagt Anne. "Daher macht es mir Spaß, Naturmaterialien durch verschiedene Mischtechniken zu Collagen zu verarbeiten."
Auch die Veranstaltung war eine interessante Verschmelzung aus Kunst und Natur. Parallel zur Ausstellung lief im Hof des Schlosses die Gartenmesse „München blüht“ mit einer bunten Auswahl an Blumen, Pflanzen, Schaugärten und Dekoartikeln.

Kämpfen wie die Spartaner
Als uns neulich am Olympiapark junge Männer von Kopf bis Fuß voller Schlamm entgegenkamen und dabei noch breit grinsten, kam uns das sehr merkwürdig vor. Als wir uns dem Schauplatz näherten, verstanden wir allmählich, was sich dort abspielte: Zahlreiche Teilnehmer sowie Schaulustige hatten sich zum "Spartan Race", einem der größten Event-Reihen für Hindernisläufe, eingefunden.
6 Kilometer Laufstrecke und 15 Hindernisse hatten die "Spartaner" zu bewältigen. Und die hatten es in sich: über Seile klettern, unter Stacheldrähten vorwärts robben, über Autoreifen balancieren, durch einen Schlammcontainer waten usw. Ich frage mich, wer sich so etwas Verrücktes ausdenkt! Hier können die Athleten jedenfalls beweisen wieviel Ausdauer, Widerstandskraft und Geschicklichkeit sie besitzen.
Das erste Spartan Race fand 2010 in Vermont statt. Mittlerweile zieht der Wettbewerb in zahlreichen Ländern wie Mexiko, England, Frankreich, Spanien, Australien und Südkorea immer mehr Teilnehmer an. Bei der Deutschlandpremiere waren über 4.000 Läufer am Start. Was mich am meisten erstaunte: wieviel Spaß sie anscheinend bei dem Wettkampf hatten, der ihnen ja wirklich alles abforderte. Ob ich es auch mal wagen sollte? Das nächste Spartan Race in Deutschland findet übrigens am 28. Juni in Köln statt.

Ostergrüße
Ein Brunch mit Freunden, ein verlängertes Wochenende am Gardasee, ein wenig garteln wie ich oder einfach nur faulenzen...
Was immer Ihr vorhabt – ich wünsche Euch ein wunderschönes Osterfest.

Ein mexikanisches Wunder
Das verspricht uns die Speisekarte im Restaurant Milagros in der Nähe vom Münchner Viktualienmarkt, das mir schon mehrmals empfohlen wurde. Aus der Karte erfahren wir außerdem, dass der Besitzer in einer mexikanisch-amerikanischen Großfamilie in Los Angeles aufgewachsen ist und von den Aromen und Gerüchen der hausgemachten mexikanischen Speisen geprägt wurde.
Diese Erlebnisse aus seiner Kindheit möchte er mit seinen Gästen teilen und bietet eine große Auswahl an Fleisch- und vegetarischen Gerichten, die in der Karte detailliert beschrieben werden. Die traditionellen Salsas dürfen natürlich auch nicht fehlen. Schließlich gibt es in Mexiko über 200 Chili-Arten, die zu unzähligen süßen und scharfen Salsa-Variationen verarbeitet werden.
Um möglichst viele verschiedene Gerichte probieren zu können, wählten wir die "Fiesta Mexicana" für zwei Personen und lagen damit genau richtig: Das zarte Steak Arrachera und die in Bier gekochten und mit Speck und Chorizo gewürzten "betrunkenen Bohnen" waren ein Gedicht. Sehr zu empfehlen sind außerdem die mittelscharfe Salsa de Chilpotle, der cremige Maya-Dip aus gerösteten, pürierten Kürbiskernen und der mexikanische Cocktail Azteka mit Tequila und frischer Mango. Einem kulinarischen kleinen Wunder waren wir schon ziemlich nahe.

In meiner Lieblingsboutique
Letztes Jahr um diese Zeit wurde der mit großer Spannung erwartete Shopping-Tempel "Hofstatt" in der Sendlinger Straße eröffnet. Architektonisch gefällt mit das verspiegelte Gebäude mit seinen geschwungenen Formen ganz gut – sicherlich ein attraktiver Ort für Marken wie Adidas, Tom Tailor, Codello und Calzedonia, um sich dort in Flagship-Stores zu präsentieren.
Zum Shoppen ziehen mich Einkaufstempel dieser Art allerdings nicht an. Kleine Boutiquen mit persönlichem Flair und einer bunten Mischung sind mir viel lieber. Mein absolutes Lieblingsgeschäft befindet sich in der Weißenburgerstraße in Haidhausen gegenüber von meiner Hausbank. Nach jeder Bankberatung, wie etwa vorgestern, mache ich einen kleinen Abstecher in dieses schnuckelige Geschäft – und verlasse es selten mit leeren Händen. Es trägt den originellen Namen "Ypnotique" und ist sehr zutreffend, weil mich der Laden immer hypnotisch anzieht, wenn ich mich in der Nähe aufhalte.
Erstaunlich ist, dass das Sortiment so sehr meinem Geschmack entspricht. Es gibt in diesem Geschäft kaum etwas, was mir nicht gefällt, egal ob es sich um ein flippiges Hemd, eine schicke Handtasche oder hübschen Schnickschnack handelt. Wenn ich die Besitzerin wäre, hätte ich mit großer Wahrscheinlichkeit eine ähnliche Auswahl getroffen. Auch die Schaufenster- und Ladendeko ist sehr ansprechend – ich könnte stundenlang stöbern und mich an dem stilvollen Arrangement erfreuen. Falls Ihr noch auf der Suche nach einem Ostergeschenk seid, kann ich Euch diese Adresse nur empfehlen.

Das Comeback der Handarbeit
Morgen wird die h&h Cologne eröffnet – eine Messe für textiles Gestalten und Handarbeit. Alljährlich im März trifft sich die Branche in Köln, um sich über neueste Trends und Kollektionen zu informieren.
Das wäre das Richtige für meine Freundin, die seit kurzem das Häkeln und Stricken für sich entdeckt hat. Sie besuchte sogar einen Kurs und zeigte mir eine Reihe von schicken Mützen und Schals, die sie im Winter für ihre zwei Söhne fabriziert hat. „Ich liebe es, in den Wollgeschäften zu stöbern und schöne Wolle auszusuchen“, schwärmte sie. Das Stricken scheint sogar unter Jugendlichen ein Comeback zu erleben.
Das erinnert mich an meine Schulzeit, als ich mich mit Freundinnen zum Teetrinken und Stricken traf. Ich produzierte einen Pullover nach dem anderen, je komplizierter das Muster, desto besser. Allerdings reizt es mich nicht besonders, wieder damit anzufangen.
Worauf ich eher Lust hätte, ist wieder mit Filz zu nähen. Angesteckt hat mich damals meine japanische Kusine. Während wir mit unseren japanischen Verwandten Urlaub in diversen Onsen-Hotels (an heißen Quellen) machten, breiteten wir am Abend unsere Filzstoffe und Nähutensilien aus und fingen an zu schnibbeln. Unser Eifer brachte eine beträchtliche Puppen- und Tiersammlung zusammen. Der kleine Bankräuber ist in Harrys Büro untergetaucht und muss aufpassen, dass er von Harrys Kollegen nicht gefasst wird.
Kürzlich entdeckte ich eine Website, die meine Lust geweckt hat, wieder Filz und Nadel in die Hand zu nehmen. Toll, was für ausgefallene Figuren die Künstlerin zum Leben erweckt. Da könnte ich mir einige Anregungen holen. Etwas Schönes mit den eigenen Händen zu gestalten macht einfach glücklich.

Bei Jacques um die Ecke
Zum Thema Kundenbindung lassen sich die Firmen ja einiges einfallen. Manches kann nervig sein wie ständige Mailings. Aber es gibt auch positive Beispiele wie Jacques' Weindepot.
Ich bin im Besitz einer Kundenkarte, nutze sie aber viel zu selten. Es ist einfach bequemer, beim wöchentlichen Einkauf im Supermarkt eine Flasche mizunehmen. Letztes Jahr kam ich also auf den Erwerb von sage und schreibe zwei ganze Flaschen San Marzino.
Nichtsdestotrotz bekam ich als Treueprämie sechs hübsche Weingläser und Bonuspunkte geschenkt. Zum Umzug erhielt ich obendrein einen sehr netten Brief, dass für den feierlichen Anlass eine Flasche Prosecco für mich bereit liege.
Die Gelegenheit nutzte ich, um die nächste Filiale aufzusuchen, die erfreulicherweise nur wenige Gehminuten entfernt liegt. Das kundenfreundliche Konzept möchte ich in Zukunft stärker unterstützen. Der ansprechend gestaltete Laden lädt ohnehin ein, das Sortiment näher zu studieren und einige mir unbekannte Tropfen zu kosten. Sollten es mal ein paar Gläschen mehr werden, bin ich ja zum Glück zu Fuß unterwegs...
No pain, no gain
Mit diesem Spruch treibt uns jeden Freitag unsere Instructorin beim Langhantel-Training "Hot Iron" an. Wer es noch nicht weiß: Das Studio ist mein zweites Zuhause und um meine Lieblingsstunden nicht zu verpassen, tendiere ich dazu, mein Wochenprogramm nach ihnen auszurichten.
Meine „Fitness-Laufbahn“ reicht zurück bis in die Studienzeit. Angefangen habe ich in einem familiären Tanzstudio gegenüber von der Uni, dann wechselte ich in die Just Dance Factory im Lodenfrey-Gebäude, folgte einigen Instructors in das exklusive Prinz (eine Ära, die ich gern als Blütezeit bezeichne) und bin schließlich im Body & Soul gelandet. Die Lage des Studios war selbstverständlich ein maßgeblicher Faktor bei der Wohnungssuche. Glücklicherweise befindet sich die nächste B&S-Filiale nun gleich um die Ecke.
Immer wieder gibt es neue Sporttrends und so wird das Stundenangebot nie langweilig. Nach Low & High Impact, Step, Hip Hop, Tae Bo, Zumba und vielem mehr habe ich letztes Jahr eine neue Leidenschaft entdeckt: Deep Work – ein ganzheitliches funktionelles Training, das Elemente aus Yoga, Pilates und Kraft-/Ausdauertraining kombiniert. Jeden Sonntag und Mittwoch zieht es mich in die Tiefe. Der abrupte Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung und die Sprungübungen verlangen einem ganz schön viel ab. Aber die coole House- und Tribal Musik und das Glücksgefühl am Ende der Stunde, es wieder einmal geschafft zu haben, machen jede Anstrengung wett. No pain, no gain.
Selbstgemachte Glücksbringer
Zu Ehren meiner Großmutter, die heute 94 Jahre alt geworden ist, möchte ich Euch heute ein paar Kreationen von ihr vorstellen. Es handelt sich um sogenannte Kimekomi-Puppen, die sie mir nach japanischem Brauch als Glücksbringer geschenkt hat. Bei dieser Bekleidungstechnik aus dem 18. Jahrhundert werden aus Weidenholz geschnitzte und später aus Holzmasse geformte Figuren mit kostbarer Seide und Goldbrokat beklebt und gepresst.
Inspiriert wurde meine Oma von ihrer älteren Schwester, einer Meisterin der japanischen Puppenmacherkunst. Ihre individuell modellierten klassischen Puppen in selbst genähten Gewändern wurden von vielen hochrangigen Auftraggebern geschätzt. Ich hätte gern einmal eine Ausstellung von ihr besucht.
Ihre Leidenschaft für edle Stoffe und die Nähkunst hat auch auf meine Mutter abgefärbt. Erst kürzlich haben wir neue Sitzbezüge von ihr nähen lassen und damit unsere Essstühle aufgepeppt. Sie sind nun ein schöner Blickfang in unserem Wohnzimmer.
Heute sende ich herzliche Geburtstagswünsche nach Chigasaki und wünsche meiner Oma ein langes gesundes Leben!
Inspirationen im Gartencenter
Kürzlich haben wir zwei Freundinnen diese hübsch verpackte Blumendeko zum Geburtstag geschenkt. Sie stammen vom Gartencenter Kiefl in Buchendorf, wo alles sehr stilvoll präsentiert wird – von prächtigen Blumensträußen, Gartenmöbeln, Wohnaccessoires, Gewürzen bis hin zu Geschenkideen. Bei den frühlingshaften Temperaturen wird es nicht mehr lange dauern, bis wir uns mit Loungemöbeln, Sonnenschirm und Grillutensilien ausstatten.
Sehr beliebt ist das modern eingerichtete Café und Restaurant mit Bar, wo ich schon einmal meinen Geburtstag feiern durfte. Unser Freund und Geschäftsführer Wolfgang Kiefl organisiert in regelmäßigen Abständen Kochevents mit Schuhbeck oder Kabarettabende und sorgt immer für volles Haus.
Das Gartencenter hat mich zu einer Kurzgeschichte inspiriert, die ihr hier herunterladen könnt.
Überraschend authentisch
Ich habe schon oft gehört, dass die chinesischen Restaurants in Deutschland nicht viel mit der echten chinesischen Küche gemein haben. Die Gerichte seien den hiesigen Geschmacksvorlieben stark angepasst. Da ich noch nie in China war, kann ich dies nicht so gut beurteilen. Aber es gibt deutliche Unterschiede zu den Lokalen in den China Towns von London oder New York, die mir authentischer erscheinen.
Gestern Abend habe ich mit einem großen Kollegenkreis zum ersten Mal das Lokal "Kam Lung" in Neuhausen besucht. Wir bestellten ein Surprise Menu für gerade einmal 20€ pro Nase - und wurden tatsächlich überrascht und zwar auf sehr angenehme Weise. Statt der üblichen Wahl zwischen scharf und süßsauer gab es dort eine erstaunliche Vielfalt an Gemüse-, Fleisch- und Fischgerichten in ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen.
Mein absoluter Favorit war eine knusprig gebackene Peking-Ente, die man mit fein geschnittenem rohen Karotten- und Lauchgemüse und einer sehr würzigen Hoisinsoße in hauchdünne Reismehlpfannkuchen einwickelt. Auch die Garnelen Shumais in einer scharfen Knoblauchsoße waren köstlich. Die Weinkarte konnte sich ebenfalls sehen lassen.
Nach Neuhausen verschlägt es mich nur selten, aber da die Parkplatzsituation nicht ganz so katastrophal ist wie befürchtet, werde ich das Kam Lung sicher ein weiteres Mal besuchen und noch einige andere Lokale in der Umgebung erkunden.
Lauter Erinnerungsträger
Mit jedem Umzug werde ich bedauerlicherweise gezwungen, mich von ein paar schönen Tragetaschen zu trennen. Meine Mutter kann ein Lied davon singen. Als ich ihr beim letzten Umzug half, kam ein monströser Tütenberg zum Vorschein, der sogar meine Sammlung in den Schatten stellte. Sie ist mit meinem Vater viel durch Europa gereist und hat nicht nur ihre Einkäufe, sondern auch die entsprechenden Tüten aufgehoben. Es hängen eben bedeutende Erinnerungen an jedem Einzelstück. Oder das Design gefällt einem so gut, dass man es nicht übers Herz bringt, die Tüte wegzuwerfen.
Diesmal war ich allerdings radikal und habe nur noch eine überschaubare Anzahl in die neue Wohnung gerettet. Jetzt muss ich nur noch einen geeigneten Platz für sie finden, damit sie nicht versehentlich als Mülltüte missbraucht werden. Ein Garderobenhaken wäre praktisch, wo ich sie aufhängen könnte.
In die Sammlung hat sich übrigens ein GagBag eingeschlichen: „Eine Tüte Literatur“ mit einer von Marcel Reich-Ranicki gesprochenen Buchempfehlung war ein sehr gelungenes Geburtstagsgeschenk.

Kulinarische Entdeckung in Giesing
Es kann schon mal vorkommen, dass man von Touristen einen guten Restaurant-Tipp in seiner Heimatstadt bekommt. So erging es uns mit dem "Schinken-Peter", den meine Schwester und ihr Freund aus London entdeckt und uns empfohlen hatten. Vor ihrer Abreise besuchten wir gemeinsam das Restaurant in Obergiesing, das sich der traditionellen und bodenständigen bayerischen Küche verschrieben hat. Eine zweite Filiale gibt es anscheinend in Oberhaching, die am 31. Januar mit einem "Candlelight-Killer" lockt.
Der Name hätte mich nicht unbedingt zum Besuch der Wirtschaft verleitet. Doch wir wurden durch eine vielseitige Speisekarte und sehr leckere Gerichte angenehm überrascht. Sehr zu empfehlen sind die Schinkenspezialitäten auf Holzofenbrot, das Schmankerl-Pfandl, das Original Wiener Schnitzel vom Kalb und die vegetarischen Maultauschen. Ein zuvorkommender und freundlicher Service, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und das gemütliche Ambiente sprechen ebenfalls für das Lokal, das schon seit 25 Jahren existiert. Spätestens im Sommer kommen wir wieder, um im schönen Biergarten weitere Spezialitäten zu kosten.

Monteur und Entertainer
An diesem Schauplatz werde ich künftig meine noch stark ausbaufähigen Kochkünste ausüben. Es ist vollbracht – gestern haben wir unser neues Zuhause bezogen. Ich traue mich gar nicht, diese nagelneue Küche anzurühren. Sollte ich sie nicht lieber schonen, sie von der Couch aus betrachten und mir eine Pizza liefern lassen?
Unser redseliger Küchenmonteur hatte sichtlich Spaß beim Aufbau. Immer wieder unterbrach er seine Arbeit, um uns von seiner Tanzleidenschaft, seinen Urlaubsreisen oder Essensvorlieben zu erzählen. "Mir macht's richtig Spaß bei Euch", wiederholte er mehrmals und trank Unmengen von Cappucino. Kein Wunder, dass er nicht an einem Tag fertig wurde wie ursprünglich geplant. Dafür passte am Ende alles perfekt – im Gegensatz zu den zahlreichen Pannen, von denen uns Bekannte schon berichtet hatten.
Nein, es wäre zu schade, diese Küche nicht zu benutzen. Heute Abend schwinge ich den Kochlöffel.

Willkommen im Jahr 2014
Ich wünsche Euch und Euren Familien ein Frohes Neues Jahr, viel Glück und Gesundheit.
Ein Dankeschön an meine treuen Leser! Ich freue mich auf ein neues Bloggerjahr mit Euch und vielen neuen Geschichten.
Eure Yukiko

Ein Wintertag im Liegestuhl
Ich kann mir gut vorstellen, wie hektisch es heute in der Innenstadt zugeht. Die einen lösen ihre Geschenkgutscheine ein; die anderen sind auf der Suche nach reduzierten Skiklamotten. Ich empfehle Euch ein Alternativprogramm: Wie wäre es mit einem Ausflug zum Starnberger See?
Wir starteten an Heiligabend unseren Spaziergang mit unserem Verwandtenbesuch am Landratsamt, wo man gut parken kann. Dort lockte das Strandhouse zur ersten Einkehrpause, aber wir blieben standhaft. Statt dessen schlenderten wir am Ufer entlang und genossen die schöne Stimmung. So ein milder Dezember ohne Schnee hat was.
Nach zwanzig Minuten tauchte vor uns das bekannte Undosa auf. Das Strandbad wurde 1905 errichtet und war ein exklusiver Treffpunkt für betuchte Münchner. Heute besteht nur noch der Restaurantbetrieb, wo wir uns in bequemen Liegestühlen einen Glühwein bzw. Kinderpunsch (Pech, wenn man fahren muss) genehmigten. Wir hatten uns dort mit dem Schweizer Marco, einem Freund von meinem Schwager und Australier Steve, verabredet. Beide kannten sich aus Hongkong und aus London, wo sie zusammen gearbeitet hatten. In unseren Gesprächen wechselten sich daher ständig Sprache und Schauplatz.
Im Undosa hätten wir uns kurzfristig noch Tickets für ein Weihnachtsevent oder eine Silvesterparty mit Après Ski Bar, Go Go Girls und großem Feuerwerk besorgen können. Das Dinner Musical "My fair Ladies" mit 4-Gänge-Menü am 3. Januar oder die Ü30-Party eine Woche später waren auch eine Option. Doch wir konnten widerstehen und traten die Heimfahrt an. Das war Weihnachten einmal ganz anders.

Mit Herzblut aufgebaut
Es gibt viele Menschen, die mit einer handwerklichen Begabung gesegnet wurden. Harry und ich zählen leider nicht dazu. Angesichts unseres bevorstehenden Umzugs stellt dies einen gewissen Nachteil dar. Zum Glück haben wir hilfsbereite Bekannte, die uns unter die Arme greifen.
Doch manchmal packt meinen Freund ein ungewohnter Ehrgeiz. „Die Nachtkästen schaffe ich selber“, sagte er voller Zuversicht, schmiss sich auf unsere schönen Feinsteinfliesen und legte mit seinen zarten Händen, die sonst nur Tastaturen gewohnt sind, los.
Die verschachtelte Konstruktion – eine Schublade in der Schublade! – hatte es in sich. Doch trotz mehrfacher Schienen und Türdämpfer, standen nach geschlagenen zwei Stunden zwei hübsche und funktionstüchtige Nachtkästchen nebeneinander – die ersten Möbelstücke in unserem neuen Zuhause. Harry, ich bin stolz auf dich.

Budenzauber im Airport Center
Die Christkindlmärkte verfolgen mich überallhin – sogar zum Münchner Flughafen, wo ich heute meine Mutter abgeholt habe. Ankunftszeit: 11 Uhr, also genau abgestimmt auf die Öffnungszeit des Wintermarktes.
Für alle, die noch weiterreisen, sicher eine nette Option, sich die Zeit zu vertreiben. Bei über 50 Verkaufsständen lassen sich auch längere Wartezeiten gut überbrücken. Es gibt sogar Münchner wie eine Kollegin von mir, die extra nach Erding hinausfahren, um mit der Familie die kostenlose Eisbahn zu nutzen. Vielleicht kommen sie ja auch in den Genuss des großen Bühnenprogramms mit etlichen Musikbands.
Meine Mutter macht einen erschöpften Eindruck, also halten wir uns nicht lange auf. Morgen bin ich ja eh wieder um die gleiche Zeit hier, um meine Schwester und ihren Freund abzuholen. Was mich reizen würde, ist die abendliche Lichterfahrt über das Flughafengelände. Vielleicht nehmen wir uns das nächstes Jahr mal vor. Heute fahren wir nach Hause und backen Last-Minute-Plätzchen.

Wohin mit den Büchern?
Diese Frage stellt sich zum Glück nicht mehr, seitdem ich einen E-Book-Reader besitze. Und wie glücklich ist erst mein Freund, dem nicht mehr meine Bücher um die Ohren fliegen, wenn er unseren Küchenschrank öffnet. Aus lauter Verzweiflung hatte ich nämlich jeden erdenklichen Platz für die zunehmenden Bücherstapel genutzt.
Sehr lange hatte ich mich geweigert, mir einen E-Book-Reader anzuschaffen und zwar aus folgenden Gründen:
1. Allein durch Harrys regelmäßige Neuanschaffungen haben wir im Wohnzimmer mittlerweile mehr technische Geräte als Möbelstücke.
2. Ich habe ein Faible für Gedrucktes und wollte das haptische Leseerlebnis nicht missen.
3. E-Books finde ich immer noch verhältnismäßig teuer (außer englischsprachige).
Bis ich eines Tages auf das Angebot japanischer E-Books bei Amazon stieß. Nach der Japanreise im März bedauerte ich nämlich, dass ich nur schwer an japanische Bücher herankommen konnte. Es sei denn, ich kaufte mir einen Kindle und kam dann in den Genuss von mindestens 4000 japanischsprachigen Werken verschiedenster Art. Also schlug ich zu und kaufte mir den Kindle Paperwhite, denn Beleuchtung und Augenfreundlichkeit waren mir wichtig.
Seitdem ist der Kindle mein ständiger Begleiter. Das Gerät liegt angenehm in der Hand, die Schrift ist sehr gut lesbar und man hat endlich wieder Platz im Regal für schöne Bildbände! Sehr praktisch sind zudem die täglichen Kindlepost-Angebote, die mich auf neue englische Bücher und Autoren aufmerksam machen. Mein allererstes E-Book trug den Titel „Make a habit, break a habit“, das tatsächlich so einige Gewohnheiten in meinem Leben verändert hat, unter anderem meine Lesegewohnheit.

Vorweihnachtliche Weltreise
Jedes Jahr lockt der Winter-Tollwood auf der Theresienwiese mit Kunsthandwerk und Genüssen aus aller Welt. In den letzten Jahren habe ich den beliebten Weihnachtsmarkt gemieden, weil er an Wochenenden und Abenden einfach hoffnungslos überfüllt ist. Letzte Woche aber nutzte ich einen Urlaubstag für einen ganz entspannten Besuch an einem sonnigen Nachmittag.
Es war herrlich, von Stand zu Stand zu schlendern und sich mit heißen Maroni und gebrannten Vanillemandeln auf eine kulinarische Rundreise einzustimmen. Bei dem großen Angebot hätte ich beinahe etwas sehr Sehenswertes verpasst: Den Weltsalon, den ich ganz zufällig entdeckte.
Die wechselnden Projektionen auf einer riesigen Kugel umgeben von farbenfrohen Kunstinstallationen und einer Ausstellung deuten gleich auf das Hauptthema „Mission Erde“. Ökologische und gesellschaftliche Themen wie Globalisierung, Gerechtigkeit, Frieden und Umweltschutz werden hier eindrucksvoll in Szene gesetzt und sollen zum "Umdenken anstiften". Ergänzend finden Podiumsgespräche, Live-Reportagen und Konzertabende statt. Ein Besuch lohnt sich, wenn man genügend Zeit mitbringt.

Am Ziegenhügel
Letztes Jahr erfuhr ich in einem Fernsehbericht von einer ungewöhnlichen Spendenart. Ich erwerbe eine symbolische Ziege und unterstütze mit dem gespendeten Geld das „Ziegenprojekt“ nahe Kasese. Dort kommt das Geld den beteiligten Projektfamilien zu Gute, indem sie von der durch „Schenke eine Ziege“ und „Give a Goat“ - Africa erbauten Ziegenfarm eine Ziege bekommen können, um sie dann für ihre eigene Landwirtschaft einzusetzen. So helfe ich den Familien, sich durch Landwirtschaft finanziell unabhängig zu machen. Ich war so angetan von der Idee, dass ich mich gleich zu einer Spende entschloss und eine symbolische Ziege online in den Warenkorb beförderte.
Jährlich werden ca. 60 Familien in Workshops geschult und erhalten nach der einjährigen Ausbildung ihre Ziege. Damit sich das Projekt selbst trägt, muss von den Nachkommen innerhalb von 2 Jahren ein Zicklein zurück an das Projekt gegeben werden.
Hinter dem Konzept steht ein gemeinnütziger Verein mit dem treffenden Titel „Schenke eine Ziege e.V.“. Er beschäftigt sich mit der Entwicklungszusammenarbeit zwischen Uganda und Deutschland und hat das Ziel einer nachhaltigen Verbesserung von Gesundheit, Bildung und Einkommen am Projektstandort nahe Kasese, Westuganda. Seit der Gründung 2006 wurden bereits eine Ziegenfarm, eine kleine Krankenstation und eine Schule vor Ort gebaut. Zusätzlich wurden ein Mikroversicherungs- und ein neues Krankenversicherungsprogramm sowie zahlreiche Workshops für die Familien am Projektstandort ins Leben gerufen. Zukünftig sind unter anderem der Bau einer Sekundarschule und der Ausbau der Strom- und Wasserversorgung vor Ort geplant.
Mir gefällt, dass hier mein Geld ohne Abzüge ankommt und ich die Projektfortschritte auf der Website verfolgen kann. Selten haben mich eine Hilfsorganisation und ihre Aktivitäten so persönlich angesprochen.
Willkommen
Wie kommt jemand, der sich mit persönlichen Infos im Internet zurückgehalten hat, auf die Idee, einen Blog zu starten? Das liegt wohl daran, dass sich meine Einstellung im Laufe des Jahres gewandelt hat. Man kann seine Interessen für sich behalten oder sie mit anderen Menschen teilen. Autoren wie Susan Jeffers, Seth Godin und Deepak Chopra haben mich dazu inspiriert, Letzteres auszuprobieren. Ihr Motto "Get out there and make a difference" hat mir gefallen.
Auf einmal fand ich es spannend, etwas Neues aufzubauen - eine Spielwiese, auf der ich mich mit Gleichgesinnten über Dinge austauschen kann, die mir am meisten Spaß machen: gute Geschichten und schönes Design. Der Blog soll mich auch motivieren, wieder mehr zu schreiben.
Ich freue mich auf Eurer Feedback und hoffe, es ist etwas Inspirierendes für Euch dabei.